Scharlach: Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlung
Scharlach ist eine bekannte Kinderkrankheit, die durch das Bakterium Streptococcus pyogenes (Gruppe-A-Streptokokken, GAS) verursacht wird. Die Erkrankung ist durch eine Kombination aus Halsschmerzen, Fieber und einem charakteristischen Hautausschlag gekennzeichnet. Obwohl Scharlach vor allem bei Kindern zwischen fünf und 15 Jahren auftritt, kann die Infektion in jedem Alter vorkommen. Im Folgenden werden die Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten von Scharlach erläutert.
1. Was ist die Diagnose von Scharlach?
Die Diagnose von Scharlach basiert in erster Linie auf der klinischen Untersuchung und der Anamnese. Typische Symptome wie Halsschmerzen, Fieber und das charakteristische Exanthem (Hautausschlag) sind wegweisend. Zur Bestätigung der Diagnose können folgende Tests durchgeführt werden:
- Streptokokken-Antigen-Schnelltest: Ein Rachenabstrich wird entnommen, um das Vorhandensein von Gruppe-A-Streptokokken nachzuweisen. Der Test liefert innerhalb von 30 Minuten ein Ergebnis und hat eine hohe Spezifität (≥ 95 %), aber eine geringere Sensitivität (80–90 %).
- Mikrobiologische Kultur: Bei einem negativen Schnelltest, aber weiterhin bestehendem Verdacht auf Scharlach, kann eine Kultur angelegt werden. Diese gilt als Goldstandard für den Nachweis von Streptococcus pyogenes.
- Blutuntersuchungen: Erhöhte Entzündungswerte wie CRP (C-reaktives Protein) und eine Leukozytose (erhöhte Anzahl weißer Blutkörperchen) können die Diagnose unterstützen.
Differentialdiagnostisch müssen andere Erkrankungen mit ähnlichen Symptomen, wie Masern, Röteln oder das Kawasaki-Syndrom, ausgeschlossen werden.
2. Was sind die Ursachen von Scharlach?
Scharlach wird durch das Bakterium Streptococcus pyogenes verursacht, das zur Gruppe der β-hämolysierenden Streptokokken der Gruppe A (GAS) gehört. Die Bakterien produzieren Toxine, die für die typischen Symptome verantwortlich sind. Zu den wichtigsten Virulenzfaktoren gehören:
- Pyrogene Exotoxine: Diese Toxine lösen das charakteristische Exanthem aus und können zu einer überschießenden Immunreaktion führen.
- M-Protein: Ein Oberflächenprotein, das die Phagozytose (Aufnahme durch Immunzellen) verhindert und die Invasivität der Bakterien erhöht.
- Streptolysin O und S: Toxine, die Zellmembranen schädigen und zur Hämolyse (Zerstörung roter Blutkörperchen) führen.
Die Übertragung erfolgt hauptsächlich über Tröpfcheninfektion (z. B. Husten oder Niesen), seltener über kontaminierte Gegenstände oder Lebensmittel.
3. Symptome treten bei Scharlach auf?
Die Symptome von Scharlach treten typischerweise zwei bis fünf Tage nach der Infektion auf und umfassen:
- Tonsillopharyngitis: Halsschmerzen, Schluckbeschwerden und eine Rötung des Rachens mit möglichen Belägen auf den Mandeln.
- Fieber: Plötzlicher Fieberanstieg, oft begleitet von allgemeinem Unwohlsein, Kopfschmerzen und Übelkeit.
- Hautausschlag (Exanthem): Ein feinfleckiger, rötlicher Ausschlag, der am Oberkörper beginnt und sich auf die Extremitäten ausbreitet. Charakteristisch ist die periorale Blässe (Aussparung des Munddreiecks) und die samtige Textur des Ausschlags.
- Erdbeer-/Himbeerzunge: Eine gerötete und geschwollene Zunge mit vergrößerten Papillen.
- Pastia-Linien: Linienförmige Petechien (kleine Blutungen) in Hautfalten, z. B. in der Leiste oder Achselhöhle.
Nach Abklingen des Ausschlags kann es zu einer Abschuppung der Haut kommen, die an Händen und Füßen besonders ausgeprägt ist.
4. Wie wird Scharlach behandelt?
Die Behandlung von Scharlach erfolgt in der Regel mit Antibiotika, um die Symptome zu lindern, Komplikationen zu verhindern und die Ansteckungsfähigkeit zu reduzieren. Die Therapie der Wahl ist:
- Penicillin V: Oral über sieben bis zehn Tage in einer Dosierung von 50.000–100.000 IE/kg Körpergewicht pro Tag (maximal 3 Mio. Einheiten).
- Alternativen: Bei Penicillinallergie können Cephalosporine (z. B. Cefalexin), Makrolide (z. B. Azithromycin) oder Clindamycin verwendet werden.
Zusätzlich können symptomatische Maßnahmen wie die Gabe von Paracetamol oder Ibuprofen zur Fiebersenkung und Schmerzlinderung eingesetzt werden.
Wichtige Aspekte der Behandlung:
- Ansteckungsfähigkeit: 24 Stunden nach Beginn der Antibiotikatherapie ist der Patient nicht mehr ansteckend.
- Komplikationen: Eine frühzeitige Behandlung verhindert schwere Komplikationen wie das akute rheumatische Fieber oder eine Post-Streptokokken-Glomerulonephritis.
- Prophylaxe: Es gibt keine Impfung gegen Scharlach. Hygienemaßnahmen wie regelmäßiges Händewaschen und das Vermeiden engen Kontakts mit Erkrankten sind wichtig, um die Ausbreitung zu verhindern.
Fazit
Scharlach ist eine häufige, aber gut behandelbare Infektionskrankheit, die vor allem Kinder betrifft. Durch eine frühzeitige Diagnose und antibiotische Therapie können schwere Komplikationen vermieden werden. Eltern und Betreuer sollten auf die typischen Symptome achten und bei Verdacht auf Scharlach umgehend einen Arzt aufsuchen.
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