Myopie: Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlung

Myopie, auch bekannt als Kurzsichtigkeit, ist eine weit verbreitete Sehstörung, bei der entfernte Objekte unscharf erscheinen, während nahe Objekte klar gesehen werden können. Diese refraktive Anomalie des Auges betrifft weltweit Millionen von Menschen und kann zu erheblichen Einschränkungen im Alltag führen. In diesem Artikel werden die Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten von Myopie näher beleuchtet.


1. Was ist die Diagnose von Myopie?

Die Diagnose von Myopie erfolgt durch eine umfassende Augenuntersuchung, die von einem Augenarzt oder Optometristen durchgeführt wird. Dabei kommen verschiedene Methoden zum Einsatz:

  • Sehtests: Mithilfe von Sehtafeln, wie der Snellen-Tafel, wird die Sehschärfe überprüft. Personen mit Myopie haben Schwierigkeiten, die Buchstaben oder Symbole in der Ferne klar zu erkennen.

  • Refraktionsprüfung: Mit einem Phoropter oder automatischen Refraktometer wird der genaue Grad der Kurzsichtigkeit bestimmt. Dabei wird die benötigte Stärke der Korrekturlinse ermittelt, um die Sehschärfe zu verbessern.

  • Augenuntersuchung: Eine Spaltlampenuntersuchung und Funduskopie ermöglichen die Beurteilung der Augengesundheit. Bei hochgradiger Myopie kann zusätzlich die Augenlänge gemessen werden, um das Risiko von Komplikationen wie Netzhautablösung zu bewerten.

Regelmäßige Augenuntersuchungen sind besonders wichtig, um Veränderungen im Sehvermögen frühzeitig zu erkennen und die Behandlung anzupassen.


2. Was sind die Ursachen von Myopie?

Myopie entsteht durch eine Kombination aus genetischen und umweltbedingten Faktoren:

  • Genetische Veranlagung: Kinder von kurzsichtigen Eltern haben ein höheres Risiko, selbst Myopie zu entwickeln. Die Vererbung ist polygenetisch, d. h., mehrere Gene spielen eine Rolle.

  • Verlängerung der Augenachse: Bei myopischen Augen ist der Abstand zwischen Hornhaut und Netzhaut zu lang, sodass das Licht vor der Netzhaut fokussiert wird. Dies führt zu unscharfem Sehen in der Ferne.

  • Erhöhte Brechkraft der Linse: Eine stärkere Krümmung der Linse oder Hornhaut kann ebenfalls zur Kurzsichtigkeit beitragen.

  • Umweltfaktoren: Intensive Naharbeit (z. B. Lesen, Bildschirmarbeit) und geringe Zeit im Freien, insbesondere bei reduziertem violetten Licht, gelten als Risikofaktoren. In Ländern mit höherem Bildungsstandard ist die Myopieprävalenz oft höher, was auf die erhöhte Naharbeit zurückgeführt wird.


3. Welche Symptome treten bei Myopie auf?

Die Hauptsymptome der Myopie sind:

  • Verschwommenes Sehen in der Ferne: Betroffene haben Schwierigkeiten, entfernte Objekte wie Straßenschilder oder Gesichter klar zu erkennen.

  • Augenbelastung und Kopfschmerzen: Das ständige Zusammenkneifen der Augen, um die Sehschärfe zu verbessern, kann zu Ermüdung und Kopfschmerzen führen.

  • Schwierigkeiten beim Autofahren oder bei Sportarten: Aktivitäten, die eine gute Fernsicht erfordern, können beeinträchtigt sein.

  • Nahsehfähigkeit: Nahe Objekte, wie Bücher oder Smartphones, werden hingegen problemlos gesehen.


4. Wie wird Myopie behandelt?

Die Behandlung von Myopie zielt darauf ab, die Sehschärfe zu korrigieren und das Fortschreiten der Kurzsichtigkeit zu verlangsamen. Folgende Methoden stehen zur Verfügung:

Brillen und Kontaktlinsen

  • Brillen: Konkavgläser (Zerstreuungslinsen) korrigieren die Brechkraft des Auges und verbessern die Fernsicht.
  • Kontaktlinsen: Sie bieten eine Alternative zu Brillen und sind besonders bei sportlichen Aktivitäten beliebt.
  • Orthokeratologie (Ortho-K): Spezielle Kontaktlinsen werden über Nacht getragen, um die Hornhaut vorübergehend umzuformen und tagsüber eine klare Sicht ohne Sehhilfen zu ermöglichen.

Pharmakotherapie

  • Atropin in niedriger Dosierung: Studien zeigen, dass Atropin das Fortschreiten der Myopie bei Kindern verlangsamen kann. Die Anwendung sollte jedoch unter ärztlicher Aufsicht erfolgen, da Nebenwirkungen wie Akkommodationsstörungen auftreten können.

Refraktive Chirurgie

  • LASIK und PRK: Diese Laser-Verfahren korrigieren die Hornhautkrümmung und bieten eine dauerhafte Lösung für Erwachsene.
  • Intraokulare Linsen: Bei starker Myopie können Linsen implantiert werden, um die Sehschärfe zu verbessern.

Prävention und Langzeitpflege

  • Mehr Zeit im Freien: Studien zeigen, dass natürliches Licht die Augenentwicklung positiv beeinflusst.
  • Regelmäßige Pausen bei Naharbeit: Die 20-20-20-Regel (alle 20 Minuten 20 Sekunden auf 20 Fuß entfernte Objekte schauen) kann helfen, die Augen zu entlasten.
  • Regelmäßige Augenuntersuchungen: Sie sind entscheidend, um Veränderungen frühzeitig zu erkennen und Komplikationen zu vermeiden.

Fazit

Myopie ist eine häufige Sehstörung, die durch eine Kombination aus genetischen und umweltbedingten Faktoren verursacht wird. Mit einer frühzeitigen Diagnose und angemessenen Behandlung können Betroffene ihre Sehschärfe verbessern und das Risiko von Komplikationen wie Netzhautablösung oder Glaukom verringern. Präventive Maßnahmen, wie mehr Zeit im Freien und regelmäßige Augenuntersuchungen, spielen eine wichtige Rolle, insbesondere bei Kindern und Jugendlichen.

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