Epiglottitis: Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlung

1. Was ist die Diagnose von Epiglottitis?

Die Diagnose einer Epiglottitis erfolgt in erster Linie klinisch, da es sich um einen potenziell lebensbedrohlichen Notfall handelt. Typische Anzeichen sind Atemnot, inspiratorischer Stridor (pfeifendes Geräusch beim Einatmen), Halsschmerzen, vermehrter Speichelfluss und bei Kindern die charakteristische „tripod position“ (aufrechtes Sitzen mit nach vorne gebeugtem Oberkörper und Abstützen auf den Armen). Bei Erwachsenen stehen oft Schluckbeschwerden, Heiserkeit und Fieber im Vordergrund.

Eine Laryngoskopie (Kehlkopfspiegelung) kann die Diagnose bestätigen, indem eine kirschrote, ödematöse Epiglottis sichtbar wird. Diese Untersuchung sollte jedoch nur unter kontrollierten Bedingungen (z. B. im Schockraum oder auf der Intensivstation) und in Intubationsbereitschaft durchgeführt werden, da Manipulationen im Rachenbereich einen Vagusreiz auslösen und zu einer akuten Atemwegsobstruktion führen können. Vor Beginn einer Antibiotikatherapie können Blutkulturen entnommen werden, um den Erreger zu identifizieren.


2. Was sind die Ursachen von Epiglottitis?

Die Epiglottitis wird fast ausschließlich durch bakterielle Infektionen verursacht. Der häufigste Erreger ist Haemophilus influenzae Typ b (Hib), insbesondere bei Kindern im Vorschulalter. Seit Einführung der Hib-Impfung ist die Häufigkeit der Erkrankung jedoch stark zurückgegangen. Weitere mögliche Erreger sind:

  • Beta-hämolysierende Streptokokken der Gruppe A
  • Streptococcus pneumoniae
  • Staphylococcus aureus (bei Erwachsenen)

Die Infektion erfolgt meist durch das Einatmen erregerhaltiger Tröpfchen oder seltener über eine hämatogene Ausbreitung (über den Blutkreislauf). Die Bakterien setzen Toxine frei, die eine massive Entzündungsreaktion auslösen. Dies führt zu einer Schwellung der Epiglottis und der umliegenden Strukturen, was die Atemwege verlegen und lebensbedrohlich werden kann.


3. Welche Symptome treten bei Epiglottitis auf?

Die Symptome einer Epiglottitis können je nach Alter und Schweregrad der Erkrankung variieren:

Bei Kindern:

  • Akute Atemnot und inspiratorischer Stridor
  • Vermehrter Speichelfluss (wegen Schluckbeschwerden)
  • Hohes Fieber und geminderter Allgemeinzustand
  • „Tripod position“: Die Kinder sitzen aufrecht, stützen sich mit den Armen ab und lehnen sich nach vorne, um die Atmung zu erleichtern.
  • Angst und Unruhe

Bei Erwachsenen:

  • Starke Halsschmerzen und Schluckbeschwerden
  • Heiserkeit oder Stimmveränderungen
  • Fieber und allgemeines Krankheitsgefühl
  • In schweren Fällen: Atemnot und respiratorisches Versagen

Die Symptome entwickeln sich oft rasch (innerhalb weniger Stunden) und können ohne Behandlung zu einer kompletten Atemwegsobstruktion führen.


4. Wie wird Epiglottitis behandelt?

Die Behandlung der Epiglottitis ist ein medizinischer Notfall und sollte immer stationär, gegebenenfalls auf der Intensivstation, erfolgen. Die wichtigsten Therapieschritte sind:

  1. Sicherung der Atemwege:
  2. Bei drohender Atemwegsobstruktion wird der Patient intubiert oder in seltenen Fällen eine Koniotomie (Notfall-Eröffnung des Kehlkopfes) durchgeführt.

  3. Antibiotische Therapie:

  4. Zur Bekämpfung der bakteriellen Infektion werden Cephalosporine der 3. Generation wie Cefotaxim oder Ceftriaxon intravenös verabreicht.
  5. Die Antibiotikatherapie sollte so früh wie möglich beginnen, um das Fortschreiten der Infektion zu verhindern.

  6. Begleitende Maßnahmen:

  7. Kortikosteroide (z. B. Dexamethason) können helfen, die Schwellung der Schleimhäute zu reduzieren.
  8. Flüssigkeitszufuhr und Sauerstoffgabe sind oft notwendig, um den Kreislauf zu stabilisieren und die Atmung zu unterstützen.

  9. Prophylaxe:

  10. Die Hib-Impfung ist die effektivste Maßnahme zur Vorbeugung einer Epiglottitis. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Impfung für alle Kinder im Rahmen der Grundimmunisierung (ab dem 2. Lebensmonat).

Fazit:

Die Epiglottitis ist eine seltene, aber lebensbedrohliche Erkrankung, die eine sofortige medizinische Intervention erfordert. Durch die frühzeitige Diagnose, die Sicherung der Atemwege und eine rasche antibiotische Therapie können schwerwiegende Komplikationen vermieden werden. Die Impfung gegen Haemophilus influenzae Typ b hat die Häufigkeit der Erkrankung deutlich reduziert und bleibt ein wichtiger Bestandteil der Prävention.

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