Tiefe Venenthrombose (TVT): Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlung

1. Was ist die Diagnose von Tiefe Venenthrombose (TVT)?

Die Diagnose einer tiefen Venenthrombose (TVT) kann nicht allein anhand der Symptome gestellt werden, da diese oft unspezifisch sind und auch bei anderen Erkrankungen auftreten können. Typischerweise beginnt der diagnostische Prozess mit einem Bluttest, bei dem sogenannte D-Dimere gemessen werden. Diese Spaltprodukte entstehen, wenn der Körper ein Blutgerinnsel abbaut. Ist der D-Dimer-Test unauffällig, kann eine TVT mit hoher Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden.

Bei einem auffälligen Bluttest folgt in der Regel eine Duplex-Ultraschalluntersuchung (Doppler-Sonografie). Diese Methode ermöglicht es, den Zustand der tiefen Venen und den Blutfluss sichtbar zu machen. In seltenen Fällen, wenn der Ultraschall keine klaren Ergebnisse liefert, können weitere bildgebende Verfahren wie eine Angiografie (Röntgenuntersuchung mit Kontrastmittel) eingesetzt werden.


2. Was sind die Ursachen von Tiefe Venenthrombose (TVT)?

Eine tiefe Venenthrombose entsteht, wenn sich ein Blutgerinnsel in einer der tiefen Venen bildet. Dies geschieht vor allem dann, wenn der Blutfluss verlangsamt ist, die Blutgerinnung gestört ist oder die Gefäßwand beschädigt wird. Zu den häufigsten Ursachen gehören:

  • Längere Immobilität: Zum Beispiel nach Operationen, Verletzungen oder bei längerer Bettruhe, da die Beine schlechter durchblutet werden.
  • Blutgerinnungsstörungen: Angeborene oder erworbene Erkrankungen, die die Gerinnungsfähigkeit des Blutes erhöhen.
  • Verletzungen oder Operationen: Größere Eingriffe oder schwere Verletzungen können Blutgefäße schädigen und das Gerinnungssystem aktivieren.
  • Risikofaktoren: Alter über 60 Jahre, familiäre Veranlagung, Krebserkrankungen, Herzschwäche, starkes Übergewicht (Adipositas) sowie die Einnahme von Hormonpräparaten wie der Antibabypille oder Hormonersatztherapien in den Wechseljahren.

3. Symptome treten bei Tiefe Venenthrombose (TVT) auf?

Die Symptome einer tiefen Venenthrombose können variieren und sind nicht immer eindeutig. Typische Anzeichen sind:

  • Schmerzen im Bein oder in der Hüfte, oft beschrieben als ziehend oder drückend.
  • Schwellungen im betroffenen Bereich, meist im Unterschenkel.
  • Rötung und Überwärmung der Haut.
  • Druckempfindlichkeit und ein Spannungsgefühl im Bein.

In manchen Fällen bleibt eine TVT jedoch symptomlos, insbesondere wenn das Gerinnsel klein ist und sich von allein auflöst. Unbehandelt kann eine TVT jedoch schwerwiegende Komplikationen wie eine Lungenembolie verursachen, bei der ein Blutgerinnsel in die Lunge wandert und dort eine lebensbedrohliche Blockade verursacht.


4. Wie wird Tiefe Venenthrombose (TVT) behandelt?

Die Behandlung einer tiefen Venenthrombose zielt darauf ab, das Blutgerinnsel aufzulösen, weitere Gerinnsel zu verhindern und Komplikationen wie eine Lungenembolie oder ein postthrombotisches Syndrom zu vermeiden. Die Therapie umfasst in der Regel folgende Schritte:

  1. Akutbehandlung mit Antikoagulanzien: Zu Beginn wird ein schnell wirkendes gerinnungshemmendes Medikament wie Heparin oder Fondaparinux eingesetzt, um das Gerinnsel aufzulösen und die Blutgerinnung zu hemmen.

  2. Langfristige Antikoagulation: Nach der Akutbehandlung wird die Therapie mit oralen Antikoagulanzien fortgesetzt. Dazu gehören:

  3. Vitamin-K-Antagonisten (z. B. Phenprocoumon, bekannt als Marcumar).
  4. Direkte orale Antikoagulanzien (DOAK) wie Apixaban, Dabigatran, Edoxaban oder Rivaroxaban. Diese Medikamente wirken schneller und erfordern in der Regel keine regelmäßige Blutgerinnungskontrolle.

  5. Kompressionsstrümpfe: Um das Risiko eines postthrombotischen Syndroms zu verringern, werden oft Anti-Thrombose-Strümpfe (Kompressionsstrümpfe) empfohlen. Diese fördern den Blutrückfluss und reduzieren Schwellungen.

  6. Vena-cava-Filter: Bei Patienten, die keine gerinnungshemmenden Medikamente einnehmen können, kann ein kleiner Metallfilter in die große Vene (Vena cava) eingesetzt werden, um wandernde Blutgerinnsel abzufangen.

  7. Thrombolyse: In schweren Fällen, insbesondere bei ausgedehnten Thrombosen, kann eine medikamentöse Auflösung des Gerinnsels (Thrombolyse) erwogen werden.

Die Behandlungsdauer beträgt in der Regel mindestens 3 Monate, kann aber bei bestimmten Risikofaktoren auch länger sein. Regelmäßige Kontrollen durch den Arzt sind wichtig, um den Therapieerfolg zu überwachen und Komplikationen frühzeitig zu erkennen.


Fazit

Eine tiefe Venenthrombose ist eine ernsthafte Erkrankung, die frühzeitig erkannt und behandelt werden muss, um schwerwiegende Folgen zu vermeiden. Durch eine Kombination aus Medikamenten, Kompressionstherapie und gegebenenfalls weiteren Maßnahmen kann das Risiko von Komplikationen deutlich reduziert werden. Bei Verdacht auf eine TVT sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden.

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