Psychosen: Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlung

Psychosen sind schwerwiegende psychische Störungen, die mit einer veränderten Wahrnehmung der Realität einhergehen. Betroffene leiden oft unter Halluzinationen, Wahnvorstellungen und Denkstörungen. Dieser Artikel gibt einen Überblick über die Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten von Psychosen.


1. Was ist die Diagnose von Psychosen?

Die Diagnose einer Psychose wird in der Regel durch Fachärzte für Psychiatrie oder Psychotherapie gestellt. Sie basiert auf einer umfassenden Anamnese, klinischen Beobachtungen und spezifischen diagnostischen Kriterien.

Diagnostische Schritte:

  • Anamnese: Erfassung der aktuellen Beschwerden, des Krankheitsverlaufs, früherer Erkrankungen, des sozialen Umfelds und möglicher Risikofaktoren wie Drogenkonsum.
  • Fremdanamnese: Bei akuten Fällen können Angehörige oder Bezugspersonen wichtige Informationen liefern.
  • ICD-10-Kriterien: Für die Diagnose einer Schizophrenie, der häufigsten primären Psychose, müssen bestimmte Leitsymptome wie Wahnvorstellungen, Halluzinationen oder Denkstörungen über einen Zeitraum von mindestens einem Monat vorliegen.
  • Ausschluss somatischer Ursachen: Bei Verdacht auf eine sekundäre Psychose werden körperliche Untersuchungen, Laboruntersuchungen und bildgebende Verfahren (z. B. MRT) durchgeführt, um organische Ursachen auszuschließen.

2. Was sind die Ursachen von Psychosen?

Die Entstehung von Psychosen ist multifaktoriell und kann sowohl genetische als auch umweltbedingte Faktoren umfassen.

Primäre Psychosen:

  • Genetische Prädisposition: Familiäre Häufung von Psychosen, insbesondere Schizophrenie, deutet auf eine genetische Komponente hin.
  • Neurochemische Veränderungen: Ein Ungleichgewicht von Neurotransmittern wie Dopamin, Glutamat und Serotonin spielt eine Rolle.
  • Umweltfaktoren: Belastende Lebensereignisse, Traumata oder Infektionen während der Schwangerschaft können das Risiko erhöhen.

Sekundäre Psychosen:

  • Organische Ursachen: Erkrankungen wie Demenz, Epilepsie, Multiple Sklerose oder Schädel-Hirn-Trauma können psychotische Symptome auslösen.
  • Substanzinduzierte Psychosen: Drogenkonsum (z. B. Cannabis, Amphetamine) oder Alkoholmissbrauch können Psychosen verursachen.
  • Medikamentennebenwirkungen: Bestimmte Arzneimittel können psychotische Symptome hervorrufen.

3. Welche Symptome treten bei Psychosen auf?

Psychosen äußern sich durch eine Vielzahl von Symptomen, die in Positivsymptome, Negativsymptome und unspezifische Symptome unterteilt werden können.

Positivsymptome:

  • Wahnvorstellungen: Falsche Überzeugungen, die nicht der Realität entsprechen (z. B. Verfolgungswahn).
  • Halluzinationen: Wahrnehmungen ohne äußeren Reiz, oft akustisch (Stimmenhören).
  • Denkstörungen: Zerfahrenheit, Gedankenabreißen oder Gedankeneingebung.
  • Ich-Störungen: Gefühl, dass die eigenen Gedanken oder Handlungen von außen kontrolliert werden.

Negativsymptome:

  • Antriebslosigkeit: Verminderte Motivation und Energie.
  • Affektverflachung: Reduzierte emotionale Ausdrucksfähigkeit.
  • Sozialer Rückzug: Vermeidung sozialer Kontakte.

Unspezifische Symptome:

  • Schlafstörungen
  • Konzentrationsschwierigkeiten
  • Depressive Verstimmungen

4. Wie wird Psychosen behandelt?

Die Behandlung von Psychosen ist multimodal und umfasst medikamentöse Therapie, Psychotherapie und sozialtherapeutische Maßnahmen.

Medikamentöse Therapie:

  • Antipsychotika: Medikamente der zweiten Generation (z. B. Risperidon, Olanzapin) werden bevorzugt, da sie ein günstigeres Nebenwirkungsprofil haben.
  • Nebenwirkungen: Extrapyramidal-motorische Störungen, Gewichtszunahme oder Sedierung können auftreten.
  • Therapieresistenz: Bei fehlendem Ansprechen auf Standardmedikamente wird Clozapin als Goldstandard eingesetzt.

Psychotherapie:

  • Kognitive Verhaltenstherapie (KVT): Hilft bei der Bewältigung von Wahnvorstellungen und Halluzinationen.
  • Psychoedukation: Aufklärung über die Erkrankung und Rückfallprävention.
  • Familieninterventionen: Einbeziehung von Angehörigen zur Unterstützung des Patienten.

Sozialtherapie:

  • Rehabilitation: Wiedereingliederung in den Alltag und Arbeitsmarkt.
  • Soziale Netzwerke: Aufbau und Stärkung sozialer Kontakte.

Hirnstimulationsverfahren:

  • Elektrokonvulsionstherapie (EKT): Bei schweren, therapieresistenten Fällen oder ausgeprägter Suizidalität.
  • Transkranielle Magnetstimulation (rTMS): Eine nicht-invasive Methode zur Behandlung von Positivsymptomen.

Fazit

Psychosen sind komplexe Erkrankungen, die eine frühzeitige Diagnose und umfassende Behandlung erfordern. Durch eine Kombination aus medikamentöser Therapie, Psychotherapie und sozialer Unterstützung können Betroffene eine Verbesserung ihrer Symptome und Lebensqualität erreichen. Die Prognose hängt stark von der Art der Psychose, der Behandlungsadhärenz und der Unterstützung durch das Umfeld ab.

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