Hypothyreose: Ursachen, Symptome, Diagnose und Behandlung
1. Was ist die Diagnose von Hypothyreose?
Die Diagnose einer Hypothyreose (Schilddrüsenunterfunktion) basiert auf der Feststellung einer Unterversorgung mit den Schilddrüsenhormonen Trijodthyronin (T3) und Thyroxin (T4). Die Diagnostik beginnt mit einer ausführlichen Anamnese, bei der Risikofaktoren wie Schilddrüsenerkrankungen in der Familie, frühere Schilddrüsenoperationen oder Autoimmunerkrankungen abgefragt werden.
Die Labor-Basisdiagnostik umfasst die Bestimmung des TSH-Wertes (Thyreoidea-stimulierendes Hormon). Ein TSH-Wert über 4,0 mU/l deutet auf eine mögliche Hypothyreose hin. Bei einem TSH-Wert über 10 mU/l oder bei klinischen Symptomen wird zusätzlich das freie Thyroxin (fT4) gemessen.
- Latente Hypothyreose: TSH erhöht, fT4 im Normbereich.
- Manifeste Hypothyreose: TSH erhöht, fT4 erniedrigt.
Bei Verdacht auf eine Hashimoto-Thyreoiditis (eine häufige Ursache der Hypothyreose) können TPO-Antikörper bestimmt werden. Bei Neugeborenen erfolgt die Diagnose im Rahmen des Neugeborenenscreenings durch TSH- und fT4-Messung.
2. Was sind die Ursachen von Hypothyreose?
Die Ursachen einer Hypothyreose können angeboren oder erworben sein und werden in primäre, sekundäre und tertiäre Formen unterteilt:
Primäre Hypothyreose (häufigste Form)
- Autoimmunerkrankungen: Hashimoto-Thyreoiditis.
- Iatrogene Ursachen: Schilddrüsenoperationen, Radiojodtherapie.
- Medikamente: Thyreostatika, Lithium, Amiodaron.
- Jod- oder Selenmangel: Insbesondere in Jodmangelgebieten wie Deutschland.
Sekundäre Hypothyreose
- Hypophyseninsuffizienz: Mangel an TSH durch Erkrankungen der Hypophyse.
Tertiäre Hypothyreose (sehr selten)
- Hypothalamus-Insuffizienz: Mangel an TRH (Thyreoliberin-Releasing-Hormon).
Angeborene Hypothyreose
- Morphologische Auffälligkeiten: Hypoplastische oder ektope Schilddrüse.
- Synthesestörungen: Genetische Defekte (z. B. Thyreoperoxidase-Mangel).
- Transiente Formen: Durch mütterliche Antikörper oder Jodexposition.
3. Symptome treten bei Hypothyreose auf?
Die Symptome einer Hypothyreose sind vielfältig und entwickeln sich oft schleichend. Sie können je nach Schweregrad und Dauer der Erkrankung variieren:
Allgemeine Symptome
- Müdigkeit, Erschöpfung, Antriebslosigkeit.
- Kälteempfindlichkeit.
- Gewichtszunahme trotz normaler Ernährung.
- Verlangsamung von Denken und Handeln.
Haut und Haare
- Trockene, kühle Haut.
- Brüchige Haare, Haarausfall.
Kardiovaskuläre Symptome
- Bradykardie (langsamer Herzschlag).
- Erhöhtes Risiko für koronare Herzkrankheit.
Neuromuskuläre Symptome
- Muskelschwäche, Steifigkeit.
- Hyporeflexie (vermindertes Reflexverhalten).
Psychische Symptome
- Depressive Verstimmungen.
- Konzentrationsstörungen.
Gastrointestinale Symptome
- Obstipation (Verstopfung).
Reproduktive Symptome
- Zyklusstörungen, sekundäre Amenorrhö.
Bei Neugeborenen
- Unbehandelt kann eine angeborene Hypothyreose zu schweren geistigen und körperlichen Entwicklungsstörungen führen.
4. Wie wird Hypothyreose behandelt?
Die Behandlung der Hypothyreose zielt darauf ab, den Mangel an Schilddrüsenhormonen auszugleichen und Symptome zu lindern. Die Therapie besteht in der Regel aus einer lebenslangen Substitution mit Schilddrüsenhormonen.
Medikamentöse Therapie
- Levothyroxin (L-Thyroxin): Das synthetische Schilddrüsenhormon T4 wird oral eingenommen. Die Dosierung wird individuell angepasst, um einen euthyreoten Zustand (normale Schilddrüsenfunktion) zu erreichen.
- Einnahmehinweise: Morgens oder abends mit Wasser, mindestens 30 Minuten vor einer Mahlzeit, um die Resorption zu optimieren.
Therapiekontrolle
- Nach Therapiebeginn erfolgt die erste Kontrolle der Schilddrüsenwerte nach 8 Wochen.
- Bei stabiler Einstellung werden halbjährliche bis jährliche Kontrollen empfohlen.
Besondere Situationen
- Schwangerschaft: Eine ausreichende Schilddrüsenhormonversorgung ist entscheidend, um Entwicklungsstörungen des Fötus zu vermeiden.
- Angeborene Hypothyreose: Die Behandlung muss innerhalb der ersten 14 Lebenstage beginnen, um schwere Entwicklungsstörungen zu verhindern.
Kontraindikationen
- Relative Kontraindikationen sind kardiale Vorerkrankungen wie koronare Herzkrankheit oder tachykarde Herzrhythmusstörungen.
Fazit
Die Hypothyreose ist eine häufige endokrine Erkrankung, die bei rechtzeitiger Diagnose und Behandlung gut kontrollierbar ist. Die lebenslange Substitution mit Schilddrüsenhormonen ermöglicht den meisten Patienten ein beschwerdefreies Leben. Regelmäßige Kontrollen und eine individuelle Anpassung der Therapie sind entscheidend, um Komplikationen zu vermeiden und die Lebensqualität der Betroffenen zu erhalten.
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