Hodentorsion: Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlung

Die Hodentorsion ist ein urologischer Notfall, der eine sofortige medizinische Intervention erfordert. Sie tritt auf, wenn sich der Hoden und der Samenstrang um die Längsachse drehen, was zu einer Unterbrechung der Blutzufuhr führt. Unbehandelt kann dies innerhalb weniger Stunden zu irreversiblen Schäden und dem Verlust des Hodens führen. Dieser Artikel beleuchtet die Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten der Hodentorsion.


1. Was ist die Diagnose von Hodentorsion?

Die Diagnose einer Hodentorsion basiert auf einer Kombination aus Anamnese, klinischer Untersuchung und bildgebenden Verfahren. Typischerweise berichten Patienten über plötzlich einsetzende, heftige Schmerzen im Skrotalbereich, die oft in die Leiste oder den Unterbauch ausstrahlen. Bei der körperlichen Untersuchung ist der betroffene Hoden stark druckschmerzhaft, geschwollen und steht höher als der gesunde Hoden. Der Kremasterreflex (eine reflektorische Hebung des Hodens bei Berührung der Oberschenkelinnenseite) ist auf der betroffenen Seite meist nicht auslösbar.

Die Sonografie ist das wichtigste bildgebende Verfahren zur Diagnosesicherung. Mit der farbkodierten Dopplersonografie kann die Durchblutung des Hodens beurteilt werden. Ein fehlender oder verminderter Blutfluss im betroffenen Hoden spricht für eine Torsion. In unklaren Fällen kann eine Magnetresonanztomografie (MRT) weitere Informationen liefern, allerdings ist sie aufgrund des Zeitaufwands und der Verfügbarkeit nicht immer praktikabel.


2. Was sind die Ursachen von Hodentorsion?

Die Hauptursache einer Hodentorsion ist eine abnorme Beweglichkeit des Hodens innerhalb seiner Hüllen. Dies kann auf anatomische Besonderheiten wie die Bell-Clapper-Anomalie zurückzuführen sein, bei der der Hoden nicht ausreichend im Skrotum fixiert ist. Dadurch kann bereits eine geringfügige Bewegung, wie zum Beispiel beim Sport oder während des Schlafs, eine Drehung des Hodens auslösen.

Weitere Risikofaktoren sind:
Hodenhochstand: Nicht deszendierte Hoden sind stärker torsionsgefährdet.
Traumata: Verletzungen im Genitalbereich können eine Torsion begünstigen.
Alter: Hodentorsionen treten gehäuft bei Neugeborenen, Jugendlichen und jungen Männern auf, insbesondere zwischen dem 12. und 18. Lebensjahr.


3. Welche Symptome treten bei Hodentorsion auf?

Die Symptome einer Hodentorsion sind charakteristisch und treten plötzlich auf:
Starke Schmerzen: Die Schmerzen beginnen meist einseitig im Skrotum und können in die Leiste oder den Unterbauch ausstrahlen.
Schwellung und Rötung: Der betroffene Hoden schwillt an, und das Skrotum kann gerötet und überwärmt sein.
Höherstehender Hoden: Der torquierte Hoden steht oft höher als der gesunde Hoden.
Vegetative Symptome: Übelkeit, Erbrechen und Schweißausbrüche können begleitend auftreten.

Bei Neugeborenen und Säuglingen kann eine Hodentorsion schwerer zu erkennen sein, da sie sich oft nur durch Unruhe, Schreien oder eine schmerzhafte Schwellung im Leistenbereich äußert.


4. Wie wird Hodentorsion behandelt?

Die Behandlung einer Hodentorsion ist ein urologischer Notfall und muss so schnell wie möglich erfolgen, um den Hoden zu retten. Das Zeitfenster beträgt in der Regel vier bis sechs Stunden, danach steigt das Risiko für irreversible Schäden.

Manuelle Detorsion

In seltenen Fällen kann eine manuelle Detorsion versucht werden, bei der der Hoden durch vorsichtiges Drehen in die entgegengesetzte Richtung wieder in seine normale Position gebracht wird. Dies ist jedoch nur eine vorübergehende Maßnahme und ersetzt nicht die operative Behandlung.

Operative Detorsion

Die offen chirurgische Detorsion ist die Standardtherapie. Dabei wird der Hoden freigelegt, die Drehung behoben und die Durchblutung wiederhergestellt. Anschließend wird der Hoden im Skrotum fixiert (Orchidopexie), um eine erneute Torsion zu verhindern. In der Regel wird auch der kontralaterale Hoden fixiert, da das Risiko einer Torsion auf der anderen Seite erhöht ist.

Orchiektomie

Bei einer bereits eingetretenen Nekrose des Hodens muss dieser entfernt werden (Orchiektomie). In solchen Fällen kann später eine Hodenprothese eingesetzt werden, um das kosmetische Erscheinungsbild zu verbessern.


Fazit

Die Hodentorsion ist ein akuter Notfall, der sofortiges Handeln erfordert. Eine schnelle Diagnose und Behandlung sind entscheidend, um den Hoden zu erhalten und schwerwiegende Folgen wie Unfruchtbarkeit zu vermeiden. Bei Verdacht auf eine Hodentorsion sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden.

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