Diabetes insipidus: Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlung
Diabetes insipidus ist eine seltene Erkrankung des Wasser-Elektrolythaushalts, die durch eine gestörte Regulation der Flüssigkeitsausscheidung gekennzeichnet ist. Im Gegensatz zum Diabetes mellitus, der mit erhöhten Blutzuckerwerten einhergeht, steht beim Diabetes insipidus eine übermäßige Urinproduktion im Vordergrund. Dieser Artikel beleuchtet die Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten dieser Erkrankung.
1. Was ist die Diagnose von Diabetes insipidus?
Die Diagnose eines Diabetes insipidus erfolgt in mehreren Schritten, da die Symptome oft unspezifisch sind und andere Erkrankungen ausschließen müssen. Typischerweise wird die Diagnose durch folgende Verfahren gestellt:
- Anamnese: Betroffene berichten über häufiges Wasserlassen (Polyurie) und starken Durst (Polydipsie). Nächtliches Wasserlassen (Nykturie) ist ein weiteres Schlüsselsymptom.
- 24-Stunden-Urinsammlung: Hierbei wird die Urinmenge und -konzentration gemessen. Bei Diabetes insipidus ist die Urinmenge stark erhöht (5–25 Liter pro Tag), und der Urin ist sehr hell und wenig konzentriert.
- Durstversuch: Der Patient wird gebeten, über einen bestimmten Zeitraum keine Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Bei Diabetes insipidus bleibt der Urin trotz Flüssigkeitskarenz unkonzentriert.
- Desmopressin-Test: Nach dem Durstversuch wird das synthetische ADH-Analogon Desmopressin verabreicht. Bei zentralem Diabetes insipidus führt dies zu einer Harnkonzentrierung, während bei renalem Diabetes insipidus keine Reaktion erfolgt.
- Copeptin-Bestimmung: Dieser Marker korreliert mit der ADH-Konzentration und hilft, zwischen zentralem und renalem Diabetes insipidus zu unterscheiden.
- Bildgebung: Bei Verdacht auf einen zentralen Diabetes insipidus wird eine Magnetresonanztomographie (MRT) des Schädels durchgeführt, um Tumoren oder andere strukturelle Veränderungen im Bereich der Hypophyse oder des Hypothalamus zu identifizieren.
2. Was sind die Ursachen von Diabetes insipidus?
Die Ursachen von Diabetes insipidus hängen von der Form der Erkrankung ab:
Zentraler Diabetes insipidus
- ADH-Mangel: Das antidiuretische Hormon (ADH) wird im Hypothalamus gebildet und in der Hypophyse gespeichert. Ein Mangel an ADH führt zu einer gestörten Harnkonzentrierung.
- Ursachen:
- Idiopathisch (ohne erkennbare Ursache, oft genetisch bedingt oder durch Autoimmunreaktionen).
- Sekundär durch Tumoren (z. B. Kraniopharyngeom, Metastasen), Traumata, neurochirurgische Eingriffe, Entzündungen (z. B. Hypophysitis) oder Infektionen (z. B. Meningitis).
Renaler Diabetes insipidus
- ADH-Resistenz: Die Nieren reagieren nicht ausreichend auf ADH, obwohl genug Hormon vorhanden ist.
- Ursachen:
- Angeboren: Genetische Mutationen im Vasopressin-Rezeptor oder im Aquaporin-2-Kanal.
- Erworben: Durch Medikamente (z. B. Lithium), metabolische Störungen (z. B. Hyperkalzämie, Hypokaliämie) oder chronische Nierenerkrankungen.
3. Symptome treten bei Diabetes insipidus auf?
Die Symptome des Diabetes insipidus sind vor allem auf die gestörte Wasserregulation zurückzuführen:
- Polyurie: Übermäßige Urinproduktion (5–25 Liter pro Tag).
- Polydipsie: Starkes Durstgefühl, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen.
- Nykturie: Häufiges nächtliches Wasserlassen.
- Asthenurie: Der Urin ist sehr hell und wenig konzentriert.
- Dehydratation: Bei unzureichender Flüssigkeitszufuhr kann es zu Austrocknung, Schwäche, Schwindel und Verwirrtheit kommen.
- Hypernatriämie: Erhöhte Natriumkonzentration im Blut aufgrund des Wasserverlusts.
4. Wie wird Diabetes insipidus behandelt?
Die Behandlung des Diabetes insipidus richtet sich nach der zugrunde liegenden Ursache und der Form der Erkrankung:
Zentraler Diabetes insipidus
- Desmopressin: Das synthetische ADH-Analogon wird als Nasenspray, Tablette oder Injektion verabreicht. Es ersetzt das fehlende Hormon und reduziert die Urinproduktion.
- Behandlung der Grunderkrankung: Liegt ein Tumor oder eine Entzündung vor, wird diese ursächlich behandelt.
Renaler Diabetes insipidus
- Thiazid-Diuretika: Diese Medikamente reduzieren die Urinmenge, indem sie die Natriumausscheidung erhöhen und so die Wasserresorption in den Nieren fördern.
- NSAR (nichtsteroidale Antirheumatika): Sie können die Wirkung von ADH in den Nieren verstärken.
- Behandlung der Grunderkrankung: Bei medikamentös bedingtem Diabetes insipidus wird das auslösende Medikament abgesetzt oder ersetzt.
Allgemeine Maßnahmen
- Ausreichende Flüssigkeitszufuhr: Betroffene sollten immer Zugang zu Wasser haben, um einer Dehydratation vorzubeugen.
- Regelmäßige Kontrollen: Insbesondere bei der Einnahme von Desmopressin ist eine Überwachung des Natriumspiegels wichtig, um eine Hyponatriämie zu vermeiden.
Fazit
Diabetes insipidus ist eine seltene, aber schwerwiegende Erkrankung, die eine frühzeitige Diagnose und gezielte Behandlung erfordert. Während der zentrale Diabetes insipidus oft gut mit Desmopressin behandelt werden kann, ist der renale Diabetes insipidus schwieriger zu therapieren. Eine enge Zusammenarbeit zwischen Patient und Arzt ist entscheidend, um die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern und Komplikationen zu vermeiden.
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- Diabetes mellitus
- Diabetes mellitus Typ 1
- Diabetes mellitus Typ 2
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