Pharyngitis: Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlung
1. Was ist die Diagnose von Pharyngitis?
Die Diagnose einer Pharyngitis, also einer Entzündung des Rachens, wird in erster Linie klinisch gestellt. Der Arzt führt eine gründliche Anamnese durch, bei der er nach der Dauer und Schwere der Symptome, dem Vorhandensein von Fieber, Kontakt zu erkrankten Personen sowie Reise- und Immunitätsstatus fragt. Bei der körperlichen Untersuchung wird der Rachen auf Rötungen, Schwellungen, Exsudate (Beläge) auf den Mandeln sowie auf vergrößerte Lymphknoten am Hals geachtet.
Zur Unterstützung der Diagnose können diagnostische Algorithmen wie die Centor-Kriterien oder McIsaac-Kriterien verwendet werden. Diese bewerten Faktoren wie Fieber, Tonsillenexsudat, zervikale Lymphadenopathie und das Fehlen von Husten, um das Risiko einer bakteriellen Infektion abzuschätzen.
Bei Verdacht auf eine bakterielle Pharyngitis, insbesondere durch Streptococcus pyogenes (Gruppe A Streptokokken), wird ein Rapid Antigen Detection Test (RADT) durchgeführt. Dieser liefert schnelle Ergebnisse, ist jedoch nicht so zuverlässig wie eine Rachenabstrichkultur, die als Goldstandard gilt. In speziellen Fällen kann auch eine Polymerase-Kettenreaktion (PCR) eingesetzt werden, um die Diagnose zu bestätigen.
Bei komplizierten Fällen, wie Verdacht auf Abszesse (z. B. Peritonsillarabszess), kann eine Bildgebung wie eine Magnetresonanztomographie (MRT) erforderlich sein. Eine endoskopische Untersuchung des Rachens kann bei chronischen oder unklaren Fällen helfen, um andere Ursachen wie Tumore oder Fremdkörper auszuschließen.
2. Was sind die Ursachen von Pharyngitis?
Die Ursachen einer Pharyngitis können vielfältig sein und werden in virale und bakterielle Infektionen sowie nicht-infektiöse Faktoren unterteilt.
Virale Ursachen
Die meisten Fälle von Pharyngitis (ca. 70-80 %) werden durch Viren verursacht. Zu den häufigsten viralen Erregern gehören:
– Rhinoviren (häufigste Ursache)
– Coronaviren
– Influenza- und Parainfluenzaviren
– Adenoviren
– Epstein-Barr-Virus (verantwortlich für die infektiöse Mononukleose)
– Herpes-simplex-Virus
Bakterielle Ursachen
Bakterielle Infektionen sind seltener, aber oft schwerwiegender. Die häufigste bakterielle Ursache ist Streptococcus pyogenes (Gruppe A Streptokokken), die für 15-30 % der Fälle bei Kindern und 5-15 % bei Erwachsenen verantwortlich ist. Andere bakterielle Erreger sind:
– Gruppe C- und G-Streptokokken
– Neisseria gonorrhoeae
– Corynebacterium diphtheriae (Diphtherie)
– Arcanobacterium haemolyticum
Nicht-infektiöse Ursachen
Chronische Pharyngitis kann durch folgende Faktoren ausgelöst werden:
– Chemische Reizstoffe wie Tabakrauch, Alkohol oder Umweltgifte
– Gastroösophagealer Reflux (GERD)
– Allergien (z. B. allergische Rhinitis)
– Überbeanspruchung der Stimmbänder (z. B. bei Sängern oder Lehrern)
– Trockene Luft oder Klimaanlagen
– Systemische Erkrankungen wie Diabetes mellitus oder Hypothyreose
3. Symptome treten bei Pharyngitis auf?
Die Symptome einer Pharyngitis können je nach Ursache und Schweregrad variieren. Typische Anzeichen sind:
Hauptsymptome
- Halsschmerzen, die sich beim Schlucken verschlimmern
- Rötung und Schwellung des Rachens
- Schluckbeschwerden (Dysphagie) und schmerzhaftes Schlucken (Odynophagie)
Begleitsymptome
- Fieber (häufiger bei bakteriellen Infektionen)
- Kopfschmerzen und Muskelschmerzen
- Vergrößerte und schmerzhafte Lymphknoten am Hals
- Tonsillenexsudat (weißliche Beläge auf den Mandeln)
- Heiserkeit oder Husten (häufiger bei viralen Infektionen)
Spezifische Symptome bei bakterieller Pharyngitis
- Fehlender Husten (typisch für Streptokokken-Infektion)
- Petechien (kleine rote Punkte) am Gaumendach
- Bauchschmerzen und Erbrechen (häufiger bei Kindern)
Komplikationen
Unbehandelt kann eine bakterielle Pharyngitis zu schwerwiegenden Komplikationen führen, wie:
– Peritonsillarabszess (Eiteransammlung im Rachen)
– Rheumatisches Fieber
– Poststreptokokken-Glomerulonephritis (Nierenentzündung)
4. Wie wird Pharyngitis behandelt?
Die Behandlung der Pharyngitis hängt von der zugrunde liegenden Ursache ab.
Virale Pharyngitis
Da virale Infektionen selbstlimitierend sind, zielt die Therapie auf die Linderung der Symptome ab:
– Schmerzmittel und Fiebersenker wie Paracetamol oder Ibuprofen
– Halspastillen und Gurgeln mit warmem Salzwasser
– Ausreichende Flüssigkeitszufuhr und Ruhe
Bakterielle Pharyngitis
Bei einer bakteriellen Infektion, insbesondere durch Streptokokken, ist eine Antibiotikatherapie erforderlich:
– Penicillin V ist das Mittel der Wahl (7-tägige Therapie)
– Bei Penicillinallergie können Cephalosporine, Makrolide oder Clindamycin verwendet werden
– Antibiotika reduzieren das Risiko von Komplikationen wie rheumatischem Fieber
Unterstützende Maßnahmen
- Steroidtherapie (z. B. Dexamethason) kann in schweren Fällen zur schnellen Schmerzlinderung eingesetzt werden
- Bei Peritonsillarabszessen ist oft eine chirurgische Drainage erforderlich
Chronische Pharyngitis
Die Behandlung chronischer Pharyngitis konzentriert sich auf die Beseitigung der auslösenden Faktoren:
– Vermeidung von Reizstoffen wie Rauchen oder Alkohol
– Therapie von Grunderkrankungen wie GERD oder Allergien
– Befeuchtung der Raumluft und ausreichende Flüssigkeitszufuhr
Fazit
Die Pharyngitis ist eine häufige Erkrankung, die meist durch Viren verursacht wird und in der Regel harmlos verläuft. Bei bakteriellen Infektionen ist jedoch eine gezielte Antibiotikatherapie wichtig, um Komplikationen zu vermeiden. Eine frühzeitige Diagnose und adäquate Behandlung sind entscheidend für eine schnelle Genesung. Bei anhaltenden oder schweren Symptomen sollte immer ein Arzt konsultiert werden.
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