Mitralklappeninsuffizienz: Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlung
Die Mitralklappeninsuffizienz ist eine häufige Herzklappenerkrankung, bei der die Mitralklappe nicht mehr richtig schließt. Dadurch fließt Blut während der Herzaktion zurück in den linken Vorhof, was zu einer Überlastung des Herzens und langfristig zu schwerwiegenden Komplikationen führen kann. Dieser Artikel beleuchtet die Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten der Mitralklappeninsuffizienz.
1. Was ist die Diagnose von Mitralklappeninsuffizienz?
Die Diagnose einer Mitralklappeninsuffizienz beginnt mit einer ausführlichen Anamnese und körperlichen Untersuchung. Typische Hinweise liefern die Palpation und Auskultation des Herzens. Bei der Auskultation ist ein holosystolisches Geräusch über der Herzspitze charakteristisch, das sich in die linke Axilla fortsetzt.
Die Echokardiographie ist die wichtigste diagnostische Methode. Sie ermöglicht die Beurteilung des Schweregrads der Insuffizienz, der Funktion der Mitralklappe, der Größe des linken Ventrikels und des linken Vorhofs sowie des pulmonalen Drucks. In einigen Fällen wird eine transösophageale Echokardiographie durchgeführt, um die Klappenstruktur detaillierter darzustellen.
Weitere diagnostische Maßnahmen umfassen:
– EKG: Zeichen einer Linksherzhypertrophie oder Vorhofflimmern können sichtbar sein.
– Röntgen-Thorax: Zeigt eine Vergrößerung des Herzens und mögliche pulmonale Stauung.
– Herzkatheteruntersuchung: Zur Beurteilung des Pulmonalarteriendrucks und des Schweregrads der Insuffizienz.
2. Was sind die Ursachen von Mitralklappeninsuffizienz?
Die Mitralklappeninsuffizienz kann primär oder sekundär auftreten:
Primäre Mitralklappeninsuffizienz
Hier liegt eine direkte Schädigung der Mitralklappe vor. Ursachen sind:
– Degenerative Veränderungen: Mitralklappenprolaps oder degenerative Verkalkungen.
– Kongenitale Fehlbildungen: Angeborene Anomalien der Klappenstruktur.
– Infektiöse Endokarditis: Entzündung der Klappe durch Bakterien.
– Traumatische Schäden: Zum Beispiel nach Ruptur der Sehnenfäden.
Sekundäre (funktionelle) Mitralklappeninsuffizienz
Hier ist die Klappe strukturell intakt, aber aufgrund anderer Erkrankungen funktionell beeinträchtigt. Ursachen sind:
– Koronare Herzkrankheit (KHK): Ischämie führt zu einer Dysfunktion des linken Ventrikels.
– Dilatative Kardiomyopathie: Erweiterung des linken Ventrikels und des Klappenrings.
– Linksherzinsuffizienz: Führt zu einer Überdehnung des Klappenapparats.
3. Welche Symptome treten bei Mitralklappeninsuffizienz auf?
Leichte Formen der Mitralklappeninsuffizienz sind oft asymptomatisch. Bei fortgeschrittener Erkrankung treten folgende Symptome auf:
– Leistungsschwäche und Müdigkeit: Durch vermindertes Herzzeitvolumen.
– Belastungsdyspnoe: Atemnot bei körperlicher Anstrengung.
– Orthopnoe: Atemnot im Liegen, die sich im Sitzen bessert.
– Herzrhythmusstörungen: Vorhofflimmern oder Palpitationen (Herzrasen).
– Zeichen der Herzinsuffizienz: Nächtlicher Husten, periphere Ödeme, gestaute Halsvenen.
Bei einer akuten Mitralklappeninsuffizienz (z. B. nach Papillarmuskelruptur) kommt es zu einem fulminanten Verlauf mit Lungenödem, kardiogenem Schock und Multiorganversagen. Dies ist ein lebensbedrohlicher Notfall, der sofortige intensivmedizinische Behandlung erfordert.
4. Wie wird Mitralklappeninsuffizienz behandelt?
Die Therapie der Mitralklappeninsuffizienz richtet sich nach dem Schweregrad, der Symptomatik und der Ursache der Erkrankung.
Konservative Therapie
- Asymptomatische Patienten: Regelmäßige Kontrollen mittels Echokardiographie. Behandlung von Begleiterkrankungen wie Bluthochdruck oder KHK.
- Medikamentöse Therapie: Bei Herzinsuffizienz werden ACE-Hemmer, Betablocker, Diuretika und Aldosteronantagonisten eingesetzt, um die Nachlast zu senken und die Herzfunktion zu verbessern.
Operative Therapie
- Mitralklappenrekonstruktion: Bevorzugte Methode, da sie bessere Langzeitergebnisse und eine geringere Letalität aufweist. Die Klappenstruktur wird repariert, während der Klappenhalteapparat erhalten bleibt.
- Mitralklappenersatz: Bei schweren Schäden, die eine Rekonstruktion unmöglich machen, wird eine Klappenprothese eingesetzt. Mechanische Klappen erfordern eine lebenslange Antikoagulation, biologische Klappen eine mindestens dreimonatige Antikoagulation.
Akute Mitralklappeninsuffizienz
Hier ist eine notfallmäßige Operation erforderlich. Zur präoperativen Stabilisierung können Vasodilatatoren (z. B. Nitroprussid) und eine intraaortale Ballongegenpulsation eingesetzt werden.
Fazit
Die Mitralklappeninsuffizienz ist eine ernsthafte Erkrankung, die frühzeitig diagnostiziert und behandelt werden muss. Während leichte Formen oft asymptomatisch bleiben, können schwere Verläufe zu Herzinsuffizienz und lebensbedrohlichen Komplikationen führen. Die Therapie reicht von medikamentösen Maßnahmen bis hin zu chirurgischen Eingriffen wie der Klappenrekonstruktion oder dem Klappenersatz. Eine regelmäßige Nachsorge ist entscheidend, um den Krankheitsverlauf zu überwachen und Komplikationen zu vermeiden.
Ähnliche Krankheiten
Ähnliche Krankheiten sind:
- Aortenklappeninsuffizienz
- Mitralklappenstenose
- Herzinsuffizienz
- Herzrhythmusstörungen
- Vorhofflimmern
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