Polymyalgia rheumatica: Ursachen, Symptome, Diagnose und Behandlung

1. Was ist die Diagnose von Polymyalgia rheumatica?

Die Diagnose der Polymyalgia rheumatica (PMR) basiert auf einer Kombination aus klinischen Symptomen, Laborbefunden und bildgebenden Verfahren. Typischerweise leiden Patienten unter symmetrischen Schmerzen und Steifheit in den Schultern, im Nacken, Rücken und den Hüften, die vor allem morgens am stärksten ausgeprägt sind. Die Diagnose wird oft erst nach Ausschluss anderer Erkrankungen mit ähnlicher Symptomatik gestellt.

Laborparameter spielen eine wichtige Rolle: Eine erhöhte Blutsenkungsgeschwindigkeit (BSG) und ein erhöhtes C-reaktives Protein (CRP) sind häufige Hinweise auf eine Entzündung. Zudem können eine normozytäre Anämie und eine Thrombozytämie auftreten. Serologische Marker wie Rheumafaktor (RF) und Antikörper gegen citrullinierte Proteine (Anti-CCP-AK) sind hingegen negativ.

Bildgebende Verfahren wie Ultraschall, Magnetresonanztomografie (MRT) oder Positronen-Emissions-Tomografie (PET) können Entzündungen in den Gelenken, Sehnen oder Schleimbeuteln nachweisen. Die 2012 American College of Rheumatology/European League Against Rheumatism PMR Klassifikationskriterien helfen bei der Diagnosestellung, insbesondere wenn bildgebende Verfahren eingesetzt werden.

Ein weiteres wichtiges Kriterium ist das rasche Ansprechen auf Glukokortikoide, was die Diagnosewahrscheinlichkeit erhöht.


2. Was sind die Ursachen von Polymyalgia rheumatica?

Die genauen Ursachen der Polymyalgia rheumatica sind noch nicht vollständig geklärt. Es handelt sich jedoch um eine Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem fälschlicherweise körpereigene Strukturen angreift. Es gibt Hinweise auf eine genetische Veranlagung, insbesondere durch Polymorphismen im HLA-DRB1-Gen.

Weitere mögliche Faktoren sind:
Infektionen: Sie könnten als Auslöser für die Autoimmunreaktion fungieren.
Störungen des Immunsystems: Eine verminderte Anzahl von B-Lymphozyten und ein Anstieg von Interleukin-6 im Serum werden mit der Krankheitsaktivität in Verbindung gebracht.
Gefäßsystem und endokrine Achsen: Störungen in diesen Bereichen könnten ebenfalls zur Entstehung der PMR beitragen.

Die PMR ist eng mit der Riesenzellarteriitis (RZA) verbunden, einer Entzündung der großen Blutgefäße, die häufig gemeinsam auftritt.


3. Welche Symptome treten bei Polymyalgia rheumatica auf?

Die Symptome der PMR treten oft plötzlich auf, manchmal aber auch schleichend. Typische Beschwerden sind:
Symmetrische Schmerzen und Steifheit: Betroffen sind vor allem die Schultern, der Nacken, der Rücken und die Hüften. Die Schmerzen sind morgens am stärksten und bessern sich im Laufe des Tages.
Einschränkungen der Mobilität: Patienten haben oft Schwierigkeiten beim Aufstehen oder Gehen, was zu einem kleinschrittigen Gang führen kann.
Systemische Symptome: Dazu gehören Fieber, Abgeschlagenheit, Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust.
Depressive Verstimmungen: Diese können auftreten und sind oft auf eine begleitende Arteriitis cranialis zurückzuführen.

Die Symptome können so stark sein, dass sie den Alltag der Betroffenen erheblich beeinträchtigen.


4. Wie wird Polymyalgia rheumatica behandelt?

Die Behandlung der PMR zielt darauf ab, die Entzündung zu reduzieren und die Symptome zu lindern. Die Therapie der ersten Wahl ist die Gabe von Glukokortikoiden (z. B. Prednison). Diese führen in der Regel zu einer raschen Besserung der Beschwerden.

Therapieschema:
Initialdosis: 15–25 mg Prednison-Äquivalent pro Tag.
Dosisreduktion: Innerhalb von vier bis acht Wochen wird die Dosis auf 10 mg pro Tag reduziert, danach schrittweise um 1 mg alle vier Wochen bis zum Absetzen.
Rezidive: Bei einem Rückfall wird die Dosis auf die vorherige Stufe erhöht und erneut reduziert.

Zusätzliche Therapieoptionen:
Methotrexat: Dieses Immunsuppressivum kann bei Patienten mit hohem Rezidivrisiko oder langem Therapiebedarf eingesetzt werden.
NSAR und Analgetika: Diese werden nur bei zusätzlichen Schmerzen anderer Ursache empfohlen.

Prognose:
Bei rechtzeitiger Diagnose und Behandlung hat die PMR eine gute Prognose. Die Mortalität ist im Vergleich zur Normalbevölkerung nicht erhöht. Die meisten Patienten erreichen eine deutliche Besserung der Symptome und können ein normales Leben führen.


Die Polymyalgia rheumatica ist eine komplexe Erkrankung, die eine sorgfältige Diagnose und individuelle Therapie erfordert. Mit der richtigen Behandlung können die meisten Patienten jedoch eine deutliche Linderung ihrer Beschwerden erreichen.

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