Adnexitis: Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlung
1. Was ist die Diagnose von Adnexitis?
Die Diagnose einer Adnexitis, auch als Salpingo-Oophoritis bekannt, ist aufgrund der oft unspezifischen Symptome eine Herausforderung. Fehldiagnosen sind mit 40-50% relativ häufig. Die Diagnostik umfasst sowohl nicht-invasive als auch invasive Methoden:
- Nicht-invasive Diagnostik:
- Anamnese und körperliche Untersuchung: Eine Tastuntersuchung kann Druckdolenz, Abwehrspannung im Unterbauch und Portioschiebeschmerz aufdecken.
- Ultraschalluntersuchung: Verdickte Eileiter, vergrößerte oder unscharfe Eierstöcke sowie freie Flüssigkeit im Douglasraum können Hinweise liefern.
- Laboruntersuchungen: Erhöhte Entzündungsmarker wie CRP und Leukozyten sind typisch.
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Zervixabstrich: Mikrobiologische Untersuchungen und PCR-Analysen auf Chlamydien und Gonokokken sind Standard.
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Invasive Diagnostik:
- Laparoskopie: Diese Methode wird selten durchgeführt, kann aber bei Verdacht auf chronische Adnexitis oder Abszesse hilfreich sein. Dabei werden entzündliche Veränderungen wie Hyperämie, Pyo- oder Hydrosalpinges sichtbar.
Differenzialdiagnosen wie Extrauteringravidität, Appendizitis oder Endometriose müssen ausgeschlossen werden.
2. Was sind die Ursachen von Adnexitis?
Die Adnexitis wird in über 85% der Fälle durch polymikrobielle Infektionen verursacht, wobei sexuell übertragbare Erreger dominieren. Die häufigsten Auslöser sind:
– Chlamydia trachomatis
– Neisseria gonorrhoeae (Gonokokken)
Weitere Erreger können aus der Vaginalflora stammen, insbesondere bei bakterieller Vaginose (z. B. Gardnerella vaginalis, Mycoplasma genitalium). Seltener entsteht die Entzündung durch deszendierende Infektionen, z. B. bei Appendizitis oder entzündlichen Darmerkrankungen, oder nach gynäkologischen Eingriffen.
Risikofaktoren für eine Adnexitis sind:
– Junges Alter (15–25 Jahre)
– Sexuell übertragbare Krankheiten in der Anamnese
– Häufiger Geschlechtspartnerwechsel
– Mechanische Eingriffe wie Schwangerschaftsabbrüche oder das Einsetzen einer Spirale
3. Welche Symptome treten bei Adnexitis auf?
Die Symptome einer Adnexitis können variieren und reichen von asymptomatischen Verläufen bis hin zu schweren Beschwerden:
- Akute Adnexitis:
- Plötzliche Unterbauchschmerzen, oft während oder nach der Menstruation
- Eitriger Ausfluss (bei etwa 50% der Patientinnen)
- Fieber, Übelkeit und allgemeines Krankheitsgefühl
-
Dyspareunie (Schmerzen beim Geschlechtsverkehr) und Dysurie (Schmerzen beim Wasserlassen)
-
Chronische Adnexitis:
- Dumpfe, anhaltende Unterbauchschmerzen (länger als 30 Tage)
- Kein Fieber, aber mögliche gastrointestinale Beschwerden
4. Wie wird Adnexitis behandelt?
Die Behandlung der Adnexitis zielt darauf ab, die Infektion zu bekämpfen und Komplikationen zu vermeiden. Die Therapie erfolgt in der Regel mit Antibiotika:
- Ambulante Behandlung:
- Ceftriaxon (einmalig intramuskulär) gefolgt von Doxycyclin (oral, 14 Tage) und Metronidazol (oral, 10–14 Tage).
-
Alternativ: Ofloxacin oder Levofloxacin kombiniert mit Metronidazol (14 Tage).
-
Stationäre Behandlung:
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Bei schweren Verläufen, Abszessen oder Schwangerschaft wird eine intravenöse Therapie mit Ceftriaxon und Doxycyclin empfohlen.
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Operative Behandlung:
- Bei therapieresistenten Fällen oder Komplikationen wie Abszessen kann eine Laparoskopie oder Laparotomie erforderlich sein.
Komplikationen wie Tubo-Ovarial-Abszesse, Infertilität oder ektopische Schwangerschaften können auftreten, weshalb eine frühzeitige Diagnose und Behandlung entscheidend sind.
Fazit
Die Adnexitis ist eine ernstzunehmende Entzündung der weiblichen Adnexen, die durch sexuell übertragbare Erreger oder aufsteigende Infektionen verursacht wird. Eine frühzeitige Diagnose und antibiotische Therapie sind entscheidend, um schwerwiegende Komplikationen wie Unfruchtbarkeit zu vermeiden. Präventive Maßnahmen, insbesondere die Aufklärung über Sexualhygiene, spielen eine zentrale Rolle.
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