Endometriose: Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlung
Endometriose ist eine häufige, oft schmerzhafte chronische Erkrankung, bei der gebärmutterschleimhaut-ähnliches Gewebe außerhalb der Uterushöhle wächst. Diese sogenannten Endometrioseherde können zu starken Schmerzen und anderen gesundheitlichen Problemen führen. Im Folgenden werden die Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten dieser Erkrankung näher erläutert.
1. Was ist die Diagnose von Endometriose?
Die Diagnose von Endometriose ist oft schwierig und wird häufig erst spät gestellt. Das mediane Zeitintervall bis zur Diagnosestellung beträgt bei Frauen unter 19 Jahren etwa 12,1 Jahre, während es bei Frauen über 30 Jahren etwa 3,0 Jahre dauert. Gründe für die späte Diagnose sind die unspezifischen Symptome, die oft als normale Menstruationsbeschwerden fehlinterpretiert werden.
Diagnostische Verfahren:
- Anamnese: Eine genaue Befragung zu Art und Zeitpunkt der Schmerzen sowie zur Familienanamnese kann erste Hinweise liefern.
- Manuelle Untersuchung: Bei der gynäkologischen Untersuchung können größere Endometrioseherde ertastet werden.
- Bildgebende Verfahren: Ultraschall (transvaginal) oder MRT können größere Herde sichtbar machen, sind jedoch nicht immer aussagekräftig.
- Laparoskopie: Die einzige Methode zur sicheren Diagnose ist eine Bauchspiegelung (Laparoskopie), bei der die Herde direkt betrachtet und gegebenenfalls biopsiert werden.
2. Was sind die Ursachen von Endometriose?
Die genauen Ursachen der Endometriose sind noch nicht vollständig geklärt. Es gibt jedoch mehrere Theorien, die mögliche Entstehungsmechanismen erklären:
Haupttheorien:
- Transplantationstheorie: Gebärmutterschleimhautzellen werden während der Menstruation rückläufig durch die Eileiter in die Bauchhöhle transportiert und siedeln sich dort an.
- Metaplasietheorie: Endometrioseherde entstehen aus embryonalen Zellen, die sich in Endometriumgewebe umwandeln.
- Induktionstheorie: Eine Kombination aus Transplantation und Metaplasie.
- Umweltgifte: Substanzen wie PCB oder Dioxine können hormonähnlich wirken und das endokrine System stören.
- Genetische Faktoren: Bei Verwandten ersten Grades von Endometriosepatientinnen ist das Risiko erhöht.
- Immunologische Faktoren: Eine gestörte Immunantwort könnte das Wachstum von Endometrioseherden begünstigen.
3. Welche Symptome treten bei Endometriose auf?
Die Symptome der Endometriose sind vielfältig und können von Frau zu Frau stark variieren. Typische Beschwerden sind:
Leitsymptome:
- Dysmenorrhoe: Starke, krampfartige Regelschmerzen, die mit der Zeit zunehmen.
- Chronische Unterbauchschmerzen: Schmerzen, die unabhängig vom Menstruationszyklus auftreten.
- Schmerzen beim Geschlechtsverkehr (Dyspareunie): Besonders bei Befall des Douglas-Raums.
- Schmerzen beim Stuhlgang oder Wasserlassen: Bei Endometrioseherden im Darm oder der Blase.
- Unfruchtbarkeit: Endometriose ist eine häufige Ursache für unerfüllten Kinderwunsch.
Weitere Symptome:
- Übelkeit, Erbrechen
- Verlängerte und verstärkte Menstruation
- Kopfschmerzen, Schwindel
- Subfebrile Temperaturen
Bei etwa der Hälfte der Betroffenen verursacht die Erkrankung jedoch keine oder nur geringe Symptome.
4. Wie wird Endometriose behandelt?
Die Behandlung der Endometriose ist individuell und hängt von der Schwere der Symptome, dem Ausmaß der Erkrankung und den Lebensumständen der Patientin ab. Ziel ist es, Schmerzen zu lindern, die Lebensqualität zu verbessern und Organschäden zu vermeiden.
Therapieoptionen:
1. Hormonelle Therapie:
- Gestagene: Dienogest oder Norethisteronacetat zur Schmerzlinderung und Rezidivprävention.
- GnRH-Analoga: Blockieren die Hormonproduktion und reduzieren Schmerzen, jedoch mit Nebenwirkungen wie Knochendichteverlust.
- Kombinierte orale Kontrazeptiva: Oft als Langzeiteinnahme ohne Pause zur Schmerzreduktion.
- Intrauterinpessar (z. B. Levonorgestrel): Lokale Hormonabgabe zur Schmerzkontrolle.
2. Medikamentöse nicht hormonelle Therapie:
- NSAR (z. B. Diclofenac, Ibuprofen): Zur Schmerzlinderung, insbesondere bei Dysmenorrhoe.
- Aromatasehemmer: Hemmen das Wachstum von Endometrioseherden, jedoch mit starken Nebenwirkungen.
3. Operative Therapie:
- Laparoskopie: Standardverfahren zur Entfernung von Endometrioseherden. Die Exzision (Herausschneiden) bietet den Vorteil der histologischen Sicherung.
- Nervenschonende Techniken: Bei tief infiltrierender Endometriose zur Vermeidung von Funktionsstörungen.
- Postoperative hormonelle Therapie: Zur Reduktion von Rezidiven und Beschwerden.
4. Langzeitmanagement:
- Individuelle Therapieplanung: Berücksichtigung von Beschwerden, Familienplanung und möglichen Organschäden.
- Rezidivprophylaxe: Hormonelle Therapie kann Rezidive verzögern, jedoch nicht verhindern.
Prognose:
Endometriose ist eine chronische Erkrankung mit einer hohen Rezidivrate (20–80 %). Eine vollständige Heilung ist selten, aber durch eine Kombination aus medikamentöser und operativer Therapie können die Beschwerden oft deutlich gelindert werden. Bei Kinderwunschpatientinnen kann eine frühzeitige Behandlung die Fruchtbarkeit verbessern.
Endometriose ist eine komplexe Erkrankung, die eine umfassende Diagnostik und individuelle Therapie erfordert. Betroffene sollten sich frühzeitig an einen Spezialisten wenden, um die bestmögliche Behandlung zu erhalten.
Ähnliche Krankheiten
Ähnliche Krankheiten sind:
- Polyzystisches Ovarialsyndrom (PCOS)
- Adnexitis
- Endometriumkarzinom
- Uterusmyom
- Prämenstruelles Syndrom (PMS)
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