Bettnässen: Ursachen, Symptome und Behandlung

Bettnässen, auch als Enuresis nocturna bekannt, ist ein häufiges Problem bei Kindern und manchmal auch bei Jugendlichen. Es handelt sich dabei um das unwillkürliche Einnässen während des Schlafs, das bei Kindern über fünf Jahren auftritt, wenn sie nachts nicht aufwachen, um zur Toilette zu gehen. Obwohl es für die Betroffenen und ihre Familien oft belastend sein kann, ist Bettnässen in den meisten Fällen kein Grund zur Sorge und verschwindet mit der Zeit von selbst. Im Folgenden werden die Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten von Bettnässen näher erläutert.


1. Was ist die Diagnose von Bettnässen?

Die Diagnose „Bettnässen“ wird gestellt, wenn ein Kind über fünf Jahre alt ist und über einen Zeitraum von mindestens drei Monaten mehr als einmal pro Woche nachts ins Bett macht. Dabei wird davon ausgegangen, dass keine körperliche Erkrankung wie eine Harnwegsinfektion, Diabetes oder eine Nierenerkrankung vorliegt. Um andere Ursachen auszuschließen, führt der Arzt oder die Ärztin in der Regel ein ausführliches Gespräch mit den Eltern und dem Kind sowie eine körperliche Untersuchung durch. Zusätzlich kann ein „Blasen-Tagebuch“ hilfreich sein, in dem das Trink- und Urinierverhalten des Kindes dokumentiert wird. Ein Urin-Schnelltest kann zudem Harnwegsinfektionen oder Diabetes ausschließen.


2. Was sind die Ursachen von Bettnässen?

Bettnässen entsteht meist, weil das Kind nicht rechtzeitig aufwacht, wenn seine Blase voll ist. Dies kann auf verschiedene Faktoren zurückzuführen sein:

  • Unreife des Nervensystems: Bei manchen Kindern sind die Nervensignale zwischen Blase und Gehirn noch nicht vollständig entwickelt, sodass das Kind nicht rechtzeitig geweckt wird.
  • Hormonelle Faktoren: Ein Mangel des antidiuretischen Hormons (ADH), das die Urinproduktion in der Nacht reduziert, kann dazu führen, dass die Blase überläuft.
  • Genetische Veranlagung: Bettnässen tritt häufig familiär gehäuft auf. Wenn ein oder beide Elternteile als Kind betroffen waren, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass auch das Kind betroffen ist.
  • Psychische Faktoren: Stress, familiäre Veränderungen (z. B. die Geburt eines Geschwisterkindes) oder emotionale Belastungen können sekundäres Bettnässen auslösen, bei dem das Kind nach einer längeren trockenen Phase erneut einnässt.
  • Tiefer Schlaf: Manche Kinder schlafen so tief, dass sie den Harndrang nicht wahrnehmen.

3. Welche Symptome treten bei Bettnässen auf?

Das Hauptsymptom von Bettnässen ist das unwillkürliche Einnässen während des Schlafs. Weitere begleitende Symptome können sein:

  • Häufiges nächtliches Einnässen (ein- oder mehrmals pro Woche).
  • Keine Kontrolle über die Blasenentleerung im Schlaf.
  • In seltenen Fällen können tagsüber zusätzliche Probleme wie häufiger Harndrang, Harnverlust oder Schmerzen beim Wasserlassen auftreten, die auf eine zugrunde liegende Erkrankung hinweisen könnten.

4. Wie wird Bettnässen behandelt?

Die Behandlung von Bettnässen hängt von der Ursache und dem Alter des Kindes ab. In den meisten Fällen ist Geduld und Verständnis gefragt, da sich das Problem oft von selbst löst. Folgende Behandlungsansätze können helfen:

Nicht-medikamentöse Maßnahmen

  • Ermutigung und Entlastung: Dem Kind sollte klar gemacht werden, dass es keine Schuld am Bettnässen trägt. Druck oder Bestrafung sind kontraproduktiv.
  • Trinkverhalten anpassen: Abends sollte die Flüssigkeitsaufnahme reduziert werden, insbesondere koffein- und zuckerhaltige Getränke.
  • Wecksysteme: Elektronische Wecksysteme wie Klingelhöschen oder -matten können das Kind bei den ersten Tropfen Urin wecken und so helfen, eine Routine zu entwickeln.
  • Blasentraining: Das Kind kann tagsüber üben, den Harndrang bewusst zu kontrollieren und die Blase zu trainieren.

Medikamentöse Behandlung

  • Desmopressin: Dieses Medikament ähnelt dem körpereigenen antidiuretischen Hormon und reduziert die nächtliche Urinproduktion. Es wird bei Kindern über sieben Jahren eingesetzt, wenn andere Maßnahmen nicht erfolgreich sind.
  • Anticholinergika: Diese Medikamente können bei überaktiver Blase eingesetzt werden, um die Blasenmuskulatur zu entspannen.

Psychologische Unterstützung

Bei sekundärem Bettnässen, das durch psychischen Stress ausgelöst wird, kann eine psychologische Beratung oder Therapie hilfreich sein, um die zugrunde liegenden Probleme zu lösen.


Fazit

Bettnässen ist ein häufiges und meist harmloses Problem, das mit der Zeit oft von selbst verschwindet. Wichtig ist, das Kind nicht unter Druck zu setzen und ihm zu vermitteln, dass es keine Schuld an der Situation trägt. Mit Geduld, Verständnis und gegebenenfalls unterstützenden Maßnahmen kann das Problem in den meisten Fällen erfolgreich bewältigt werden. Bei anhaltenden Beschwerden oder zusätzlichen Symptomen sollte jedoch immer ein Arzt konsultiert werden, um andere Erkrankungen auszuschließen.

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