Tonsillitis: Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlung

1. Was ist die Diagnose von Tonsillitis?

Die Diagnose einer Tonsillitis erfolgt in der Regel durch eine Kombination aus Anamnese, körperlicher Untersuchung und gegebenenfalls weiteren diagnostischen Verfahren. Der Arzt oder die Ärztin erfragt zunächst die Symptome, wie Halsschmerzen, Schluckbeschwerden und Fieber, sowie mögliche Kontakte zu Personen mit ähnlichen Beschwerden. Bei der körperlichen Untersuchung wird der Hals auf geschwollene und druckschmerzhafte Lymphknoten sowie auf Rötungen, Schwellungen und Beläge der Gaumenmandeln untersucht.

Zur Differenzierung zwischen einer viralen und bakteriellen Tonsillitis wird häufig der Centor-Score oder der modifizierte Centor/McIsaac-Score verwendet. Dieser bewertet Faktoren wie Fieber, das Fehlen von Husten, geschwollene Halslymphknoten und Tonsillenexsudat. Bei einem Score von ≥3 Punkten wird ein Rachenabstrich empfohlen, um den Nachweis von β-hämolysierenden Streptokokken der Gruppe A zu führen. Ein positiver Schnelltest oder eine bakteriologische Kultur bestätigen die bakterielle Genese der Tonsillitis.

2. Was sind die Ursachen von Tonsillitis?

Die Tonsillitis kann durch Viren oder Bakterien verursacht werden. Zu den häufigsten viralen Erregern gehören:

  • Humane Adenoviren
  • Epstein-Barr-Virus (EBV)
  • Influenza- und Parainfluenzaviren
  • Rhinoviren
  • Enteroviren (z. B. Coxsackie-Viren)

Die bakterielle Tonsillitis wird in den meisten Fällen durch β-hämolysierende Streptokokken der Gruppe A verursacht. Weitere bakterielle Erreger sind Streptokokken der Gruppe C und G, Haemophilus influenzae und Neisseria gonorrhoeae.

Die Übertragung erfolgt meist über Tröpfcheninfektion, aber auch asymptomatische Keimträger oder kontaminierte Gegenstände können eine Rolle spielen.

3. Welche Symptome treten bei Tonsillitis auf?

Die Symptome einer Tonsillitis sind vielfältig und umfassen sowohl lokale als auch systemische Beschwerden. Typische Anzeichen sind:

  • Halsschmerzen und Schluckbeschwerden
  • Heiserkeit
  • Geschwollene und schmerzhafte Halslymphknoten
  • Mundgeruch
  • Fieber und Allgemeinsymptome wie Kopfschmerzen, Müdigkeit und Abgeschlagenheit
  • Bauchschmerzen und Übelkeit (vor allem bei Kindern)

Bei der körperlichen Untersuchung zeigen sich oft gerötete und geschwollene Tonsillen, manchmal mit fibrinösen Belägen oder Eiterstippchen. In schweren Fällen kann es zu Atemnot aufgrund der starken Schwellung kommen.

4. Wie wird Tonsillitis behandelt?

Die Behandlung der Tonsillitis hängt von der Ursache und dem Schweregrad der Erkrankung ab.

Konservative Therapie

  • Symptomlinderung: Bei viralen und leichten bakteriellen Tonsillitiden steht die Linderung der Symptome im Vordergrund. NSAR wie Ibuprofen oder Paracetamol können zur Schmerzlinderung und Fiebersenkung eingesetzt werden.
  • Antibiotika: Bei nachgewiesener bakterieller Tonsillitis durch Streptokokken der Gruppe A wird eine Antibiotikatherapie mit Penicillin V über 7–10 Tage empfohlen. Bei Penicillin-Unverträglichkeit kommen Makrolide (z. B. Erythromycin) oder Cephalosporine (z. B. Cefadroxil) zum Einsatz.

Operative Therapie

  • Tonsillektomie: Bei häufigen rezidivierenden Tonsillitiden (mehr als drei Episoden pro Jahr) oder bei Komplikationen wie einem Peritonsillarabszess kann die vollständige Entfernung der Gaumenmandeln (Tonsillektomie) erwogen werden. Dieses Verfahren birgt jedoch Risiken wie Nachblutungen und postoperative Schmerzen.
  • Tonsillotomie: Bei Kindern mit obstruktiven Symptomen (z. B. Schlafapnoe) kann eine Teilentfernung der Tonsillen (Tonsillotomie) durchgeführt werden, die mit weniger Komplikationen verbunden ist.

Komplikationen und Prognose

Die meisten Fälle von Tonsillitis heilen ohne Komplikationen aus. Mögliche Komplikationen sind jedoch:
Peritonsillarabszess
Obstruktion der Atemwege
Streptokokken-bedingte Folgeerkrankungen wie rheumatisches Fieber, Glomerulonephritis oder das Streptokokken-Toxic-Shock-Syndrom (STSS).

Prophylaxe

Zur Vorbeugung einer Tonsillitis sind allgemeine Hygienemaßnahmen wie regelmäßiges Händewaschen und das Vermeiden des gemeinsamen Gebrauchs von Mundpflegeartikeln ratsam.


Die Tonsillitis ist eine häufige Erkrankung, die in den meisten Fällen gut behandelbar ist. Eine frühzeitige Diagnose und gezielte Therapie können Komplikationen vermeiden und den Heilungsprozess beschleunigen.

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