Vorhautverengung (Phimose): Ursachen, Symptome und Behandlung

1. Was ist die Diagnose von Vorhautverengung (Phimose)?

Eine Vorhautverengung, medizinisch als Phimose bezeichnet, liegt vor, wenn die Vorhaut des Penis nicht oder nur unter Schmerzen über die Eichel zurückgezogen werden kann. Bei Neugeborenen und Kleinkindern ist eine natürliche Vorhautverengung normal und schützt die empfindliche Eichel in den ersten Lebensmonaten. Die Diagnose wird in der Regel durch eine körperliche Untersuchung gestellt. Der Arzt oder die Ärztin prüft, ob es sich um eine angeborene (primäre) Phimose handelt oder ob andere Ursachen wie Hauterkrankungen, Vernarbungen oder Entzündungen vorliegen. Bei älteren Kindern, Jugendlichen oder Erwachsenen wird die Diagnose oft durch die Beschwerden des Betroffenen selbst gestellt, beispielsweise durch Schmerzen beim Zurückziehen der Vorhaut oder Schwierigkeiten beim Wasserlassen.


2. Was sind die Ursachen von Vorhautverengung (Phimose)?

Es gibt zwei Hauptformen der Vorhautverengung:

  • Primäre Phimose: Diese Form ist angeboren und tritt bei fast allen neugeborenen Jungen auf. Die Vorhaut ist in den ersten Lebensjahren mit der Eichel verklebt oder zu eng. In den meisten Fällen löst sich diese Verengung von selbst bis zum Schulalter. Die genaue Ursache der primären Phimose ist unbekannt.

  • Sekundäre Phimose: Diese Form entsteht durch äußere Einflüsse wie wiederholte Entzündungen, Verletzungen oder Vernarbungen der Vorhaut. Auch Hauterkrankungen wie Lichen sclerosus können zu einer sekundären Phimose führen. Kleine Risse, die beim gewaltsamen Zurückziehen der Vorhaut entstehen, können ebenfalls Vernarbungen und damit eine Verengung verursachen.


3. Welche Symptome treten bei Vorhautverengung (Phimose) auf?

Die Symptome einer Vorhautverengung können je nach Alter und Schweregrad variieren:

  • Bei Kleinkindern: Die Vorhaut lässt sich nicht oder nur schwer über die Eichel zurückziehen. Dies ist in den ersten Lebensjahren normal und verursacht in der Regel keine Beschwerden. Gelegentlich kann es zu einer ballonartigen Schwellung der Vorhaut beim Wasserlassen kommen, wenn sich der Urin vorübergehend staut.

  • Bei älteren Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen:

  • Schmerzen beim Zurückziehen der Vorhaut
  • Schwierigkeiten beim Wasserlassen
  • Wiederkehrende Entzündungen der Eichel oder Vorhaut (Balanitis)
  • Schmerzen bei einer Erektion, wenn die Vorhaut zu eng ist
  • Selten: Paraphimose („spanischer Kragen“), bei der die zurückgezogene Vorhaut nicht mehr über die Eichel geschoben werden kann und die Blutzufuhr abgeschnürt wird. Dies ist ein medizinischer Notfall!

4. Wie wird Vorhautverengung (Phimose) behandelt?

Die Behandlung einer Vorhautverengung hängt vom Alter des Betroffenen, der Schwere der Verengung und den auftretenden Beschwerden ab:

Bei Kleinkindern:

  • Keine Behandlung notwendig: Bei Neugeborenen und Kleinkindern ist eine Vorhautverengung normal und bedarf in der Regel keiner Behandlung. Eltern sollten nicht versuchen, die Vorhaut gewaltsam zurückzuziehen, da dies zu Verletzungen und Narben führen kann.
  • Hygiene: Die Reinigung des Penis sollte äußerlich mit warmem Wasser und milder Seife erfolgen.

Bei älteren Kindern und Jugendlichen:

  • Kortisonhaltige Salbe: Eine konservative Behandlung mit kortisonhaltigen Salben kann über mehrere Wochen angewendet werden, um die Vorhaut zu dehnen. Diese Methode ist bei vielen Jungen erfolgreich.
  • Operation (Zirkumzision): Wenn die Salbenbehandlung nicht wirkt oder die Vorhautverengung durch Vernarbungen oder wiederkehrende Entzündungen verursacht wird, kann eine Beschneidung (Zirkumzision) erforderlich sein. Dabei wird die Vorhaut ganz oder teilweise entfernt. Der Eingriff wird bei Kindern unter Vollnarkose und bei Jugendlichen oder Erwachsenen manchmal unter örtlicher Betäubung durchgeführt.

Notfallbehandlung:

  • Paraphimose: Bei einer Paraphimose muss die Vorhaut sofort zurückgeschoben werden, um die Blutzufuhr wiederherzustellen. In schweren Fällen kann ein kleiner Schnitt in die Vorhaut notwendig sein.

Fazit:

Eine Vorhautverengung ist bei Neugeborenen und Kleinkindern normal und bedarf in den meisten Fällen keiner Behandlung. Bei älteren Kindern, Jugendlichen oder Erwachsenen kann eine Vorhautverengung jedoch zu Beschwerden führen und sollte ärztlich behandelt werden. Die Therapie reicht von konservativen Methoden wie kortisonhaltigen Salben bis hin zu operativen Eingriffen wie der Zirkumzision. Bei Komplikationen wie einer Paraphimose ist eine sofortige medizinische Behandlung erforderlich.

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