Cholelithiasis: Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlung
1. Was ist die Diagnose von Cholelithiasis?
Die Cholelithiasis bezeichnet das Vorhandensein von Gallensteinen in der Gallenblase (Cholezystolithiasis) oder in den Gallengängen (Choledocholithiasis). Die Diagnose wird in der Regel durch eine Abdomen-Sonographie gestellt, die eine Sensitivität und Spezifität von über 95 % bei der Erkennung von Gallenblasensteinen aufweist. Häufig werden Gallensteine als Zufallsbefund bei Routineuntersuchungen entdeckt.
Bei Verdacht auf eine Choledocholithiasis (Steine in den Gallengängen) kann eine Endosonographie oder eine MRCP (Magnetresonanz-Cholangiopankreatikographie) durchgeführt werden, um die Gallenwege genauer darzustellen. Die Labordiagnostik umfasst die Bestimmung von Gesamt-Bilirubin, Lipase, Gamma-GT (γ-GT), Alanin-Aminotransferase (ALT) und Aspartat-Aminotransferase (AST). Erhöhte Werte können auf eine Gallengangsobstruktion oder eine begleitende Entzündung hinweisen.
2. Was sind die Ursachen von Cholelithiasis?
Gallensteine entstehen durch eine Störung im Gleichgewicht der Gallenbestandteile. Sie können nach ihrer Zusammensetzung in Cholesterinsteine, Pigmentsteine und gemischte Steine unterteilt werden:
- Cholesterinsteine: Diese sind die häufigste Form in der westlichen Welt und entstehen durch eine Übersättigung der Galle mit Cholesterin. Risikofaktoren sind Übergewicht, weibliches Geschlecht, Schwangerschaft und ein drastischer Gewichtsverlust.
- Pigmentsteine: Diese bestehen hauptsächlich aus Bilirubin und treten häufiger bei Erkrankungen wie hämolytischen Anämien oder Leberzirrhose auf.
- Gemischte Steine: Sie enthalten sowohl Cholesterin als auch Bilirubin.
Weitere Risikofaktoren für die Entwicklung von Gallensteinen sind:
– Alter über 40 Jahre
– Positive Familienanamnese
– Heller Hauttyp
– Verminderte Gallenblasenmobilität (z. B. bei langem Fasten oder parenteraler Ernährung)
3. Welche Symptome treten bei Cholelithiasis auf?
Die Mehrheit der Patienten mit Gallensteinen bleibt asymptomatisch. Bei symptomatischer Cholelithiasis kommt es typischerweise zu kolikartigen Bauchschmerzen im rechten oberen Quadranten oder im Epigastrium. Die Schmerzen können in die rechte Schulter oder den Rücken ausstrahlen und werden oft durch fettreiche Mahlzeiten ausgelöst. Weitere mögliche Symptome sind:
– Völlegefühl
– Übelkeit und Erbrechen
– Nahrungsmittelintoleranz
– Ikterus (Gelbsucht)
– Fieber (bei begleitender Entzündung)
Die Schmerzen dauern in der Regel 30 bis 90 Minuten an und klingen dann wieder ab. Bei Komplikationen wie einer akuten Cholezystitis (Gallenblasenentzündung) oder Cholangitis (Gallenwegsentzündung) können zusätzlich systemische Infektionszeichen wie Fieber und Schüttelfrost auftreten.
4. Wie wird Cholelithiasis behandelt?
Die Behandlung der Cholelithiasis hängt davon ab, ob die Gallensteine symptomatisch sind und ob Komplikationen vorliegen.
Therapie der asymptomatischen Cholelithiasis
Bei asymptomatischen Gallensteinen ist in der Regel keine Behandlung erforderlich. Ausnahmen gelten bei:
– Gallensteinen größer als 3 cm
– Gallenblasenpolypen größer als 1 cm
– Porzellangallenblase (verkalkte Gallenblasenwand)
In diesen Fällen wird eine Cholezystektomie (Entfernung der Gallenblase) empfohlen, um das Risiko von Komplikationen oder einer Entartung zu verringern.
Therapie der symptomatischen Cholelithiasis
Bei symptomatischen Gallensteinen ist die laparoskopische Cholezystektomie die Therapie der Wahl. Diese minimalinvasive Methode ist sicher und effektiv. Bei einer akuten biliären Kolik können NSARs (nichtsteroidale Antirheumatika) zur Schmerzlinderung eingesetzt werden. In schweren Fällen können auch Opioide oder Spasmolytika verabreicht werden.
Therapie bei Choledocholithiasis
Bei Verdacht auf Steine in den Gallengängen (Choledocholithiasis) wird eine endoskopische retrograde Cholangiographie (ERC) durchgeführt, um die Steine zu entfernen. Bei gleichzeitiger Cholezystolithiasis sollte innerhalb von 72 Stunden nach der ERC eine Cholezystektomie erfolgen.
Medikamentöse Litholyse
In seltenen Fällen kann eine medikamentöse Auflösung der Gallensteine mit Ursodeoxycholsäure versucht werden. Dies ist jedoch nur bei kleinen Cholesterinsteinen (<5-10 mm) und ohne begleitende Entzündung sinnvoll.
Komplikationen
Mögliche Komplikationen der Cholelithiasis sind:
– Akute Cholezystitis (Gallenblasenentzündung)
– Cholangitis (Gallenwegsentzündung)
– Pankreatitis (Bauchspeicheldrüsenentzündung)
– Gallenblasenempyem oder -nekrose
– Gallenblasenkarzinom
Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind entscheidend, um schwerwiegende Komplikationen zu vermeiden. Bei Verdacht auf eine Cholangitis oder Cholezystitis sollte umgehend eine antibiotische Therapie eingeleitet und eine ERC durchgeführt werden.
Die Cholelithiasis ist eine häufige Erkrankung, die bei rechtzeitiger Diagnose und Behandlung gut therapierbar ist. Bei asymptomatischen Patienten ist in der Regel keine Intervention erforderlich, während symptomatische Fälle eine chirurgische oder endoskopische Behandlung erfordern.
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