Non-Hodgkin-Lymphom: Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlung
1. Was ist die Diagnose von Non-Hodgkin-Lymphom?
Die Diagnose eines Non-Hodgkin-Lymphoms (NHL) wird in der Regel aufgrund des histologischen Befundes und/oder des Blutbilds gestellt. Eine schmerzfreie, persistierende oder fortschreitende Lymphknotenschwellung, die länger als vier Wochen besteht oder mit einer sogenannten B-Symptomatik (Fieber > 38°C, Nachtschweiß, Gewichtsverlust > 10% des Körpergewichts in sechs Monaten) einhergeht, sollte immer histologisch abgeklärt werden.
Die Diagnostik umfasst:
– Anamnese: Erfassung von Symptomen, insbesondere B-Symptomatik.
– Körperliche Untersuchung: Abtasten von Lymphknoten, Milz und Leber.
– Blutuntersuchungen: Blutbild, Differenzialblutbild, LDH, β²-Mikroglobulin, Immunfixationselektrophorese.
– Bildgebende Verfahren: CT, PET-CT, Sonographie.
– Lymphknotenbiopsie: Entnahme und histologische Untersuchung von Lymphknotengewebe.
– Knochenmarkuntersuchung: Bei Verdacht auf Knochenmarkbefall.
Die WHO-Klassifikation wird verwendet, um das NHL anhand morphologischer, immunologischer und genetischer Merkmale zu klassifizieren. Die Ann-Arbor-Klassifikation dient zur Stadieneinteilung.
2. Was sind die Ursachen von Non-Hodgkin-Lymphom?
Die genauen Ursachen für die Entstehung eines Non-Hodgkin-Lymphoms sind nicht vollständig geklärt. Es wird angenommen, dass eine Kombination aus genetischen, immunologischen und umweltbedingten Faktoren eine Rolle spielt. Mögliche Risikofaktoren sind:
– Angeborene oder erworbene Immunschwäche: z. B. HIV-Infektion.
– Virusinfektionen: Epstein-Barr-Virus (EBV) beim Burkitt-Lymphom, humanes T-Zell-Leukämie-Virus (HTLV-1).
– Bakterielle Infektionen: Helicobacter pylori beim MALT-Lymphom.
– Chemotherapie oder Strahlentherapie: Vorherige Krebsbehandlungen können das Risiko erhöhen.
– Umweltgifte: Exposition gegenüber Benzol oder Pestiziden.
– Autoimmunerkrankungen: z. B. rheumatoide Arthritis.
– Lebensstilfaktoren: Rauchen, Alkoholkonsum.
Die Pathogenese beruht auf der Klonierung entarteter B- oder T-Zellen, die zu unkontrolliertem Wachstum und Tumorbildung führen.
3. Symptome treten bei Non-Hodgkin-Lymphom auf?
Die Symptome eines Non-Hodgkin-Lymphoms können sehr unterschiedlich sein und hängen von der Art des Lymphoms, dem Stadium und dem betroffenen Gewebe ab. Häufige Symptome sind:
– Schmerzlose Lymphknotenschwellung: Besonders im Hals-, Achsel- oder Leistenbereich.
– B-Symptomatik: Fieber > 38°C, Nachtschweiß, ungewollter Gewichtsverlust > 10% in sechs Monaten.
– Müdigkeit und Abgeschlagenheit: Oft aufgrund von Anämie.
– Splenomegalie oder Hepatomegalie: Vergrößerung von Milz oder Leber.
– Extralymphatische Infiltrate: Befall von Organen wie Lunge, Magen-Darm-Trakt, Haut oder ZNS.
– Hautläsionen: Bei kutanen Lymphomen.
– Infektanfälligkeit: Durch Beeinträchtigung des Immunsystems.
– Ödeme: Durch Lymphstauung.
– Niereninsuffizienz: Bei fortgeschrittenem Befall.
4. Wie wird Non-Hodgkin-Lymphom behandelt?
Die Behandlung des Non-Hodgkin-Lymphoms hängt von der Art des Lymphoms (niedrig maligne/indolent oder hoch maligne/aggressiv), dem Stadium und dem Allgemeinzustand des Patienten ab. Es gibt kein einheitliches Therapieschema, da NHL eine heterogene Gruppe von Erkrankungen darstellt.
Therapieoptionen:
- Radiotherapie:
- Lokalisierte Bestrahlung bei frühen Stadien oder zur Unterstützung nach Chemotherapie.
- Involved-Field-Radiation (IF-RT): Bestrahlung der befallenen Regionen.
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Radioimmuntherapie: Kombination aus Strahlentherapie und Antikörpertherapie (z. B. Yttrium-90-markiertes Ibritumomab-Tiuxetan).
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Chemotherapie:
- CHOP-Schema: Cyclophosphamid, Doxorubicin, Vincristin, Prednisolon.
- R-CHOP: Kombination von CHOP mit dem CD20-Antikörper Rituximab.
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Weitere Schemata: ICE (Ifosfamid, Carboplatin, Etoposid), DHAP (Cisplatin, ARA-C, Dexamethason).
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Immuntherapie:
- Anti-CD20-Antikörper: Rituximab, Obinutuzumab.
- Brentuximab Vedotin: Bei T-Zell-Lymphomen.
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CAR-T-Zell-Therapie: Neuartige Immuntherapie bei rezidivierenden oder refraktären NHL.
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Hochdosis-Chemotherapie mit Stammzelltransplantation:
-
Bei jungen Patienten mit aggressiven Lymphomen oder Rezidiven.
-
Neue Therapiestrategien:
- Tyrosinkinaseinhibitoren (z. B. Ibrutinib).
- Immunmodulatorische Substanzen (z. B. Lenalidomid).
Prognose:
Die Prognose variiert stark je nach Art und Stadium des Lymphoms. Hochmaligne NHL haben oft eine bessere Heilungschance, während niedrig maligne NHL langsam fortschreiten und zu Rezidiven neigen. Die 5-Jahres-Überlebensrate liegt bei etwa 67% für Männer und 71% für Frauen.
Fazit:
Das Non-Hodgkin-Lymphom ist eine komplexe und heterogene Erkrankung, die eine individuelle Diagnostik und Therapie erfordert. Fortschritte in der Immuntherapie und zielgerichteten Therapien haben die Behandlungsmöglichkeiten in den letzten Jahren deutlich verbessert. Eine frühzeitige Diagnose und eine auf den Patienten abgestimmte Therapie sind entscheidend für den Behandlungserfolg.
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- Hodgkin-Lymphom
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