Myelodysplastisches Syndrom (MDS): Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlung

1. Was ist die Diagnose von Myelodysplastisches Syndrom (MDS)?

Das Myelodysplastische Syndrom (MDS) ist eine Gruppe von Erkrankungen, die durch eine gestörte Blutbildung im Knochenmark gekennzeichnet sind. Diese Störung führt zu einer ineffektiven Produktion von roten und weißen Blutkörperchen sowie Blutplättchen, was sich in einer oder mehreren peripheren Blutzytopenien (Mangel an Blutzellen) äußert. Die Diagnose eines MDS wird gestellt, wenn mindestens 10% der Zellen einer Blutreihe im Knochenmark Dysplasiezeichen (Fehlbildungen) aufweisen.

Die Diagnostik umfasst:
Blutbild und Differentialblutbild: Hierbei werden die Anzahl und das Aussehen der Blutzellen untersucht.
Knochenmarkuntersuchung: Eine Knochenmarkbiopsie und -aspiration sind entscheidend, um die Morphologie und den Reifungsgrad der Zellen zu beurteilen.
Zytogenetische und molekulare Analysen: Diese helfen, chromosomale Aberrationen und spezifische Mutationen zu identifizieren, die bei MDS häufig vorkommen.

Die WHO-Klassifikation von 2016 unterscheidet verschiedene MDS-Typen basierend auf klinischen Merkmalen, Blut- und Knochenmarkbefunden sowie zytogenetischen Analysen.

2. Was sind die Ursachen von Myelodysplastisches Syndrom (MDS)?

Die genauen Ursachen von MDS sind in den meisten Fällen unbekannt. Allerdings gibt es einige Risikofaktoren, die mit der Entstehung von MDS in Verbindung gebracht werden:
Bestrahlungs- und Chemotherapie: Patienten, die aufgrund einer früheren Krebserkrankung bestrahlt oder chemotherapiert wurden, haben ein erhöhtes Risiko, ein sekundäres MDS zu entwickeln.
Berufliche Exposition: Langjährige Exposition gegenüber benzolhaltigen Stoffen oder anderen organischen Lösungsmitteln kann das Risiko erhöhen.
Genetische Veranlagung: In etwa 30% der pädiatrischen Fälle wird eine erbliche Veranlagung beobachtet.
Epigenetische Veränderungen: Mutationen in Genen, die für die epigenetische Regulation und das Chromatin-Remodeling verantwortlich sind, spielen eine wichtige Rolle in der Pathogenese von MDS.

3. Symptome treten bei Myelodysplastisches Syndrom (MDS) auf?

Die Symptome von MDS hängen davon ab, welche Blutzellreihe betroffen ist:
Anämie (Mangel an roten Blutkörperchen): Müdigkeit, Schwäche, Kurzatmigkeit, Blässe und Herzrasen sind häufige Symptome.
Leukopenie/Neutropenie (Mangel an weißen Blutkörperchen): Patienten neigen zu wiederkehrenden Infektionen, insbesondere der Atemwege.
Thrombozytopenie (Mangel an Blutplättchen): Dies kann zu Blutungsneigung, Petechien (kleine Hautblutungen), Zahnfleischbluten und schweren Blutungen führen.

Einige Patienten haben nur milde Symptome, während andere schwerwiegende Komplikationen wie Infektionen oder Blutungen entwickeln, die lebensbedrohlich sein können.

4. Wie wird Myelodysplastisches Syndrom (MDS) behandelt?

Die Behandlung von MDS richtet sich nach dem Risikoprofil des Patienten, das durch Faktoren wie Alter, Allgemeinzustand, zytogenetische Befunde und den Schweregrad der Zytopenien bestimmt wird. Die Therapieoptionen umfassen:

Supportive Therapie

  • Bluttransfusionen: Erythrozyten- und Thrombozytenkonzentrate werden bei Bedarf verabreicht.
  • Eisenchelation: Bei Patienten, die regelmäßig Bluttransfusionen benötigen, kann eine Eisenchelationstherapie erforderlich sein, um eine Eisenüberladung zu verhindern.
  • Wachstumsfaktoren: Erythropoese-stimulierende Faktoren (ESF) und Granulozyten-Kolonie-stimulierende Faktoren (G-CSF) können die Blutbildung unterstützen.

Spezifische Therapien

  • Immunmodulatorische Substanzen: Lenalidomid ist besonders wirksam bei Patienten mit einer Deletion am Chromosom 5.
  • Epigenetische Therapie: Azacitidin und Decitabin sind Hypomethylierungsmittel, die bei Hochrisiko-Patienten eingesetzt werden können.
  • Allogene Stammzelltransplantation: Dies ist die einzige potenziell kurative Therapieoption, kommt jedoch aufgrund des Alters und der Komorbiditäten der meisten Patienten nur selten infrage.

Therapie bei Fortschreiten zur akuten myeloischen Leukämie (AML)

Wenn sich das MDS zu einer AML entwickelt, wird die Behandlung entsprechend den Leitlinien für akute myeloische Leukämie durchgeführt.

Fazit

Das Myelodysplastische Syndrom (MDS) ist eine komplexe Erkrankung, die eine individuelle und sorgfältige Therapieplanung erfordert. Die Prognose variiert stark und hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich des MDS-Typs, des Alters des Patienten und des Ansprechens auf die Behandlung. Durch eine frühzeitige Diagnose und eine gezielte Therapie kann die Lebensqualität und -erwartung der Patienten jedoch deutlich verbessert werden.

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