Starkes Übergewicht (Adipositas)

1. Was ist die Diagnose von Starkes Übergewicht (Adipositas)?

Starkes Übergewicht, auch Adipositas genannt, wird diagnostiziert, wenn der Body-Mass-Index (BMI) eines Menschen 30 oder höher beträgt. Der BMI wird aus dem Verhältnis von Körpergewicht zu Körpergröße berechnet. Ein BMI zwischen 25 und 29,9 gilt als Übergewicht, während ein BMI ab 30 als Adipositas eingestuft wird. Adipositas wird weiter in drei Grade unterteilt:

  • Adipositas Grad 1: BMI zwischen 30 und 34,9
  • Adipositas Grad 2: BMI zwischen 35 und 39,9
  • Adipositas Grad 3: BMI ab 40 (auch als „schwere Adipositas“ bezeichnet)

Zusätzlich zum BMI wird oft der Bauchumfang gemessen, da ein erhöhter Bauchumfang (bei Männern über 102 cm, bei Frauen über 88 cm) auf ein erhöhtes Risiko für Folgeerkrankungen hinweist. Weitere Untersuchungen wie Blutdruck-, Blutzucker- und Cholesterinwerte können helfen, das Risiko für Begleiterkrankungen besser einzuschätzen.


2. Was sind die Ursachen von Starkes Übergewicht (Adipositas)?

Adipositas entsteht in der Regel durch ein Ungleichgewicht zwischen Energieaufnahme und Energieverbrauch. Werden über die Nahrung mehr Kalorien aufgenommen, als der Körper verbraucht, wird die überschüssige Energie als Fett gespeichert. Folgende Faktoren können zur Entstehung von Adipositas beitragen:

  • Ernährung und Lebensstil: Eine kalorienreiche Ernährung, zuckerhaltige Getränke, häufiges Snacken und Bewegungsmangel spielen eine zentrale Rolle.
  • Genetische Veranlagung: Gene können die Neigung zu Übergewicht beeinflussen, indem sie den Stoffwechsel, den Appetit oder die Fettspeicherung regulieren.
  • Psychologische und soziale Faktoren: Stress, emotionale Belastungen oder Essstörungen können zu übermäßigem Essen führen.
  • Medikamente: Bestimmte Medikamente, wie Psychopharmaka oder Diabetes-Medikamente, können eine Gewichtszunahme begünstigen.
  • Krankheiten: Erkrankungen wie eine Schilddrüsenunterfunktion oder das polyzystische Ovarialsyndrom (PCOS) können das Risiko für Adipositas erhöhen.
  • Gesellschaftliche Einflüsse: Der moderne Lebensstil mit wenig körperlicher Aktivität und einem Überangebot an kalorienreichen Lebensmitteln trägt zur Verbreitung von Adipositas bei.

3. Symptome treten bei Starkes Übergewicht (Adipositas) auf?

Adipositas selbst ist oft mit unspezifischen Symptomen verbunden, kann jedoch zu einer Reihe von gesundheitlichen Problemen führen. Typische Symptome und Folgeerkrankungen sind:

  • Körperliche Beschwerden: Gelenkschmerzen (vor allem in Knie und Hüfte), Kurzatmigkeit, verminderte körperliche Belastbarkeit und Schlafapnoe (nächtliche Atemaussetzer).
  • Stoffwechselstörungen: Erhöhtes Risiko für Diabetes Typ 2, erhöhte Blutfettwerte und Bluthochdruck.
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Herzinfarkt, Schlaganfall und Arteriosklerose.
  • Psychische Belastungen: Depressionen, geringes Selbstwertgefühl und soziale Isolation aufgrund von Stigmatisierung.
  • Weitere Folgeerkrankungen: Nicht-alkoholische Fettleber, Gallensteine, Arthrose und ein erhöhtes Risiko für bestimmte Krebsarten.

4. Wie wird Starkes Übergewicht (Adipositas) behandelt?

Die Behandlung von Adipositas zielt darauf ab, das Körpergewicht zu reduzieren und das Risiko für Folgeerkrankungen zu senken. Eine Gewichtsabnahme von 5 bis 10 Prozent des Ausgangsgewichts kann bereits deutliche gesundheitliche Verbesserungen bewirken. Die Behandlung umfasst in der Regel eine Kombination aus folgenden Maßnahmen:

1. Ernährungsumstellung

  • Eine ausgewogene, kalorienreduzierte Ernährung ist der Schlüssel zur Gewichtsabnahme. Empfohlen werden ballaststoffreiche Lebensmittel, viel Gemüse, Obst, Vollkornprodukte und mageres Eiweiß.
  • Zuckerhaltige Getränke und hochverarbeitete Lebensmittel sollten vermieden werden.

2. Mehr Bewegung

  • Regelmäßige körperliche Aktivität steigert den Energieverbrauch und unterstützt den Gewichtsverlust. Empfohlen werden mindestens 150 Minuten moderate Bewegung pro Woche, z. B. Walking, Schwimmen oder Radfahren.
  • Krafttraining kann helfen, Muskelmasse zu erhalten und den Grundumsatz zu erhöhen.

3. Verhaltenstherapie

  • Verhaltenstherapeutische Ansätze helfen, langfristige Veränderungen im Lebensstil zu etablieren. Dazu gehören Strategien zur Stressbewältigung, zur Kontrolle des Essverhaltens und zur Integration von Bewegung in den Alltag.

4. Medikamentöse Therapie

  • In einigen Fällen können Medikamente zur Gewichtsreduktion eingesetzt werden, insbesondere wenn andere Maßnahmen nicht ausreichen. Diese sollten jedoch immer in Kombination mit einer Ernährungsumstellung und Bewegung erfolgen.

5. Chirurgische Eingriffe

  • Bei schwerer Adipositas (BMI ab 40 oder ab 35 mit Begleiterkrankungen) kann eine bariatrische Operation (z. B. Magenverkleinerung) in Betracht gezogen werden. Solche Eingriffe können das Gewicht deutlich reduzieren, erfordern jedoch eine lebenslange Nachsorge und Anpassung des Lebensstils.

6. Langfristige Betreuung

  • Um den Erfolg der Gewichtsabnahme zu sichern, ist eine langfristige Betreuung wichtig. Dazu gehören regelmäßige Kontrollen, Unterstützung durch Selbsthilfegruppen und die kontinuierliche Anpassung des Lebensstils.

Fazit

Adipositas ist eine komplexe Erkrankung, die durch ein Zusammenspiel von genetischen, umweltbedingten und verhaltensbezogenen Faktoren entsteht. Die Behandlung erfordert eine langfristige und ganzheitliche Herangehensweise, die Ernährung, Bewegung und psychologische Unterstützung umfasst. Bereits kleine Gewichtsverluste können die Gesundheit deutlich verbessern und das Risiko für Folgeerkrankungen senken. Wichtig ist, dass Betroffene realistische Ziele setzen und sich professionelle Unterstützung suchen, um dauerhafte Veränderungen zu erreichen.

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