Ringelröteln (Erythema infectiosum)

1. Was ist die Diagnose von Ringelröteln (Erythema infectiosum)?

Die Diagnose von Ringelröteln erfolgt in der Regel klinisch, basierend auf dem charakteristischen Hautausschlag und den begleitenden Symptomen. Der typische Ausschlag beginnt mit einem intensiven Erythem auf den Wangen, das schmetterlingsförmig erscheint und oft als „Ohrfeigen-Gesicht“ beschrieben wird. Anschließend breitet sich der Ausschlag girlandenförmig über den Körper aus. In vielen Fällen ist eine labordiagnostische Bestätigung nicht notwendig, insbesondere bei Kindern mit eindeutigen Symptomen.

Bei diagnostisch unklaren Fällen oder bei Verdacht auf eine Infektion bei Schwangeren kann eine serologische Untersuchung durchgeführt werden. Hierbei werden spezifische IgM- und IgG-Antikörper gegen das Parvovirus B19 nachgewiesen. IgM-Antikörper zeigen eine akute Infektion an, während IgG-Antikörper auf eine frühere Infektion und damit eine bestehende Immunität hinweisen. In speziellen Fällen kann auch eine PCR (Polymerasekettenreaktion) zum direkten Nachweis der Virus-DNA eingesetzt werden.

2. Was sind die Ursachen von Ringelröteln (Erythema infectiosum)?

Ringelröteln werden durch das Parvovirus B19 verursacht, ein kleines, unbehülltes DNA-Virus, das ausschließlich den Menschen infiziert. Das Virus ist hoch ansteckend und wird vor allem durch Tröpfcheninfektion (z. B. Husten, Niesen) oder direkten Kontakt mit infizierten Personen übertragen. Es kann auch über Blut und Blutprodukte weitergegeben werden.

Die Inkubationszeit beträgt in der Regel 4 bis 14 Tage, wobei die höchste Ansteckungsfähigkeit bereits vor dem Auftreten des Hautausschlags besteht. Nach dem Ausbruch des Exanthems sind die Patienten meist nicht mehr ansteckend.

3. Welche Symptome treten bei Ringelröteln (Erythema infectiosum) auf?

Ringelröteln verlaufen bei vielen Kindern asymptomatisch oder mit nur milden grippeähnlichen Symptomen. Bei symptomatischen Verläufen treten typischerweise folgende Symptome auf:

  • Prodromalstadium: Zunächst können unspezifische Symptome wie Fieber, Kopfschmerzen, Gliederschmerzen, Müdigkeit und leichtes Krankheitsgefühl auftreten. Dieses Stadium dauert etwa 2 bis 3 Tage.
  • Hautausschlag: Nach einem beschwerdefreien Intervall von etwa einer Woche entwickelt sich der charakteristische Ausschlag. Dieser beginnt mit einem intensiven Erythem auf den Wangen („slapped cheek“) und breitet sich dann girlandenförmig über den Körper aus. Der Ausschlag kann jucken und über mehrere Wochen anhalten.
  • Gelenkbeschwerden: Vor allem bei Erwachsenen, insbesondere Frauen, können Gelenkschmerzen und -entzündungen auftreten, die mehrere Wochen bis Monate andauern können.

Komplikationen:

  • Anämie: Bei Patienten mit chronischen Blutkrankheiten (z. B. Sichelzellenanämie) kann es zu einer vorübergehenden aplastischen Krise kommen.
  • Schwangerschaft: Eine Infektion während der Schwangerschaft kann zu schwerwiegenden Komplikationen wie fetaler Anämie, Hydrops fetalis oder sogar zum Abort führen.
  • Immunsupprimierte Patienten: Bei Personen mit geschwächtem Immunsystem kann es zu chronischen Infektionen und persistierenden Anämien kommen.

4. Wie wird Ringelröteln (Erythema infectiosum) behandelt?

Es gibt keine spezifische antivirale Therapie gegen Ringelröteln. Die Behandlung erfolgt symptomatisch:

  • Fieber und Schmerzen: Antipyretika wie Paracetamol oder Ibuprofen können zur Linderung von Fieber und Schmerzen eingesetzt werden.
  • Juckreiz: Antihistaminika wie Clemastin oder Dimetinden können bei juckendem Hautausschlag helfen.
  • Schwangerschaft: Bei infizierten Schwangeren sind engmaschige Ultraschallkontrollen erforderlich, um fetale Komplikationen frühzeitig zu erkennen. Bei schwerer fetaler Anämie kann eine intrauterine Bluttransfusion notwendig sein.
  • Risikopatienten: Patienten mit Immundefekten oder chronischen Anämien können mit intravenösen Immunglobulinen (IVIG) behandelt werden, um die Viruslast zu reduzieren.

Prognose und Prophylaxe

Die Prognose bei ansonsten gesunden Kindern ist ausgezeichnet, und die Erkrankung heilt in der Regel ohne bleibende Schäden ab. Nach einer Infektion besteht lebenslange Immunität. Eine Impfung gegen Ringelröteln steht derzeit nicht zur Verfügung. Zur Vorbeugung wird empfohlen, engen Kontakt mit infizierten Personen zu vermeiden, insbesondere in Risikogruppen wie Schwangeren oder immungeschwächten Personen.

Fazit

Ringelröteln sind eine häufige, meist harmlose Kinderkrankheit, die durch das Parvovirus B19 verursacht wird. Die Diagnose erfolgt klinisch, und die Behandlung ist in der Regel symptomatisch. Bei Risikogruppen wie Schwangeren oder immungeschwächten Personen kann die Erkrankung jedoch schwerwiegende Komplikationen verursachen, die eine engmaschige Überwachung und spezielle Therapien erfordern.

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