Neurodermitis: Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlung
Neurodermitis, auch bekannt als atopische Dermatitis oder atopisches Ekzem, ist eine chronisch-entzündliche Hauterkrankung, die in Schüben verläuft. Sie ist vor allem durch starken Juckreiz und Hautausschläge gekennzeichnet. Obwohl die Erkrankung häufig bei Kindern auftritt, kann sie auch Erwachsene betreffen. Dieser Artikel beleuchtet die Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten von Neurodermitis.
1. Was ist die Diagnose von Neurodermitis?
Die Diagnose von Neurodermitis wird in der Regel durch eine ärztliche Untersuchung gestellt. Ein stark juckender Hautausschlag, der über Monate hinweg besteht oder immer wiederkehrt, ist ein zentrales Merkmal. Die Symptome treten typischerweise an altersspezifischen Körperstellen auf:
- Bei Säuglingen: Wangen, Außenseiten der Arme und Beine.
- Bei Kindern und Erwachsenen: Kniekehlen, Ellenbeugen, Nacken, Handflächen und Fußsohlen.
Andere Hauterkrankungen wie Schuppenflechte oder seborrhoische Dermatitis müssen ausgeschlossen werden, da sie ähnliche Symptome hervorrufen können. Allergietests sind nur begrenzt aussagekräftig und werden nur bei konkretem Verdacht auf allergische Auslöser durchgeführt.
2. Was sind die Ursachen von Neurodermitis?
Die Entstehung von Neurodermitis ist multifaktoriell und wird durch eine Kombination aus genetischen, immunologischen und umweltbedingten Faktoren beeinflusst:
- Genetische Veranlagung: Ein verändertes Gen (z. B. Filaggrin-Mangel) führt zu einer gestörten Hautbarriere, wodurch die Haut Feuchtigkeit verliert und anfälliger für Reizstoffe und Allergene wird.
- Gestörte Hautbarriere: Die äußerste Schutzschicht der Haut ist geschädigt, was Entzündungen und Infektionen begünstigt.
- Allergische Reaktionen: Bei 30–40 % der Betroffenen spielen Allergene wie Pollen, Hausstaubmilben oder bestimmte Nahrungsmittel eine Rolle.
- Umweltfaktoren: Extreme Temperaturen, raue Textilien, Zigarettenrauch oder übertriebene Hygiene können die Haut reizen und Schübe auslösen.
3. Welche Symptome treten bei Neurodermitis auf?
Die Symptome von Neurodermitis variieren je nach Alter und Schweregrad der Erkrankung. Typische Anzeichen sind:
- Starker Juckreiz: Das Hauptsymptom, das oft zu Schlafstörungen und Konzentrationsschwierigkeiten führt.
- Hautrötungen und Entzündungen: Akute Schübe sind durch gerötete, manchmal nässende Hautstellen gekennzeichnet.
- Trockene und schuppige Haut: Langfristig kann die Haut an den betroffenen Stellen austrocknen, rissig werden und verdicken.
- Bläschen und Krustenbildung: Vor allem bei akuten Schüben können sich Bläschen bilden, die aufplatzen und nässen.
Die Symptome treten in Schüben auf, wobei sich Phasen mit starken Beschwerden und symptomfreie Intervalle abwechseln.
4. Wie wird Neurodermitis behandelt?
Neurodermitis ist nicht heilbar, aber die Beschwerden können durch eine gezielte Behandlung gelindert werden. Die Therapie umfasst folgende Maßnahmen:
Basispflege
- Emollientien: Rückfettende und feuchtigkeitsspendende Pflegemittel werden täglich angewendet, um die Hautbarriere zu stärken und den Juckreiz zu lindern.
- Vermeidung von Reizstoffen: Spezielle Reinigungsprodukte ohne austrocknende Inhaltsstoffe und das Tragen von weicher Kleidung können die Haut schonen.
Medikamentöse Behandlung
- Kortisonsalben: Bei akuten Schüben werden kortisonhaltige Salben eingesetzt, um Entzündungen und Juckreiz zu reduzieren.
- Calcineurin-Hemmer (Pimecrolimus, Tacrolimus): Diese Cremes oder Salben werden bei empfindlichen Hautstellen (z. B. im Gesicht) oder bei Unverträglichkeit von Kortison verwendet.
- Systemische Therapien: Bei schweren Verläufen können Medikamente, die das Immunsystem unterdrücken, zum Einsatz kommen.
Weitere Therapieoptionen
- Feuchte Umschläge: Sie können bei starken Entzündungen Linderung verschaffen.
- UV-Licht-Therapie: Bestrahlungen mit UV-Licht können bei chronischer Neurodermitis helfen.
- Antihistaminika: Diese Medikamente werden manchmal zur Linderung des Juckreizes eingesetzt, obwohl ihre Wirksamkeit bei Neurodermitis umstritten ist.
Lebensstil und Alltagsmanagement
- Stressreduktion: Stress kann Schübe auslösen, daher sind Entspannungstechniken hilfreich.
- Ernährung: Bei nachgewiesenen Nahrungsmittelallergien kann eine angepasste Ernährung sinnvoll sein.
- Neurodermitis-Schulungen: Betroffene und ihre Familien können in speziellen Schulungen lernen, besser mit der Erkrankung umzugehen.
Fazit
Neurodermitis ist eine komplexe Hauterkrankung, die durch eine Kombination aus genetischen und umweltbedingten Faktoren verursacht wird. Die Behandlung zielt darauf ab, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern. Mit einer sorgfältigen Hautpflege, der Vermeidung von Auslösern und einer individuell angepassten Therapie können viele Patienten ein weitgehend normales Leben führen. Bei starken Beschwerden ist es ratsam, frühzeitig ärztlichen Rat einzuholen, um die bestmögliche Behandlung zu erhalten.
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