RSV-Infektion: Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlung

1. Was ist die Diagnose von RSV-Infektion?

Die Diagnose einer RSV-Infektion (Respiratorisches Synzytial-Virus) basiert auf einer Kombination aus klinischer Beurteilung und labordiagnostischen Verfahren. Typischerweise zeigen Patienten Symptome einer Atemwegsinfektion, insbesondere bei Säuglingen und Kleinkindern, die häufig eine Bronchiolitis oder obstruktive Bronchitis entwickeln. Bei Erwachsenen ähneln die Symptome oft einer milden Erkältung, können aber bei Risikopatienten zu schweren Verläufen führen.

Labordiagnostik:
PCR-Test: Der Nachweis des RSV-Genoms mittels Polymerase-Kettenreaktion (PCR) ist die Methode der Wahl. Sie ist hochsensitiv und spezifisch und kann auch bei geringer Viruslast zuverlässige Ergebnisse liefern. Multiplex-PCR-Tests ermöglichen den gleichzeitigen Nachweis mehrerer respiratorischer Viren.
Antigen-Schnelltests: Diese Tests weisen RSV-Proteine nach und sind besonders für Kinder und Jugendliche geeignet. Sie sind schnell, aber weniger sensitiv als PCR-Tests.
Immunfluoreszenz: Diese Methode wird in Laboren eingesetzt, hat jedoch eine geringere Sensitivität (ca. 70 %) im Vergleich zur PCR.
Viruskultur: Früher der Goldstandard, wird heute aufgrund der langen Dauer und der Notwendigkeit, das Probenmaterial nicht einzufroren, seltener verwendet.
Antikörpernachweis: Dieser indirekte Nachweis ist für die akute Diagnose nicht geeignet, kann aber retrospektiv zur Bestätigung einer durchgemachten Infektion genutzt werden.

2. Was sind die Ursachen von RSV-Infektion?

RSV ist ein hochkontagiöses Virus, das hauptsächlich durch Tröpfcheninfektion übertragen wird. Die Übertragung erfolgt über die Atemluft, wenn infizierte Personen husten oder niesen. Darüber hinaus kann das Virus auch über kontaminierte Hände, Oberflächen oder Gegenstände weitergegeben werden, wenn diese mit den Schleimhäuten von Nase oder Augen in Kontakt kommen.

Risikofaktoren für eine schwere RSV-Infektion:
Bei Kindern: Frühgeburt, niedriges Geburtsgewicht, männliches Geschlecht, Alter unter 6 Monaten, chronische Lungenerkrankungen, angeborene Herzfehler und neuromuskuläre Störungen.
Bei Erwachsenen: Alter über 65 Jahre, chronische Lungenerkrankungen (z. B. COPD, Asthma), Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes mellitus, Immunsuppression und Nierenerkrankungen im Endstadium.

3. Symptome treten bei RSV-Infektion auf?

Die Symptome einer RSV-Infektion variieren je nach Alter und Gesundheitszustand des Patienten. Bei Säuglingen und Kleinkindern ist die Erkrankung oft schwerwiegender, während Erwachsene meist mildere Symptome zeigen.

Häufige Symptome:
Bei Säuglingen und Kleinkindern:
– Schnupfen, Husten und Pharyngitis (Anzeichen einer oberen Atemwegsinfektion).
– Bei Fortschreiten der Infektion: Bronchiolitis mit persistierendem Husten, Dyspnoe (Atemnot), Keuchen, Trinkschwäche und endinspiratorischem Knisterrasseln.
– In schweren Fällen: Tachypnoe (schnelle Atmung), Zyanose (Blaufärbung der Haut durch Sauerstoffmangel) und Apnoen (Atemstillstände), insbesondere bei Frühgeborenen.

  • Bei Erwachsenen:
  • Leichte Symptome wie Schnupfen, Husten, Halsschmerzen und Fieber.
  • Bei Risikopatienten: Fortschreiten zu schweren unteren Atemwegsinfektionen mit Husten, Keuchen und Dyspnoe.
  • Langfristige Symptome wie anhaltender Husten können über mehrere Wochen bestehen.

