Skoliose im Jugendalter: Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlung
1. Was ist die Diagnose von Skoliose im Jugendalter?
Die Diagnose einer Skoliose im Jugendalter erfolgt in der Regel durch eine ärztliche Untersuchung, bei der die Wirbelsäule auf Verkrümmungen und Verdrehungen überprüft wird. Die Diagnose wird als adoleszente idiopathische Skoliose bezeichnet, da sie ohne erkennbare Ursache im Jugendalter auftritt. Der Arzt oder die Ärztin führt zunächst eine körperliche Untersuchung durch, bei der die Körperhaltung und die Symmetrie des Oberkörpers beurteilt werden. Ein wichtiger Hinweis auf eine Skoliose ist die sogenannte Asymmetrie der Rippen, die besonders beim Vorbeugen des Oberkörpers sichtbar wird.
Zur genauen Bestimmung des Schweregrads der Skoliose wird ein Röntgenbild der Wirbelsäule im Stehen angefertigt. Anhand dieses Bildes kann der Cobb-Winkel gemessen werden, der den Grad der Verkrümmung angibt. Zusätzlich kann die Skelettreife durch eine Röntgenaufnahme des Beckenkamms oder der Hand bestimmt werden, um das weitere Wachstum und den möglichen Verlauf der Skoliose einzuschätzen.
2. Was sind die Ursachen von Skoliose im Jugendalter?
Die genauen Ursachen einer Skoliose im Jugendalter sind bis heute nicht vollständig geklärt. Daher wird sie als idiopathisch bezeichnet, was bedeutet, dass keine eindeutige Ursache identifiziert werden kann. Es wird jedoch vermutet, dass genetische Faktoren eine Rolle spielen, da bei etwa 10 % der Betroffenen auch ein Elternteil an Skoliose erkrankt war.
Weitere mögliche Einflussfaktoren sind Ungleichgewichte im Wachstum der Wirbelsäule, bei denen verschiedene Teile der Wirbelsäule ungleichmäßig wachsen. Dies kann zu einer seitlichen Verkrümmung und Verdrehung der Wirbelsäule führen. Interessanterweise hat eine Skoliose nichts mit einer schlechten Haltung zu tun, und Betroffene können die Entwicklung der Erkrankung nicht durch Verhaltensänderungen beeinflussen.
3. Welche Symptome treten bei Skoliose im Jugendalter auf?
Die meisten Jugendlichen mit Skoliose haben keine oder nur geringe Beschwerden. In einigen Fällen können jedoch Rückenschmerzen oder Verspannungen im Schulterbereich auftreten, obwohl unklar ist, ob diese direkt auf die Skoliose zurückzuführen sind.
Die sichtbaren Veränderungen des Körpers sind oft das auffälligste Symptom. Dazu gehören:
– Asymmetrie des Rückens: Eine Schulter oder Hüfte kann höher stehen als die andere.
– Rippenbuckel: Beim Vorbeugen des Oberkörpers kann auf einer Seite ein sichtbarer Buckel entstehen.
– Schiefe Haltung: Die Wirbelsäule kann seitlich verkrümmt und verdreht sein.
Diese Veränderungen können bei Jugendlichen zu psychischen Belastungen führen, da sie sich oft unsicher oder anders fühlen.
4. Wie wird Skoliose im Jugendalter behandelt?
Die Behandlung einer Skoliose im Jugendalter hängt vom Schweregrad der Verkrümmung und dem Wachstumsstadium ab. Die wichtigsten Behandlungsoptionen sind:
Aktives Beobachten
Bei leichten Skoliosen (Cobb-Winkel unter 20 Grad) wird in der Regel zunächst aktiv beobachtet. Die Wirbelsäule wird alle 4 bis 6 Monate kontrolliert, um festzustellen, ob die Krümmung fortschreitet. Dies ist besonders wichtig, solange die Wirbelsäule noch wächst.
Physiotherapie
Spezielle physiotherapeutische Übungen, wie die Schroth-Therapie, können helfen, die Wirbelsäule zu stärken und die Haltung zu verbessern. Diese Therapie umfasst Streck-, Haltungs-, Atem- und Kräftigungsübungen, die individuell auf die Bedürfnisse des Patienten abgestimmt sind. Allerdings ist die Wirksamkeit dieser Methoden wissenschaftlich noch nicht ausreichend belegt.
Korsett-Behandlung (Orthesen)
Bei mittelstarken Skoliosen (Cobb-Winkel zwischen 20 und 40 Grad) wird häufig ein orthopädisches Korsett verschrieben. Das Korsett soll verhindern, dass die Krümmung während des Wachstums weiter zunimmt. Es wird so lange getragen, bis das Wachstum der Wirbelsäule abgeschlossen ist. Das Tragen eines Korsetts kann anfangs ungewohnt sein, aber viele Jugendliche gewöhnen sich mit der Zeit daran.
Operation
Bei sehr starken Skoliosen (Cobb-Winkel über 40 Grad) kann eine Operation notwendig sein. Dabei werden die verkrümmten Wirbel mithilfe von Stangen, Schrauben oder Haken begradigt und stabilisiert. Dieser Eingriff ist jedoch nur in schweren Fällen erforderlich und wird sorgfältig abgewogen.
Sport und Bewegung
Obwohl Sport und Bewegung eine Skoliose nicht aufhalten können, sind sie als begleitende Maßnahme sinnvoll. Sie fördern die allgemeine Gesundheit und können helfen, die Muskulatur zu stärken.
Fazit
Eine Skoliose im Jugendalter ist eine gut behandelbare Erkrankung, die in den meisten Fällen keine schwerwiegenden Beschwerden verursacht. Wichtig ist, dass die Wirbelsäule regelmäßig kontrolliert wird, um eine Verschlechterung frühzeitig zu erkennen. Mit den richtigen Behandlungsmethoden können Betroffene ein normales Leben führen und die Herausforderungen der Erkrankung meistern. Eltern und Jugendliche sollten sich über die Behandlungsmöglichkeiten informieren und sich bei Bedarf Unterstützung in Selbsthilfegruppen oder durch Fachärzte suchen.
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