Nierensteine und Harnleitersteine: Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlung

1. Was ist die Diagnose von Nierensteinen und Harnleitersteinen?

Die Diagnose von Nieren- und Harnleitersteinen beginnt oft mit der Beschreibung der typischen Symptome durch den Patienten, wie plötzliche, starke Schmerzen in der Seite, die in den Unterbauch ausstrahlen können (Nierenkolik). Zur Bestätigung der Diagnose werden bildgebende Verfahren eingesetzt:

  • Ultraschalluntersuchung: Die meisten Nieren- und Harnleitersteine können durch eine Ultraschalluntersuchung sichtbar gemacht werden. Diese Methode ist nicht-invasiv und strahlungsfrei.
  • Computertomographie (CT): Eine CT-Untersuchung bietet eine präzise Darstellung der Größe, Lage und Art der Steine. Sie ist besonders nützlich, um kleinere Steine oder solche, die im Röntgenbild nicht sichtbar sind, zu identifizieren.
  • Röntgenaufnahmen: Kalziumsteine sind auf Röntgenbildern gut zu erkennen, während andere Steinarten wie Harnsäuresteine nicht sichtbar sind. Röntgenaufnahmen können jedoch zur Verlaufskontrolle nach einer Behandlung eingesetzt werden.
  • Blut- und Urintests: Diese Tests können Hinweise auf mögliche Ursachen wie Infektionen, erhöhte Kalzium- oder Harnsäurespiegel liefern.

2. Was sind die Ursachen von Nierensteinen und Harnleitersteinen?

Nieren- und Harnleitersteine entstehen, wenn sich bestimmte Substanzen im Urin zu Kristallen verbinden. Die häufigsten Ursachen sind:

  • Erhöhte Konzentration steinbildender Substanzen: Kalzium, Harnsäure und andere Mineralien können sich im Urin anreichern und Kristalle bilden. Dies kann durch eine Überfunktion der Nebenschilddrüsen, Gicht oder genetische Faktoren bedingt sein.
  • Mangel an steinhemmenden Substanzen: Substanzen wie Citrat, die normalerweise die Bildung von Steinen verhindern, können in zu geringer Konzentration vorliegen, beispielsweise bei chronischem Durchfall.
  • Ernährung: Der Verzehr von Lebensmitteln mit hohem Oxalsäuregehalt (z.B. Rhabarber) oder purinreichen Lebensmitteln (z.B. Leber) kann die Steinbildung fördern.
  • Flüssigkeitsmangel: Eine zu geringe Flüssigkeitszufuhr erhöht die Konzentration steinbildender Substanzen im Urin.
  • Anatomische Besonderheiten: Bei manchen Menschen können anatomische Anomalien wie Nierenzysten oder eine Hufeisenniere das Risiko für Nierensteine erhöhen.
  • Medikamente: Bestimmte Medikamente können den Urin verändern oder selbst Kristalle bilden, was das Risiko für Nierensteine erhöht.

3. Welche Symptome treten bei Nierensteinen und Harnleitersteinen auf?

Die Symptome von Nieren- und Harnleitersteinen können je nach Größe und Lage der Steine variieren:

  • Schmerzen: Die häufigsten Symptome sind starke, krampfartige Schmerzen (Nierenkolik), die in Wellen auftreten und in den Unterbauch, die Leiste oder die Geschlechtsorgane ausstrahlen können.
  • Schmerzen beim Wasserlassen: Steine im Harnleiter können Schmerzen beim Wasserlassen verursachen.
  • Blut im Urin: Harnsteine können zu Blutungen führen, die sich als rötlicher oder bräunlicher Urin zeigen.
  • Häufiger Harndrang: Betroffene verspüren oft einen verstärkten oder häufigeren Harndrang.
  • Übelkeit und Erbrechen: Diese Symptome können insbesondere bei starken Schmerzen auftreten.
  • Fieber und Schüttelfrost: Diese Anzeichen können auf eine Infektion der Harnwege hinweisen, die durch blockierte Steine verursacht wird.

4. Wie werden Nierensteine und Harnleitersteine behandelt?

Die Behandlung von Nieren- und Harnleitersteinen hängt von der Größe, Art und Lage der Steine ab:

  • Kleine Steine (unter 5 mm): Diese Steine werden oft von selbst ausgeschieden. Die Behandlung konzentriert sich auf die Linderung der Schmerzen mit Schmerzmitteln wie Diclofenac, Ibuprofen oder Paracetamol. Viel Trinken und Bewegung können den Ausscheidungsprozess unterstützen.
  • Mittlere Steine (5–10 mm): Bei diesen Steinen können Medikamente wie Alpha-Blocker eingesetzt werden, um die Muskulatur der Harnwege zu entspannen und das Ausscheiden zu erleichtern.
  • Große Steine (über 10 mm): Größere Steine müssen meist operativ entfernt oder durch Schallwellen zertrümmert werden. Mögliche Verfahren sind:
  • Extrakorporale Stoßwellenlithotripsie (ESWL): Die Steine werden durch Schallwellen von außen zertrümmert.
  • Ureterorenoskopie (URS): Ein Endoskop wird durch die Harnröhre eingeführt, um den Stein zu entfernen oder zu zertrümmern.
  • Perkutane Nephrolithotomie (PCNL): Bei sehr großen Steinen wird ein kleiner Schnitt in die Haut gemacht, um den Stein direkt aus der Niere zu entfernen.

Vorbeugung:

Um das Risiko eines erneuten Auftretens von Nierensteinen zu verringern, können folgende Maßnahmen ergriffen werden:
Erhöhte Flüssigkeitszufuhr: Mindestens zwei Liter Wasser pro Tag trinken.
Ernährungsumstellung: Je nach Steinart kann eine Reduktion von Salz, Fleisch oder oxalsäurehaltigen Lebensmitteln sinnvoll sein.
Medikamente: Bei bestimmten Steinarten können Medikamente verschrieben werden, die den pH-Wert des Urins regulieren oder den Kalzium- oder Harnsäurespiegel senken.

Nieren- und Harnleitersteine sind eine häufige Erkrankung, die jedoch bei rechtzeitiger Diagnose und Behandlung gut kontrolliert werden kann. Eine individuelle Anpassung der Therapie und vorbeugende Maßnahmen sind entscheidend, um Komplikationen und Rückfälle zu vermeiden.

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