Lyme-Borreliose: Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlung
Die Lyme-Borreliose ist eine durch Borrelien verursachte Infektionskrankheit, die durch Zeckenstiche übertragen wird. Sie zählt zu den Zoonosen, also Erkrankungen, die zwischen Tieren und Menschen übertragen werden können. In diesem Artikel werden die Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten der Lyme-Borreliose erläutert.
1. Was ist die Diagnose von Lyme-Borreliose?
Die Diagnose der Lyme-Borreliose basiert auf einer Kombination aus klinischen Symptomen und labordiagnostischen Verfahren.
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Klinische Verdachtsdiagnose: Ein charakteristisches Symptom wie das Erythema migrans (eine kreisförmige Hautrötung mit zentraler Abblassung) kann bereits einen starken Hinweis auf eine Lyme-Borreliose geben. Weitere Symptome wie grippeähnliche Beschwerden, Gelenkschmerzen oder neurologische Auffälligkeiten können die Verdachtsdiagnose unterstützen.
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Labordiagnostik: Die endgültige Diagnose wird durch den Nachweis von Borrelien-spezifischen Antikörpern im Blut oder Liquor (bei Neuroborreliose) gestellt. Dabei wird eine Stufendiagnostik durchgeführt:
- Suchtest: ELISA oder CLIA zum Nachweis von Antikörpern.
- Bestätigungstest: Immunoblot zur Bestätigung der Antikörper.
Es ist wichtig zu beachten, dass positive Antikörperwerte nicht zwangsläufig eine aktive Infektion bedeuten. Sie können auch auf eine frühere, bereits überstandene Infektion hinweisen. Die Diagnose sollte daher immer im Kontext der klinischen Symptome betrachtet werden.
2. Was sind die Ursachen von Lyme-Borreliose?
Die Lyme-Borreliose wird durch Bakterien der Gattung Borrelia verursacht. In Europa sind vor allem die Arten Borrelia burgdorferi sensu stricto, Borrelia garinii, Borrelia afzelii, Borrelia bavariensis und Borrelia spielmanii relevant.
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Übertragung: Die Bakterien werden durch den Stich infizierter Zecken, insbesondere der Art Ixodes ricinus, auf den Menschen übertragen. Zecken nehmen die Borrelien beim Blutsaugen an infizierten Tieren wie Mäusen, Vögeln oder Rehen auf und geben sie bei einem späteren Stich an den Menschen weiter.
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Risikofaktoren: Das Infektionsrisiko steigt, wenn die Zecke länger als 24 Stunden in der Haut verbleibt. Aktiv sind Zecken vor allem in den warmen Monaten von April bis September.
3. Welche Symptome treten bei Lyme-Borreliose auf?
Die Symptome der Lyme-Borreliose sind vielfältig und können in verschiedenen Stadien auftreten:
Frühstadium (lokalisierte Infektion):
- Erythema migrans: Eine kreisförmige Hautrötung, die sich um die Einstichstelle ausbreitet (tritt bei 89% der Fälle auf).
- Grippeähnliche Symptome wie Fieber, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Muskel- und Gelenkschmerzen.
- Selten: Borrelien-Lymphozytom (bläulich-rötliche Knoten an Ohrläppchen, Brustwarze oder Hodensack).
Früh disseminiertes Stadium:
- Multiple Erythema migrantia: Mehrere Hautrötungen an verschiedenen Körperstellen.
- Neuroborreliose: Entzündungen des Nervensystems, die sich als Hirnnervenlähmungen, Meningitis oder Radikulitis äußern können.
- Herzbeteiligung: Selten kommt es zu einer Entzündung des Herzens (Lyme-Karditis), die sich durch Herzrhythmusstörungen bemerkbar macht.
Spätstadium:
- Lyme-Arthritis: Schmerzhafte Gelenkentzündungen, oft im Knie.
- Acrodermatitis chronica atrophicans: Hautveränderungen mit Verdünnung und Verfärbung der Haut.
- Chronische neurologische Symptome: Taubheitsgefühle, Kribbeln oder Lähmungen.
4. Wie wird Lyme-Borreliose behandelt?
Die Behandlung der Lyme-Borreliose erfolgt mit Antibiotika. Die Wahl des Antibiotikums und die Dauer der Therapie richten sich nach dem Stadium der Erkrankung:
Frühstadium:
- Doxycyclin (oral, 10–21 Tage): Mittel der ersten Wahl für Erwachsene und Kinder ab 9 Jahren.
- Amoxicillin (oral, 10–21 Tage): Alternative für Kinder unter 9 Jahren und Schwangere.
- Cefuroxim oder Azithromycin: Weitere Alternativen.
Spätstadium:
- Bei neurologischer Beteiligung (Neuroborreliose): Ceftriaxon oder Penicillin G (intravenös, 14–21 Tage).
- Bei Lyme-Arthritis oder Hautmanifestationen: Doxycyclin oder Amoxicillin (oral, 30 Tage).
Schwangerschaft und Stillzeit:
- Amoxicillin ist das Mittel der Wahl. Alternativ können Ceftriaxon oder Penicillin G intravenös verabreicht werden.
Prognose:
- Bei frühzeitiger Behandlung ist die Prognose sehr gut. Die meisten Patienten erholen sich vollständig.
- Unbehandelte Spätmanifestationen können zu dauerhaften Schäden an Haut, Gelenken oder Nervensystem führen.
Fazit
Die Lyme-Borreliose ist eine ernstzunehmende Infektionskrankheit, die durch Zeckenstiche übertragen wird. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind entscheidend, um schwerwiegende Komplikationen zu vermeiden. Präventive Maßnahmen wie das Tragen bedeckender Kleidung und das sorgfältige Entfernen von Zecken nach Aufenthalten im Freien können das Infektionsrisiko verringern. Bei Verdacht auf eine Infektion sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden.
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