Multiples Myelom: Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlung

Das Multiple Myelom ist eine seltene, aber schwerwiegende Krebserkrankung, die das Knochenmark und das Immunsystem betrifft. Es handelt sich um eine maligne neoplastische Systemerkrankung, die durch die unkontrollierte Vermehrung von Plasmazellen im Knochenmark gekennzeichnet ist. Dieser Artikel beleuchtet die Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten des Multiplen Myeloms.


1. Was ist die Diagnose von Multiples Myelom?

Die Diagnose des Multiplen Myeloms basiert auf einer Kombination aus klinischen Symptomen, Laboruntersuchungen und bildgebenden Verfahren. Die International Myeloma Working Group (IMWG) hat klare Kriterien festgelegt, um die Diagnose zu stellen. Dazu gehören:

  • Nachweis von klonalen Plasmazellen im Knochenmark (≥ 10 %).
  • Monoklonales Protein im Serum oder Urin (Paraprotein oder M-Gradient).
  • Endorganschäden gemäß den CRAB-Kriterien:
  • Calcium (Hyperkalzämie),
  • Renal insufficiency (Niereninsuffizienz),
  • Anaemia (Anämie),
  • Bone lesions (Knochenläsionen).

Zusätzlich werden bildgebende Verfahren wie die Low-Dose-Ganzkörper-Computertomographie oder die Magnetresonanztomographie (MRT) eingesetzt, um Knochenläsionen oder Knochenmarkinfiltrationen zu identifizieren. Eine Knochenmarkpunktion mit Zytologie und Zytogenetik ist ebenfalls Teil der Diagnostik.


2. Was sind die Ursachen von Multiples Myelom?

Die genauen Ursachen des Multiplen Myeloms sind noch nicht vollständig geklärt. Es wird jedoch angenommen, dass eine Kombination aus genetischen und umweltbedingten Faktoren eine Rolle spielt.

  • Genetische Aberrationen: Bei vielen Patienten finden sich chromosomale Veränderungen wie Trisomien oder Translokationen, insbesondere im Bereich des Immunglobulin-Schwerkettengen-Lokus (IgH).
  • Risikofaktoren:
  • Ionisierende Strahlung,
  • Chemikalien wie Benzol oder Pestizide,
  • Adipositas,
  • Chronische Infektionen.
  • Ethnische Unterschiede: Afroamerikaner haben ein höheres Risiko, während die Inzidenz in China am niedrigsten ist.

Die Erkrankung entwickelt sich häufig aus einer monoklonalen Gammopathie unbestimmter Signifikanz (MGUS), einem Vorläuferstadium, das bei 3-5 % der über 50-Jährigen auftritt.


3. Symptome treten bei Multiples Myelom auf?

Die Symptome des Multiplen Myeloms sind oft unspezifisch und können Monate bis Jahre vor der Diagnose auftreten. Häufige Beschwerden sind:

  • Knochenschmerzen (vor allem im Rücken, Becken oder Rippen),
  • Fatigue (chronische Erschöpfung),
  • Gewichtsverlust,
  • Infektanfälligkeit,
  • Schäumender Urin (durch Proteinurie).

Seltenere Symptome umfassen:
Seh- und Gedächtnisstörungen,
Schwindel,
Blutungsneigung,
Hyperviskositätssyndrom (durch hohe Konzentrationen von Paraproteinen).

Bei fortgeschrittener Erkrankung können Komplikationen wie Nierenversagen, Hyperkalzämie oder Anämie auftreten.


4. Wie wird Multiples Myelom behandelt?

Die Behandlung des Multiplen Myeloms richtet sich nach dem Krankheitsstadium, dem Allgemeinzustand des Patienten und dem Vorhandensein von Endorganschäden. Die Therapieziele sind die Kontrolle der Symptome, die Verlängerung der Überlebenszeit und die Verbesserung der Lebensqualität.

Therapieoptionen:

  1. Erstlinientherapie:
  2. Hochdosistherapie mit autologer Stammzelltransplantation: Für jüngere Patienten in gutem Allgemeinzustand. Vorbereitet wird diese Therapie durch eine Induktionstherapie mit Medikamenten wie Bortezomib, Lenalidomid oder Dexamethason.
  3. Kombinationstherapien: Für Patienten, die nicht für eine Hochdosistherapie geeignet sind, kommen Kombinationen wie Bortezomib, Cyclophosphamid und Dexamethason zum Einsatz.

  4. Zweitlinientherapie:

  5. Bei Rezidiv oder Refraktärität werden Proteasom-Inhibitoren (z. B. Carfilzomib) oder Immunmodulatoren (z. B. Pomalidomid) verwendet.

  6. Osteoprotektion:

  7. Bei Knochenbeteiligung werden Bisphosphonate oder Anti-RANKL-Antikörper eingesetzt, um Knochenabbau zu verhindern.

  8. Strahlentherapie:

  9. Bei lokalen Herden oder schmerzhaften Knochenläsionen kann eine Bestrahlung erfolgen.

  10. Supportive Maßnahmen:

  11. Behandlung von Anämie, Infektionen und Nierenversagen.

Prognose:

Die Prognose des Multiplen Myeloms hat sich in den letzten Jahren deutlich verbessert. Mit modernen Therapien liegt die 5-Jahres-Überlebensrate bei etwa 40-45 %. Die Einführung neuer Wirkstoffe wie Daratumumab oder Carfilzomib hat die Behandlungsmöglichkeiten weiter erweitert.


Fazit:

Das Multiple Myelom ist eine komplexe Erkrankung, die eine individuelle und umfassende Behandlung erfordert. Durch frühzeitige Diagnose und moderne Therapien können die Lebensqualität und die Überlebenszeit der Patienten deutlich verbessert werden. Regelmäßige Kontrolluntersuchungen und eine enge Zusammenarbeit zwischen Patienten und Ärzten sind entscheidend für den Therapieerfolg.

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