Schilddrüsenkarzinom: Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlung
1. Was ist die Diagnose von Schilddrüsenkarzinom?
Das Schilddrüsenkarzinom ist eine seltene, aber ernsthafte Krebserkrankung, die von den Zellen der Schilddrüse ausgeht. Die Diagnose erfolgt in mehreren Schritten:
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Anamnese und klinische Untersuchung: Der Arzt erfragt die Symptome, die Familienanamnese und mögliche Strahlenexpositionen im Kopf-Hals-Bereich. Bei der körperlichen Untersuchung wird der Hals auf Knoten, deren Festigkeit und Beweglichkeit sowie auf vergrößerte Lymphknoten untersucht.
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Laboruntersuchungen: Bestimmung von Tumormarkern wie Thyreoglobulin (für papilläre und follikuläre Karzinome) und Calcitonin (für medulläre Karzinome). Auch Schilddrüsenfunktionsparameter (TSH, freies T3 und T4) werden gemessen.
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Bildgebung: Eine Ultraschalluntersuchung der Schilddrüse hilft, Knoten zu identifizieren und deren Merkmale zu bewerten. Bei Verdacht auf Malignität kann eine Schilddrüsenszintigrafie durchgeführt werden, um die Stoffwechselaktivität der Schilddrüse zu beurteilen.
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Feinnadelaspirationsbiopsie (FNA): Bei verdächtigen Knoten wird eine Gewebeprobe entnommen und zytologisch untersucht, um die Diagnose zu sichern.
2. Was sind die Ursachen von Schilddrüsenkarzinom?
Die Entstehung von Schilddrüsenkrebs ist ein komplexer Prozess, der durch genetische Mutationen und Umweltfaktoren beeinflusst wird:
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Genetische Mutationen: Spezifische Mutationen in Genen wie BRAF, RAS, RET und p53 spielen eine Schlüsselrolle. Diese Mutationen aktivieren Signalwege wie den MAPK- oder PI3K-AKT-Signalweg, was zu unkontrolliertem Zellwachstum führt.
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Papilläres Schilddrüsenkarzinom (PTC): Häufigste Mutation ist BRAF V600E.
- Follikuläres Schilddrüsenkarzinom (FTC): RAS-Mutationen und PAX8-PPARy-Translokationen sind typisch.
- Medulläres Schilddrüsenkarzinom (MTC): RET- und RAS-Mutationen sind häufig.
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Anaplastisches Schilddrüsenkarzinom: p53- und CTNNB1-Mutationen sind charakteristisch.
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Umweltfaktoren: Strahlenexposition im Kopf-Hals-Bereich, insbesondere in der Kindheit, erhöht das Risiko für Schilddrüsenkrebs.
3. Symptome treten bei Schilddrüsenkarzinom auf?
Die Symptome des Schilddrüsenkarzinoms können je nach Stadium und Art des Tumors variieren:
- Häufige Symptome:
- Schwellung oder Knoten im Hals, die oft schmerzlos sind.
- Heiserkeit, Schluckbeschwerden oder Atemnot, insbesondere bei fortgeschrittenen Tumoren.
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Plötzliche Größenzunahme eines bestehenden Knotens.
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Allgemeine Symptome:
- Unerklärlicher Gewichtsverlust.
- Appetitlosigkeit.
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Fieber und Müdigkeit.
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Spezifische Symptome bei medullärem Schilddrüsenkarzinom:
- Erhöhte Calcitonin-Spiegel können zu Durchfall oder Flush-Symptomen führen.
4. Wie wird Schilddrüsenkarzinom behandelt?
Die Behandlung des Schilddrüsenkarzinoms hängt vom Typ, Stadium und der Aggressivität des Tumors ab:
Papilläres und follikuläres Schilddrüsenkarzinom:
- Chirurgische Resektion: Die Entfernung der Schilddrüse (Thyreoidektomie) ist die primäre Behandlungsmethode. Bei größeren Tumoren oder Lymphknotenbefall wird eine totale Thyreoidektomie durchgeführt.
- Radioiodtherapie: Nach der Operation wird Radioiod eingesetzt, um restliches Schilddrüsengewebe oder Metastasen zu zerstören.
- Thyroxin-Suppressionstherapie: L-Thyroxin wird verabreicht, um den TSH-Spiegel zu senken und das Wachstum von Krebszellen zu hemmen.
- Systemische Chemotherapie: Wird nur in seltenen Fällen bei fortgeschrittenen oder iodid-refraktären Tumoren eingesetzt.
Medulläres Schilddrüsenkarzinom (MTC):
- Chirurgische Resektion: Thyreoidektomie mit Entfernung von Lymphknotenmetastasen.
- Kinase-Inhibitoren: Bei fortgeschrittenem oder therapieresistentem MTC können gezielte Therapien wie Kinase-Inhibitoren eingesetzt werden.
Anaplastisches Schilddrüsenkarzinom:
- Chirurgie: Wenn möglich, wird der Tumor operativ entfernt.
- BRAF-Inhibitoren: Bei BRAF V600E-Mutationen werden spezifische Inhibitoren eingesetzt.
- Strahlentherapie und Chemotherapie: Oft notwendig, da der Tumor häufig bereits bei Diagnosestellung fortgeschritten ist.
Prognose:
Die Prognose variiert stark:
– Differenzierte Karzinome (PTC, FTC): Gute Prognose mit 5-Jahres-Überlebensraten von bis zu 95%.
– Medulläres Karzinom (MTC): Prognose hängt vom Stadium ab, ist aber oft weniger günstig als bei differenzierten Karzinomen.
– Anaplastisches Karzinom: Sehr schlechte Prognose aufgrund des aggressiven Wachstums und der frühen Metastasierung.
Die frühzeitige Diagnose und eine individuell angepasste Therapie sind entscheidend für den Behandlungserfolg.
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