Streptokokken-Infektion: Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlung

Streptokokken-Infektionen sind durch Bakterien der Gattung Streptococcus verursachte Erkrankungen, die eine Vielzahl von Krankheitsbildern hervorrufen können. Diese reichen von milden Rachenentzündungen bis hin zu lebensbedrohlichen systemischen Infektionen. Im Folgenden werden die Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten von Streptokokken-Infektionen erläutert.


1. Was ist die Diagnose von Streptokokken-Infektion?

Die Diagnose einer Streptokokken-Infektion basiert auf einer Kombination aus Anamnese, klinischer Untersuchung und labordiagnostischen Verfahren. Typische Hinweise auf eine bakterielle Infektion sind beispielsweise Halsschmerzen, Fieber, geschwollene Lymphknoten und das Fehlen von Husten.

Zur genauen Identifikation des Erregers werden Abstriche von betroffenen Schleimhäuten (z. B. Rachenabstrich bei Pharyngitis) oder Gewebeproben entnommen. Im Labor erfolgt der mikroskopische Nachweis grampositiver Kokken, die in Ketten angeordnet sind. Zur Differenzierung der Streptokokken-Gruppen werden kulturelle Verfahren (z. B. Schafblutagar) oder molekulare Methoden wie die Polymerase-Ketten-Reaktion (PCR) eingesetzt.

Bei Verdacht auf systemische Infektionen (z. B. Sepsis) werden zusätzlich Blutkulturen angelegt. Bildgebende Verfahren wie Röntgenaufnahmen können bei Lungenentzündungen hilfreich sein. Folgeerkrankungen wie das akute rheumatische Fieber oder die Poststreptokokken-Glomerulonephritis werden durch klinische Symptome und den Nachweis spezifischer Antikörper (z. B. Anti-Streptolysin-O-Titer) diagnostiziert.


2. Was sind die Ursachen von Streptokokken-Infektion?

Streptokokken-Infektionen werden durch Bakterien der Gattung Streptococcus verursacht, die in verschiedene Gruppen eingeteilt werden. Die klinisch bedeutendsten sind:

  • Gruppe-A-Streptokokken (GAS, Streptococcus pyogenes): Verantwortlich für Pharyngitis, Scharlach, Hautinfektionen und schwere systemische Erkrankungen wie das Streptokokken-Toxic-Shock-Syndrom (STSS).
  • Gruppe-B-Streptokokken (GBS, Streptococcus agalactiae): Häufige Ursache von Neugeborenensepsis.
  • Pneumokokken (Streptococcus pneumoniae): Wichtiger Erreger von Lungenentzündungen und anderen Atemwegsinfektionen.

Die Übertragung erfolgt meist durch Tröpfcheninfektion (z. B. Husten, Niesen) oder direkten Hautkontakt. Risikofaktoren für symptomatische Infektionen sind ein geschwächtes Immunsystem, Kindes- oder Seniorenalter sowie chronische Erkrankungen wie Diabetes oder Herzkrankheiten. Enges Zusammenleben in Gemeinschaftseinrichtungen (z. B. Schulen) und mangelnde Hygiene begünstigen die Ausbreitung.


3. Welche Symptome treten bei Streptokokken-Infektion auf?

Die Symptome einer Streptokokken-Infektion hängen vom betroffenen Körperbereich und der Schwere der Infektion ab. Typische Krankheitsbilder sind:

Erkrankungen des Rachens und der Atemwege

  • Tonsillitis und Pharyngitis: Halsschmerzen, Fieber, geschwollene Mandeln mit eitrigen Belägen, Schluckbeschwerden.
  • Pneumonie: Fieber, Husten, Atemnot, Brustschmerzen, bei älteren Patienten auch Verwirrtheit.

Haut- und Weichteilinfektionen

  • Impetigo contagiosa: Juckende, verkrustete Bläschen, häufig im Gesicht oder an den Beinen.
  • Erysipel und Phlegmone: Rötung, Schwellung und Schmerzen der Haut, oft begleitet von Fieber.
  • Nekrotisierende Fasziitis: Schwere, schnell fortschreitende Infektion mit Gewebezerstörung, hohem Fieber und Schock.

Toxinvermittelte Erkrankungen

  • Scharlach: Typisches Hautausschlag (Exanthem), Himbeerzunge, Halsschmerzen, Fieber.
  • Streptokokken-Toxic-Shock-Syndrom (STSS): Schock, Multiorganversagen, hohe Letalität.

Folgeerkrankungen

  • Akutes rheumatisches Fieber: Gelenkschmerzen, Herzentzündung, neurologische Symptome.
  • Poststreptokokken-Glomerulonephritis: Nierenentzündung mit Bluthochdruck, Blut im Urin und Proteinurie.

4. Wie wird Streptokokken-Infektion behandelt?

Die Behandlung von Streptokokken-Infektionen erfolgt in der Regel mit Antibiotika. Die Wahl des Medikaments hängt vom Erreger und der Schwere der Infektion ab:

  • Gruppe-A-Streptokokken (GAS): Penicillin ist das Mittel der ersten Wahl. Alternativ können Cephalosporine oder Makrolide (bei Penicillinallergie) eingesetzt werden. Die Therapiedauer beträgt bei Racheninfektionen zehn Tage.
  • Gruppe-B-Streptokokken (GBS): Penicillin oder Ampicillin sind die bevorzugten Antibiotika.
  • Pneumokokken: Penicillin oder andere Beta-Lactam-Antibiotika, bei Resistenzen ggf. Cephalosporine oder Makrolide.

Bei schweren systemischen Infektionen wie Sepsis, STSS oder nekrotisierender Fasziitis wird eine intensivmedizinische Behandlung mit Clindamycin, Immunglobulinen und Penicillin-G empfohlen. Chirurgische Maßnahmen (z. B. Wunddebridement) können bei fortgeschrittenen Weichteilinfektionen notwendig sein.

Prävention

Hygienemaßnahmen wie Händewaschen, Desinfektion von Wunden und die Vermeidung engen Kontakts mit Infizierten sind wichtig, um die Übertragung zu verhindern. Impfungen gegen Pneumokokken werden für Säuglinge und ältere Menschen empfohlen.


Fazit

Streptokokken-Infektionen sind weit verbreitet und können von milden lokalen Infektionen bis hin zu lebensbedrohlichen systemischen Erkrankungen reichen. Eine frühzeitige Diagnose und adäquate antibiotische Therapie sind entscheidend, um Komplikationen zu vermeiden. Hygienemaßnahmen und Impfungen spielen eine wichtige Rolle in der Prävention.

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