Blutdruckabfall beim Aufstehen (Orthostatische Hypotonie)

1. Was ist die Diagnose von Blutdruckabfall beim Aufstehen (Orthostatische Hypotonie)?

Die orthostatische Hypotonie ist eine Form des niedrigen Blutdrucks, die auftritt, wenn der Blutdruck nach dem Aufstehen aus einer liegenden oder sitzenden Position stark abfällt. Die Diagnose wird in der Regel durch eine klinische Untersuchung gestellt, bei der der Blutdruck und der Puls in verschiedenen Positionen gemessen werden. Typischerweise wird der Blutdruck zunächst im Liegen gemessen, dann unmittelbar nach dem Aufstehen und erneut nach etwa einer Minute im Stehen. Ein Abfall des systolischen Blutdrucks um mindestens 20 mmHg oder des diastolischen Blutdrucks um mindestens 10 mmHg innerhalb von drei Minuten nach dem Aufstehen bestätigt die Diagnose einer orthostatischen Hypotonie. In einigen Fällen kann auch eine Kipptischuntersuchung durchgeführt werden, um die Diagnose zu sichern.

2. Was sind die Ursachen von Blutdruckabfall beim Aufstehen (Orthostatische Hypotonie)?

Die orthostatische Hypotonie entsteht durch eine gestörte Regulation des Blutdrucks, die dazu führt, dass sich das Blut beim Aufstehen aufgrund der Schwerkraft in den Unterkörper verlagert. Dies führt zu einer unzureichenden Durchblutung des Gehirns und der oberen Körperhälfte. Die Ursachen für diese Störung sind vielfältig und können unter anderem folgende sein:

  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Erkrankungen wie Herzinsuffizienz oder Herzrhythmusstörungen können die Fähigkeit des Körpers beeinträchtigen, den Blutdruck angemessen zu regulieren.
  • Neurologische Erkrankungen: Erkrankungen wie Parkinson, Demenz oder andere neurodegenerative Erkrankungen können die Nervenfunktion beeinträchtigen, die für die Blutdruckregulation verantwortlich ist.
  • Diabetes mellitus: Langjähriger Diabetes kann zu Schäden an den Nerven führen, die den Blutdruck regulieren (diabetische Neuropathie).
  • Medikamente: Bestimmte Medikamente, insbesondere Antidepressiva, Blutdrucksenker und Diuretika, können als Nebenwirkung eine orthostatische Hypotonie verursachen.
  • Dehydration: Ein Flüssigkeitsmangel kann das Blutvolumen verringern und somit den Blutdruckabfall begünstigen.
  • Alkohol- und Drogenkonsum: Der Konsum von Alkohol oder bestimmten Drogen kann die Blutdruckregulation stören.

3. Symptome treten bei Blutdruckabfall beim Aufstehen (Orthostatische Hypotonie) auf?

Die Symptome einer orthostatischen Hypotonie treten typischerweise innerhalb von 30 Minuten nach dem Aufstehen aus einer sitzenden oder liegenden Position auf. Die häufigsten Symptome sind:

  • Schwindel: Ein plötzliches Gefühl von Benommenheit oder Drehschwindel.
  • Sehstörungen: Verschwommenes Sehen oder das Sehen von „Sternchen“.
  • Benommenheit: Ein Gefühl der Unsicherheit oder des drohenden Bewusstseinsverlusts.
  • Ohnmacht (Synkope): In schweren Fällen kann es zu einem kurzen Bewusstseinsverlust kommen.
  • Kopfschmerzen: Leichte bis mittelschwere Kopfschmerzen können auftreten.
  • Brustschmerzen: Selten können auch Brustschmerzen auftreten, insbesondere bei Personen mit vorbestehenden Herzerkrankungen.

Die Symptome bessern sich in der Regel schnell, wenn sich die Person wieder hinsetzt oder hinlegt.

4. Wie wird Blutdruckabfall beim Aufstehen (Orthostatische Hypotonie) behandelt?

Die Behandlung der orthostatischen Hypotonie hängt von der zugrunde liegenden Ursache ab und kann sowohl nicht-medikamentöse als auch medikamentöse Maßnahmen umfassen.

Nicht-medikamentöse Maßnahmen:

  • Langsames Aufstehen: Es wird empfohlen, langsam und schrittweise aus dem Liegen oder Sitzen aufzustehen, insbesondere morgens.
  • Körperliche Übungen: Vor dem Aufrichten können spezielle Übungen wie das Anspannen und Lockerlassen der Wadenmuskulatur helfen, den Blutdruck zu stabilisieren.
  • Stützstrümpfe: Das Tragen von Kompressionsstrümpfen kann den Blutrückfluss aus den Beinen verbessern und so den Blutdruckabfall verringern.
  • Ausreichende Flüssigkeitszufuhr: Eine ausreichende Trinkmenge hilft, das Blutvolumen zu erhöhen und den Blutdruck zu stabilisieren.
  • Ernährung: Der Verzehr von kohlenhydratreichen Mahlzeiten sollte reduziert werden, insbesondere wenn der Blutdruckabfall nach dem Essen auftritt (postprandiale Hypotonie).

Medikamentöse Maßnahmen:

  • Medikamentenumstellung: Wenn die orthostatische Hypotonie durch Medikamente verursacht wird, kann ein Wechsel der Präparate oder eine Anpassung der Dosierung in Betracht gezogen werden.
  • Fludrocortison: Dieses Medikament hilft, den Wasser- und Salzhaushalt zu regulieren und kann den Blutdruck stabilisieren. Es kann jedoch Nebenwirkungen wie Wassereinlagerungen, Gewichtszunahme und Kopfschmerzen verursachen.
  • Midodrin: Ein weiteres Medikament, das den Blutdruck erhöhen kann, indem es die Blutgefäße verengt. Es wird jedoch nur in schweren Fällen eingesetzt, da es Nebenwirkungen wie Kribbeln und Harndrang verursachen kann.

In den meisten Fällen können die Symptome der orthostatischen Hypotonie durch einfache Maßnahmen gut kontrolliert werden. Bei schweren oder häufigen Episoden sollte jedoch eine ärztliche Untersuchung erfolgen, um die zugrunde liegende Ursache zu identifizieren und eine geeignete Behandlung einzuleiten.

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