Benigne Prostatahyperplasie (BPH): Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlung
Die benigne Prostatahyperplasie (BPH) ist eine der häufigsten gutartigen Erkrankungen bei Männern im mittleren bis höheren Lebensalter. Sie bezeichnet eine gutartige Vergrößerung der Prostata, die zu Beschwerden beim Wasserlassen führen kann. Dieser Artikel beleuchtet die Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten der BPH.
1. Was ist die Diagnose von Benigne Prostatahyperplasie (BPH)?
Die Diagnose der benignen Prostatahyperplasie (BPH) basiert auf einer Kombination aus klinischer Untersuchung, Anamnese und diagnostischen Verfahren. Die BPH selbst ist ein histopathologischer Befund, der eine gutartige Vermehrung von Prostatazellen beschreibt. Die Diagnose wird jedoch meist anhand der Symptome und einer körperlichen Untersuchung gestellt.
Basisdiagnostik:
- Anamnese: Erfassung der Miktionsbeschwerden (z. B. häufiges Wasserlassen, abgeschwächter Harnstrahl).
- Körperliche Untersuchung: Digitale rektale Untersuchung (DRU) zur Beurteilung der Prostata (Größe, Konsistenz).
- Laboruntersuchungen: Bestimmung des Prostataspezifischen Antigens (PSA) zum Ausschluss eines Prostatakarzinoms.
- IPSS-Fragebogen: Ein international validierter Fragebogen zur Erfassung der Symptome und ihrer Auswirkungen auf die Lebensqualität.
Erweiterte Diagnostik:
- Uroflowmetrie: Messung des Harnstrahls während der Miktion.
- Sonographie: Bestimmung des Prostatavolumens und des Restharns.
- Urodynamik: Beurteilung der Blasenfunktion und des Harnabflusses.
- Urethrozystoskopie: Endoskopische Untersuchung von Harnröhre und Blase (bei speziellen Fragestellungen).
2. Was sind die Ursachen von Benigne Prostatahyperplasie (BPH)?
Die genauen Ursachen der BPH sind noch nicht vollständig geklärt. Es wird jedoch angenommen, dass mehrere Faktoren eine Rolle spielen:
Hormonelle Veränderungen:
- Androgenstoffwechsel: Testosteron wird in der Prostata zu Dihydrotestosteron (DHT) umgewandelt, das das Wachstum des Prostatagewebes stimuliert.
- Östrogen-Hypothese: Mit zunehmendem Alter steigt das Verhältnis von Östrogen zu Testosteron, was das Wachstum der Prostata fördern kann.
Alterungsprozesse:
- Epithel-Stroma-Interaktionen: Alterungsbedingte Veränderungen im Zusammenspiel zwischen Epithel- und Stromazellen der Prostata können das Wachstum anregen.
Risikofaktoren:
- Alter: Das Risiko einer BPH steigt mit dem Lebensalter.
- Adipositas: Übergewicht kann das Risiko erhöhen.
- Nikotinabusus: Rauchen gilt als möglicher Risikofaktor.
- Genetische Veranlagung: Bei jüngeren Männern mit BPH kann eine familiäre Disposition vorliegen.
3. Symptome treten bei Benigne Prostatahyperplasie (BPH) auf?
Die BPH selbst verursacht keine Symptome. Beschwerden entstehen erst, wenn die vergrößerte Prostata die Harnröhre einengt und den Harnabfluss behindert. Diese Symptome werden als benignes Prostatasyndrom (BPS) bezeichnet und lassen sich in zwei Kategorien einteilen:
Irritative Symptome:
- Pollakisurie: Häufiges Wasserlassen in kleinen Mengen.
- Nykturie: Nächtliches Wasserlassen.
- Urgency: Plötzlicher, starker Harndrang.
Obstruktive Symptome:
- Verzögerter Miktionsbeginn: Schwierigkeiten, das Wasserlassen zu starten.
- Abgeschwächter Harnstrahl: Verminderte Harnstrahlstärke.
- Harnträufeln: Nachträufeln nach dem Wasserlassen.
- Restharngefühl: Gefühl der unvollständigen Blasenentleerung.
Komplikationen:
- Harnverhalt: Vollständige Unfähigkeit, Wasser zu lassen.
- Harnwegsinfektionen: Durch Restharnbildung.
- Blasensteine: Aufgrund von Harnstau.
- Nierenfunktionsstörungen: Bei schweren Verläufen.
4. Wie wird Benigne Prostatahyperplasie (BPH) behandelt?
Die Behandlung der BPH richtet sich nach dem Schweregrad der Symptome, dem Alter des Patienten und dem Fortschreiten der Erkrankung. Die Therapieoptionen reichen von abwartender Beobachtung über medikamentöse Behandlung bis hin zu operativen Eingriffen.
Watchful Waiting:
- Bei milden Symptomen (IPSS < 7) kann eine regelmäßige Kontrolle ausreichen.
- Lebensstiländerungen wie Gewichtsreduktion und ausreichende Flüssigkeitszufuhr werden empfohlen.
Medikamentöse Therapie:
- Alpha-Blocker (z. B. Tamsulosin): Entspannen die Muskulatur von Prostata und Blasenhals, verbessern den Harnfluss.
- 5-alpha-Reduktase-Hemmer (z. B. Finasterid): Reduzieren das Prostatavolumen, wirken jedoch erst nach Monaten.
- Phytotherapeutika (z. B. Kürbiskern-Extrakte): Linderung der Symptome, jedoch ohne Einfluss auf das Prostatavolumen.
- Kombinationstherapie: Alpha-Blocker und 5-alpha-Reduktase-Hemmer bei Patienten mit hohem Progressionsrisiko.
Operative Therapie:
- Transurethrale Resektion der Prostata (TUR-P): Goldstandard bei schweren Symptomen. Das überschüssige Prostatagewebe wird entfernt.
- Laserverfahren (z. B. HoLEP): Minimalinvasive Methode zur Verkleinerung der Prostata.
- Offene Adenomenukleation: Bei sehr großen Prostatavergrößerungen.
Prognose:
Die Prognose der BPH ist bei rechtzeitiger Behandlung sehr gut. Unbehandelt kann sie jedoch zu schwerwiegenden Komplikationen wie Harnverhalt, Blasensteinen oder Nierenfunktionsstörungen führen.
Prophylaxe:
Eine direkte Vorbeugung der BPH ist nicht möglich, aber ein gesunder Lebensstil mit ausgewogener Ernährung, regelmäßiger Bewegung und Verzicht auf Nikotin kann das Risiko verringern. Ab dem 45. Lebensjahr wird eine jährliche Vorsorgeuntersuchung beim Urologen empfohlen.
Die benigne Prostatahyperplasie ist eine häufige, aber gut behandelbare Erkrankung. Durch frühzeitige Diagnose und individuelle Therapie können die Lebensqualität und die Gesundheit der Betroffenen deutlich verbessert werden.
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Ähnliche Krankheiten sind:
- Prostatakrebs
- Prostataentzündung und Schmerzsyndrom des Beckens
- Harnwegsinfektion
- Harninkontinenz
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