Ovarialkarzinom: Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlung

Das Ovarialkarzinom, auch Eierstockkrebs genannt, ist eine bösartige Erkrankung der Eierstöcke, die zu den häufigsten Krebsarten der weiblichen Geschlechtsorgane zählt. Aufgrund der oft unspezifischen Symptome wird die Erkrankung häufig erst in fortgeschrittenen Stadien diagnostiziert, was die Prognose erschwert. Dieser Artikel gibt einen Überblick über die Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten des Ovarialkarzinoms.


1. Was ist die Diagnose von Ovarialkarzinom?

Die Diagnose eines Ovarialkarzinoms beginnt mit einer ausführlichen Anamnese und einer gynäkologischen Untersuchung. Bei Verdacht auf ein Ovarialkarzinom werden folgende diagnostische Schritte eingeleitet:

  • Bildgebende Verfahren: Die transvaginale Sonographie ist das bildgebende Verfahren der Wahl. Bei speziellen Fragestellungen können auch eine Computertomographie (CT) oder eine Magnetresonanztomographie (MRT) zum Einsatz kommen, um die Ausdehnung des Tumors zu bestimmen.
  • Labordiagnostik: Tumormarker wie CA125 und CA19-9 werden als Verlaufsparameter genutzt, haben jedoch nur begrenzten diagnostischen Wert, da sie auch bei anderen Erkrankungen erhöht sein können.
  • Operative Diagnostik: Die definitive Diagnose wird meist durch eine histologische Untersuchung von Gewebeproben gestellt, die während einer Operation entnommen werden. Ein Schnellschnitt während der Operation kann erste Hinweise auf die Art des Tumors geben.

Ein Screening zur Früherkennung wird nur bei Risikopatientinnen empfohlen, da die verfügbaren Methoden (transvaginaler Ultraschall und CA125-Bestimmung) eine geringe Effektivität aufweisen.


2. Was sind die Ursachen von Ovarialkarzinom?

Die genauen Ursachen des Ovarialkarzinoms sind nicht vollständig geklärt, jedoch sind mehrere Risikofaktoren bekannt:

  • Alter: Das Risiko steigt mit dem Alter, insbesondere ab dem 60. Lebensjahr.
  • Genetische Prädisposition: Mutationen in den BRCA1- und BRCA2-Genen erhöhen das Risiko erheblich. Auch andere genetische Syndrome wie das HNPCC-Syndrom oder das Peutz-Jeghers-Syndrom sind mit einem erhöhten Risiko verbunden.
  • Hormonelle Faktoren: Kinderlosigkeit, Infertilität und eine späte Menopause erhöhen das Risiko, während die Einnahme von Ovulationshemmern und eine längere Stillperiode protektiv wirken.
  • Lebensstil: Adipositas und eine berufliche Exposition zu Asbest können das Risiko ebenfalls erhöhen.

3. Welche Symptome treten bei Ovarialkarzinom auf?

Das Ovarialkarzinom verursacht in frühen Stadien oft keine oder nur unspezifische Symptome, was die Früherkennung erschwert. Typische Symptome in fortgeschrittenen Stadien sind:

  • Abdominelle Beschwerden: Völlegefühl, Blähungen, Übelkeit, Veränderungen der Stuhlgewohnheiten und Bauchschmerzen.
  • Zunehmender Bauchumfang: Oft durch Aszites (Flüssigkeitsansammlung im Bauchraum) bedingt.
  • Dyspnoe: Atemnot bei Vorliegen eines Pleuraergusses.
  • Harnwegsbeschwerden: Erhöhte Miktionsfrequenz.
  • Allgemeine Symptome: Gewichtsverlust, Müdigkeit und Tumorkachexie.
  • Zyklusstörungen: Insbesondere bei jüngeren Frauen können Zyklusstörungen oder postmenopausale Blutungen auftreten.

4. Wie wird Ovarialkarzinom behandelt?

Die Behandlung des Ovarialkarzinoms hängt vom Stadium der Erkrankung ab und umfasst in der Regel eine Kombination aus Operation und Chemotherapie.

Operative Therapie

  • Frühe Stadien (FIGO I-IIA): Eine vollständige operative Entfernung des Tumors (Staging-Operation) ist entscheidend. Dies umfasst die Entfernung beider Eierstöcke, der Eileiter, der Gebärmutter, des großen Netzes (Omentektomie) und eine Lymphknotenentfernung.
  • Fortgeschrittene Stadien (FIGO IIB-IV): Ziel ist die vollständige Entfernung des Tumors (Debulking-Operation), auch wenn dies eine ausgedehnte Operation mit Entfernung von befallenen Organen erfordert.

Systemische Therapie

  • Chemotherapie: Eine platinhaltige Chemotherapie (Carboplatin und Paclitaxel) ist die Standardbehandlung. Sie wird in der Regel nach der Operation durchgeführt.
  • Zielgerichtete Therapien: Bei fortgeschrittenen Stadien kommen PARP-Inhibitoren oder Bevacizumab (ein Antikörper gegen VEGF) zum Einsatz, um das progressionsfreie Überleben zu verlängern.

Nachsorge

Die Nachsorge dient der Früherkennung von Rezidiven und der Behandlung von therapiebedingten Nebenwirkungen. Sie umfasst regelmäßige gynäkologische Untersuchungen, bildgebende Verfahren und die Bestimmung von Tumormarkern.


Fazit

Das Ovarialkarzinom ist eine schwerwiegende Erkrankung, die oft erst spät diagnostiziert wird. Die Behandlung erfordert eine interdisziplinäre Herangehensweise, bei der Operation und systemische Therapien im Vordergrund stehen. Die Prognose hängt stark vom Stadium bei Diagnosestellung ab, weshalb eine frühzeitige Erkennung und Behandlung entscheidend sind. Risikopatientinnen sollten über prophylaktische Maßnahmen und genetische Testungen informiert werden.

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