Nierenbeckenentzündung (Pyelonephritis): Ursachen, Symptome, Diagnose und Behandlung

Die Nierenbeckenentzündung, auch Pyelonephritis genannt, ist eine ernsthafte entzündliche Erkrankung der Niere, die meist durch aufsteigende Bakterien aus den Harnwegen verursacht wird. Sie betrifft das Nierenbecken, das Niereninterstitium und das Nierenparenchym und kann akut oder chronisch verlaufen. Dieser Artikel gibt einen Überblick über die Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten der Nierenbeckenentzündung.


1. Was ist die Diagnose von Nierenbeckenentzündung (Pyelonephritis)?

Die Diagnose einer Nierenbeckenentzündung beginnt mit einer ausführlichen Anamnese, bei der typische Symptome wie Flankenschmerzen, Fieber, Schüttelfrost und Beschwerden beim Wasserlassen abgefragt werden. Eine körperliche Untersuchung, insbesondere der Klopfschmerz in der Flanke, liefert weitere Hinweise.

Zur Sicherung der Diagnose werden folgende Untersuchungen durchgeführt:
Urinuntersuchung: Mittelstrahlurin wird auf Bakterien, Leukozyten, Nitrit und Blut untersucht. Eine mikrobiologische Kultur identifiziert den Erreger und dessen Antibiotikaempfindlichkeit.
Blutuntersuchung: Erhöhte Entzündungswerte (z. B. CRP, Leukozyten) und Nierenfunktionsparameter (Kreatinin, Harnstoff) können auf eine Nierenbeckenentzündung hinweisen.
Bildgebung: Eine Ultraschalluntersuchung (Sonographie) dient zur Beurteilung der Nierenstruktur und zum Ausschluss von Komplikationen wie Abszessen oder Obstruktionen. In komplexen Fällen können CT- oder MRT-Untersuchungen erforderlich sein.


2. Was sind die Ursachen von Nierenbeckenentzündung (Pyelonephritis)?

Die meisten Nierenbeckenentzündungen werden durch aufsteigende Bakterien aus den Harnwegen verursacht. Der häufigste Erreger ist Escherichia coli (E. coli), das für etwa 70 % der Fälle verantwortlich ist. Weitere Erreger sind Proteus mirabilis, Klebsiellen, Enterokokken und Pseudomonas aeruginosa.

Risikofaktoren für eine Nierenbeckenentzündung sind:
Harnwegsinfekte: Eine vorangegangene Blasenentzündung (Zystitis) kann sich zu einer Pyelonephritis entwickeln.
Anatomische Anomalien: Verengungen, Reflux (Rückfluss von Urin in die Niere) oder andere Fehlbildungen des Harntrakts begünstigen Infektionen.
Katheterisierung: Blasenkatheter oder Nephrostomie-Drainagen erhöhen das Risiko für bakterielle Infektionen.
Geschlecht: Frauen sind aufgrund der kürzeren Harnröhre häufiger betroffen als Männer.
Schwangerschaft und Diabetes: Diese Zustände erhöhen das Risiko für Harnwegsinfekte und Nierenbeckenentzündungen.

In seltenen Fällen kann die Infektion auch über das Blut oder die Lymphe in die Niere gelangen.


3. Welche Symptome treten bei Nierenbeckenentzündung (Pyelonephritis) auf?

Eine akute Nierenbeckenentzündung äußert sich durch folgende Symptome:
Flankenschmerzen: Einseitige oder beidseitige Schmerzen im Bereich der Nieren, oft mit Klopfschmerz.
Fieber und Schüttelfrost: Hohes Fieber (über 38,5 °C) ist ein typisches Zeichen.
Allgemeines Krankheitsgefühl: Müdigkeit, Schwäche und Appetitlosigkeit.
Harnwegsbeschwerden: Schmerzen beim Wasserlassen, häufiger Harndrang, trüber oder übelriechender Urin, Blut im Urin (Hämaturie).
Übelkeit und Erbrechen: Begleitsymptome aufgrund der systemischen Entzündungsreaktion.

Bei einer chronischen Nierenbeckenentzündung können zusätzlich folgende Symptome auftreten:
– Wiederkehrende Harnwegsinfekte.
– Bluthochdruck.
– Nierenfunktionsstörungen bis hin zur Niereninsuffizienz.


4. Wie wird Nierenbeckenentzündung (Pyelonephritis) behandelt?

Die Behandlung einer Nierenbeckenentzündung erfolgt in der Regel mit Antibiotika, um die bakterielle Infektion zu bekämpfen. Die Wahl des Antibiotikums richtet sich nach dem Erreger und der Schwere der Erkrankung.

  • Orale Antibiotika: Bei unkomplizierten Fällen werden Cephalosporine (z. B. Cefpodoxim), Fluorchinolone (z. B. Ciprofloxacin) oder Kombinationen aus Aminopenicillin und β-Laktamase-Inhibitoren eingesetzt. Die Therapiedauer beträgt meist 7–10 Tage.
  • Intravenöse Antibiotika: Bei schweren Verläufen, Übelkeit oder Erbrechen kann eine stationäre Behandlung mit intravenösen Antibiotika (z. B. Ceftriaxon) erforderlich sein.
  • Unterstützende Maßnahmen: Ausreichende Flüssigkeitszufuhr und Bettruhe sind wichtig, um die Genesung zu fördern.

Bei chronischer Pyelonephritis oder anatomischen Fehlbildungen kann eine operative Korrektur notwendig sein. In schweren Fällen mit fortgeschrittener Nierenschädigung kann sogar die Entfernung der betroffenen Niere (Nephrektomie) erforderlich werden.


Prognose und Prävention

Die Prognose einer akuten Nierenbeckenentzündung ist bei rechtzeitiger Behandlung gut. Chronische Verläufe können jedoch zu dauerhaften Nierenschäden führen. Zur Vorbeugung sollten folgende Maßnahmen beachtet werden:
– Ausreichend trinken (mindestens 2 Liter pro Tag).
– Regelmäßiges Wasserlassen und Vermeiden von Harndrang.
– Gute Hygiene, insbesondere nach dem Stuhlgang und Geschlechtsverkehr.
– Bei Risikogruppen (z. B. Schwangere, Diabetiker) regelmäßige Kontrollen beim Arzt.

Eine Nierenbeckenentzündung ist eine ernsthafte Erkrankung, die frühzeitig erkannt und behandelt werden sollte, um Komplikationen wie eine Urosepsis oder Nierenschäden zu vermeiden.

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