Extrauteringravidität: Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlung

1. Was ist die Diagnose von Extrauteringravidität?

Die Extrauteringravidität (EUG), auch als ektope Schwangerschaft bekannt, ist eine Schwangerschaft, bei der sich die befruchtete Eizelle außerhalb der Gebärmutterhöhle einnistet. Am häufigsten ist die EUG im Eileiter lokalisiert (über 90 % der Fälle), was auch als Tubargravidität bezeichnet wird. Seltener kann die Einnistung im Ovar, in der Bauchhöhle, in der Zervix oder an einer Kaiserschnittnarbe erfolgen.

Die Diagnose einer EUG erfolgt durch eine Kombination aus Anamnese, körperlicher Untersuchung, transvaginaler Sonografie (TVUS) und Laboruntersuchungen. Typische Hinweise in der TVUS sind eine inhomogene Struktur der Adnexe oder das Fehlen einer intrauterinen Schwangerschaftsanlage. Der hCG-Spiegel (humanes Choriongonadotropin) im Blut wird gemessen, um den Verlauf der Schwangerschaft zu überwachen. Ein inadäquater Anstieg des hCG-Spiegels kann auf eine EUG hinweisen. Bei Verdacht auf eine Tubarruptur (Riss des Eileiters) wird freie Flüssigkeit im Bauchraum sonografisch nachgewiesen.


2. Was sind die Ursachen von Extrauteringravidität?

Die Ursachen einer EUG liegen häufig in anatomischen oder funktionellen Veränderungen der weiblichen Geschlechtsorgane, die den Transport der befruchteten Eizelle in die Gebärmutter behindern. Risikofaktoren für eine EUG sind:

  • Hohes Risiko:
  • Vorangegangene EUG
  • Operative Eingriffe am Eileiter
  • Sterilisierung
  • Hormon- oder Kupferspirale
  • Assistierte Reproduktion (z. B. In-vitro-Fertilisation, IVF)

  • Mittleres Risiko:

  • Orale Kontrazeptiva
  • Zustand nach sexuell übertragbaren Erkrankungen (STI)
  • Zustand nach entzündlichen Beckenerkrankungen (PID)
  • Rauchen
  • Zustand nach Becken- oder Bauchoperationen
  • Zustand nach Spontanabort

  • Geringes Risiko:

  • Zustand nach medikamentösem Schwangerschaftsabbruch
  • Infertilität
  • Alter über 39 Jahre
  • Früher erster Geschlechtsverkehr (<18 Jahre)
  • Zustand nach Appendektomie

Interessanterweise weist etwa die Hälfte der Patientinnen mit EUG keine bekannten Risikofaktoren auf.


3. Welche Symptome treten bei Extrauteringravidität auf?

Die Symptome einer EUG können variieren und reichen von asymptomatischen Verläufen bis hin zu lebensbedrohlichen Komplikationen. Typische Anzeichen sind:

  • Vaginale Blutungen: Diese können unterschiedlich stark sein und werden oft als verspätete Monatsblutung fehlinterpretiert.
  • Abdominale Schmerzen: Schmerzen im Unterbauch, oft einseitig, können auf eine Dehnung des Eileiters durch die wachsende Schwangerschaftsanlage hinweisen.
  • Tubarabort: Ein spontaner Abbruch der Tubargravidität kann symptomlos verlaufen.
  • Tubarruptur: Ein plötzlicher, starker Schmerz im Unterbauch, gefolgt von diffusen Schmerzen im gesamten Abdomen, deutet auf eine Ruptur hin. Dies kann zu intraabdominalen Blutungen, Kreislaufversagen und Schocksymptomatik führen.

Bei Verdacht auf eine EUG sollte umgehend eine ärztliche Untersuchung erfolgen, um lebensbedrohliche Komplikationen zu vermeiden.


4. Wie wird Extrauteringravidität behandelt?

Die Behandlung einer EUG hängt von der klinischen Symptomatik, der Größe und Lokalisation der Schwangerschaftsanlage sowie dem hCG-Spiegel ab. Es gibt drei Haupttherapieoptionen:

  1. Medikamentöse Therapie:
  2. Methotrexat (MTX): Ein Zytostatikum, das das Wachstum der Schwangerschaftsanlage hemmt. Es wird bei symptomlosen Patientinnen mit früh diagnostizierter EUG eingesetzt. Der Therapieerfolg wird durch sinkende hCG-Spiegel überwacht.

  3. Operative Therapie:

  4. Laparoskopie: Bei symptomatischen Patientinnen wird eine minimalinvasive Operation durchgeführt. Dabei kann die Schwangerschaftsanlage tubenerhaltend (z. B. durch Ausmölken oder Inzision) oder nicht-tubenerhaltend (partielle oder vollständige Entfernung des Eileiters) entfernt werden.

  5. Abwartendes Vorgehen:

  6. Bei asymptomatischen Patientinnen mit niedrigen hCG-Spiegeln und unklarem Befund kann ein abwartendes Vorgehen gewählt werden. Hierbei wird engmaschig überwacht, ob es zu einem spontanen Abbruch der Schwangerschaft kommt.

Prognose

Bei frühzeitiger Diagnose und adäquater Behandlung ist die Prognose einer EUG gut. Die Tubarruptur ist die gefährlichste Komplikation und tritt bei etwa 20 % der unbehandelten Fälle auf. Sie ist für den Großteil der mütterlichen Mortalität verantwortlich, die bei 30 pro 100.000 Schwangerschaften liegt.

Die Fertilität wird durch die Behandlung einer EUG in der Regel nicht beeinträchtigt. Auch nach Entfernung eines Eileiters bleibt die Möglichkeit einer Schwangerschaft bestehen. Bei erhöhtem Risiko für eine erneute EUG oder Infertilität können assistierte Reproduktionstechniken wie IVF in Betracht gezogen werden.


Eine frühzeitige Diagnose und individuelle Therapieplanung sind entscheidend, um Komplikationen zu vermeiden und die Gesundheit der Patientin zu sichern. Bei Verdacht auf eine EUG sollte daher umgehend ein Arzt aufgesucht werden.

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