Urämie: Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlung

1. Was ist die Diagnose von Urämie?

Die Diagnose einer Urämie basiert auf einer Kombination aus klinischen Symptomen und laborchemischen Befunden. Charakteristisch sind erhöhte Retentionswerte für Harnstoff, Kreatinin und Harnsäure im Blut, die auf eine eingeschränkte Nierenfunktion hinweisen. Zudem ist die glomeruläre Filtrationsrate (GFR) deutlich reduziert, oft begleitet von einer metabolischen Azidose.

Bei Verdacht auf spezifische urämische Komplikationen wie eine urämische Perikarditis oder Enzephalopathie können zusätzliche diagnostische Maßnahmen erforderlich sein. Beispielsweise kann eine Echokardiographie Perikardergüsse oder Verdickungen zeigen, während eine Computertomographie des Gehirns bei Enzephalopathie Veränderungen in den Basalganglien oder im Thalamus aufdecken kann. Bei Verdacht auf ein hämolytisch-urämisches Syndrom (HUS) sind Anzeichen einer Hämolyse wie Fragmentozyten, erhöhtes Bilirubin und eine Thrombozytopenie wegweisend.

2. Was sind die Ursachen von Urämie?

Urämie tritt in der Regel als Folge einer chronischen Niereninsuffizienz auf, die durch verschiedene primäre Nierenerkrankungen wie Zystennieren, IgA-Nephropathie oder Glomerulonephritis verursacht werden kann. Systemische Erkrankungen wie Diabetes mellitus, Bluthochdruck und Krebs können ebenfalls zu einer Niereninsuffizienz führen.

Auch akutes Nierenversagen, das durch Harnwegsobstruktionen, Flüssigkeitsverlust oder Sepsis ausgelöst wird, kann eine urämische Symptomatik hervorrufen. Die zugrunde liegende Pathogenese der Urämie beruht auf der Akkumulation harnpflichtiger Substanzen im Blut, die aufgrund der eingeschränkten Nierenfunktion nicht ausreichend ausgeschieden werden können. Diese Toxine, darunter Harnstoff, Phenole und Guanidin, wirken sich auf verschiedene Organsysteme aus und verursachen die typischen urämischen Symptome.

3. Welche Symptome treten bei Urämie auf?

Die Symptome einer Urämie sind vielfältig und können alle Organsysteme betreffen. Zu den allgemeinen Anzeichen gehören Müdigkeit, ein urinähnlicher Körpergeruch und ein erhöhtes Blutungsrisiko. Spezifische urämische Syndrome umfassen:

  • Urämischer Pruritus: Ein quälender Juckreiz, der häufig im Gesicht, Rücken und an den Armen auftritt und sich bei Hitze oder nachts verschlimmern kann.
  • Urämische Neuropathie: Beginnt oft mit Parästhesien in den Zehen und kann sich zu Muskelschwäche, brennenden Schmerzen und sogar Lähmungen entwickeln.
  • Urämische Perikarditis: Äußert sich durch Brustschmerzen, Atemnot und Fieber.
  • Urämische Enzephalopathie: Kann sich in Verwirrung, Desorientierung, Reizbarkeit, Krampfanfällen und Bewusstseinsstörungen manifestieren.

Zusätzlich kann Urämie im Rahmen des hämolytisch-urämischen Syndroms (HUS) auftreten, das durch akutes Nierenversagen, hämolytische Anämie und Thrombozytopenie gekennzeichnet ist.

4. Wie wird Urämie behandelt?

Die Behandlung der Urämie konzentriert sich auf zwei Hauptziele: die Linderung der Symptome und die Behandlung der zugrunde liegenden Niereninsuffizienz. Die wichtigste therapeutische Maßnahme ist die Dialyse, die so schnell wie möglich eingeleitet wird, um die akkumulierten Toxine aus dem Blut zu entfernen.

Parallel dazu wird die kausale Niereninsuffizienz behandelt, wobei die Korrektur von Anämie, Calcium- und Phosphat-Stoffwechselstörungen im Vordergrund steht. Spezifische Therapieansätze für urämische Syndrome umfassen:

  • Perikarditis: Neben der Dialyse können nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) oder Kortikosteroide eingesetzt werden.
  • Pruritus: Phototherapie, Antihistaminika oder Gabapentin können den Juckreiz lindern.
  • Neuropathie: Gabapentin wird auch zur Behandlung neuropathischer Schmerzen verwendet.
  • Enzephalopathie: Bei Krampfanfällen kommen Antikonvulsiva zum Einsatz.
  • Blutungen: Die Korrektur der Anämie steht hier im Vordergrund.

Die Therapie zielt darauf ab, das Fortschreiten der Niereninsuffizienz zu verlangsamen und die Lebensqualität der Patienten zu verbessern. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind entscheidend, um schwerwiegende Komplikationen zu vermeiden und die Prognose zu verbessern.

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