Komplikationen:
– Sekundäre bakterielle Infektionen wie Otitis media (Mittelohrentzündung).
– Exazerbationen bei Patienten mit chronischen Lungenerkrankungen (z. B. Asthma, COPD) oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
– Bei immungeschwächten Patienten: Schwere Pneumonie und langwierige Krankheitsverläufe.

4. Wie wird RSV-Infektion behandelt?

Die Behandlung einer RSV-Infektion ist in der Regel symptomatisch, da es keine spezifische antivirale Therapie gibt. Die Therapie richtet sich nach dem Schweregrad der Erkrankung und dem Alter des Patienten.

Leichte Fälle:
Flüssigkeitszufuhr: Ausreichende Hydratation ist besonders wichtig, um den Schleim in den Atemwegen zu verflüssigen.
Fiebersenkung: Paracetamol oder Ibuprofen können zur Linderung von Fieber und Schmerzen eingesetzt werden.
Ruhe: Körperliche Schonung unterstützt die Genesung.

Schwere Fälle:
Sauerstofftherapie: Bei schwerer Atemnot kann die Gabe von Sauerstoff erforderlich sein.
Nicht-invasive Beatmung: In einigen Fällen wird eine CPAP- oder BiPAP-Beatmung eingesetzt, um die Atmung zu unterstützen.
Bronchodilatatoren: Medikamente wie Adrenalin können bei obstruktiven Symptomen helfen, haben jedoch keinen nachgewiesenen Einfluss auf den Krankheitsverlauf.
Ribavirin-Inhalation: Bei schweren Verläufen bei Säuglingen und Kleinkindern kann Ribavirin eingesetzt werden, obwohl die Wirksamkeit umstritten ist. Eine Kombination mit intravenösen Immunglobulinen (IVIG) wird in einigen Fällen erwogen.

Antibiotika: Diese sind nur bei begründetem Verdacht auf eine bakterielle Superinfektion indiziert.

Prophylaxe:
Hygienemaßnahmen: Regelmäßiges Händewaschen und Desinfektion von Oberflächen können die Ausbreitung des Virus verhindern.
Passive Immunisierung: Bei Risikopatienten (z. B. Frühgeborene) kann der monoklonale Antikörper Palivizumab zur Prophylaxe eingesetzt werden. Seit 2022 steht mit Nirsevimab ein weiterer Antikörper zur Verfügung.
Impfstoffe: Für ältere Erwachsene ab 60 Jahren und schwangere Frauen (zum Schutz der Neugeborenen) sind inzwischen RSV-Impfstoffe wie Arexvy und Abrysvo verfügbar.

Fazit

RSV-Infektionen sind besonders für Säuglinge, Kleinkinder und Risikopatienten eine ernsthafte Gesundheitsbedrohung. Während die meisten Fälle mild verlaufen, können schwere Verläufe zu Hospitalisierung und lebensbedrohlichen Komplikationen führen. Die Diagnose erfolgt durch klinische Beurteilung und labordiagnostische Tests, während die Behandlung vorwiegend symptomatisch ist. Prophylaktische Maßnahmen wie Impfungen und Hygienemaßnahmen spielen eine entscheidende Rolle bei der Prävention schwerer Erkrankungen.

Ähnliche Krankheiten

Ähnliche Krankheiten sind:

Unser kostenloses Geschenk an Sie:


✓ mehr Energie
✓ tiefen Schlaf
✓ weniger Stress
= Meine Gesundheit

e-Book „Meine Gesundheit“ als PDF

Disclaimer: Die Inhalte dieser Website dienen ausschliesslich zu allgemeinen Informationszwecken. Sie ersetzen keine professionelle medizinische Beratung, Diagnose oder Behandlung. Bitte konsultieren Sie bei gesundheitlichen Fragen oder Beschwerden immer einen Arzt. Die Nutzung der Informationen auf dieser Seite erfolgt auf eigene Verantwortung. Die Inhalte der Seite können mit Hilfe von Sprachmodellen erstellt worden sein.

Nach oben scrollen