Vitiligo: Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlung

Vitiligo, auch bekannt als Weißfleckenkrankheit, ist eine chronische Hauterkrankung, die durch den Verlust von Pigmentzellen (Melanozyten) in der Haut gekennzeichnet ist. Dies führt zu weißen, scharf begrenzten Flecken auf der Haut, die sich im Laufe der Zeit ausbreiten können. Die Erkrankung betrifft etwa 1% der Bevölkerung in Europa und tritt bei Männern und Frauen gleichermaßen auf. In diesem Artikel werden die Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten von Vitiligo erläutert.


1. Was ist die Diagnose von Vitiligo?

Die Diagnose von Vitiligo wird in der Regel klinisch gestellt, basierend auf der Anamnese und der körperlichen Untersuchung. Charakteristisch sind scharf begrenzte, weiße Flecken (Maculae) auf der Haut, die sich oft symmetrisch ausbreiten. Zur Bestätigung der Diagnose kann eine Wood-Licht-Untersuchung durchgeführt werden, bei der die betroffenen Hautareale unter UV-Licht eine typische weißlich-gelbe Fluoreszenz zeigen.

In einigen Fällen, insbesondere bei unklaren Befunden, kann eine Hautbiopsie durchgeführt werden, um den Verlust von Melanozyten histologisch nachzuweisen. Zusätzlich können Scores wie der Vitiligo Area Scoring Index (VASI) oder der Vitiligo Extent Score (VES) verwendet werden, um das Ausmaß der Erkrankung zu quantifizieren und den Verlauf zu überwachen.


2. Was sind die Ursachen von Vitiligo?

Die genauen Ursachen von Vitiligo sind noch nicht vollständig geklärt, jedoch spielen genetische Faktoren und Autoimmunprozesse eine zentrale Rolle. Mehr als 50 genetische Loci wurden identifiziert, die mit der Entstehung von Vitiligo in Verbindung stehen. Diese Gene sind an der Regulation von Melanozyten und Immunprozessen beteiligt.

Bei der autoimmunen Komponente der Erkrankung greift das Immunsystem die körpereigenen Melanozyten an und zerstört sie. Dies führt zu einem Verlust der Pigmentierung in den betroffenen Hautarealen. Vitiligo ist häufig mit anderen Autoimmunerkrankungen wie Hashimoto-Thyreoiditis, Alopecia areata und Typ-1-Diabetes mellitus assoziiert.

Weitere Faktoren, die zur Entstehung von Vitiligo beitragen können, sind oxidativer Stress, neurogene Prozesse und eine gestörte Melanozytenadhäsion. Auch mechanische Reize oder Verletzungen können die Entstehung neuer Herde auslösen (Köbner-Phänomen).


3. Symptome treten bei Vitiligo auf?

Das Hauptsymptom von Vitiligo sind scharf begrenzte, weiße Flecken auf der Haut, die sich im Laufe der Zeit ausbreiten können. Diese Flecken können an jeder Stelle des Körpers auftreten, sind jedoch häufig an exponierten Bereichen wie Gesicht, Händen, Armen und Beinen zu finden. Die Haut in den betroffenen Bereichen ist völlig pigmentfrei und kann empfindlicher gegenüber Sonnenlicht sein.

Es gibt zwei Hauptformen der Vitiligo:
Nicht-segmentale Vitiligo (NSV): Diese Form ist häufiger und betrifft oft beide Körperseiten symmetrisch. Sie kann sich auf große Hautareale ausbreiten und ist häufig mit Autoimmunerkrankungen assoziiert.
Segmentale Vitiligo (SV): Diese Form tritt seltener auf und betrifft meist nur eine Körperseite. Sie beginnt oft im Kindesalter und breitet sich in der Regel nicht weiter aus, sobald sie zum Stillstand gekommen ist.

Zusätzlich können bei einigen Patienten Leukotrichie (weiße Haare in den betroffenen Bereichen) und eine erhöhte Empfindlichkeit gegenüber mechanischen Reizen beobachtet werden.


4. Wie wird Vitiligo behandelt?

Die Behandlung von Vitiligo zielt darauf ab, die Pigmentierung der Haut wiederherzustellen und das Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern. Die Therapie ist abhängig von der Ausdehnung und dem Schweregrad der Erkrankung sowie den individuellen Bedürfnissen des Patienten.

Medikamentöse Therapie

  • Topische Kortikosteroide: Diese werden häufig als Erstlinientherapie bei begrenzter Vitiligo eingesetzt. Sie können über einen Zeitraum von drei bis sechs Monaten angewendet werden, um eine Repigmentierung zu fördern.
  • Topische Calcineurin-Inhibitoren: Medikamente wie Tacrolimus werden insbesondere bei Gesichtsbeteiligung eingesetzt, da sie weniger Nebenwirkungen haben als Kortikosteroide.
  • Systemische Kortikosteroide: Bei akuten und schweren Verläufen kann eine systemische Therapie mit Kortikosteroiden in Betracht gezogen werden, um das Fortschreiten der Erkrankung zu stoppen.

Phototherapie

  • NB-UVB-Therapie (Schmalspektrum-UVB): Diese Form der Lichttherapie ist bei generalisierter Vitiligo oder progredientem Verlauf indiziert. Sie wird über einen Zeitraum von ein bis zwei Jahren durchgeführt und kann mit topischen Therapien kombiniert werden.
  • Excimer-Laser: Eine gezielte Lichttherapie mit 308 nm Excimer-Laser kann bei kleineren Herden eingesetzt werden und ermöglicht eine höhere Präzision bei der Behandlung.

Chirurgische Therapie

Bei therapieresistenter, stabiler Vitiligo können chirurgische Verfahren wie Spalthauttransplantationen oder autologe Zelltransplantationen in Betracht gezogen werden. Diese Methoden sind jedoch technisch anspruchsvoll und zeitaufwendig.

Psychotherapeutische Unterstützung

Da Vitiligo oft mit einem hohen Leidensdruck verbunden ist, kann eine psychotherapeutische Begleitung sinnvoll sein, um die Lebensqualität der Patienten zu verbessern und mit den emotionalen Auswirkungen der Erkrankung umzugehen.


Fazit

Vitiligo ist eine komplexe Hauterkrankung, die durch den Verlust von Pigmentzellen in der Haut gekennzeichnet ist. Die Diagnose erfolgt klinisch, und die Behandlung umfasst medikamentöse, phototherapeutische und chirurgische Optionen. Obwohl die Erkrankung nicht heilbar ist, können durch eine frühzeitige und gezielte Therapie gute Ergebnisse erzielt werden. Die psychologische Betreuung der Patienten spielt dabei eine wichtige Rolle, um die Lebensqualität zu erhalten.

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