Hashimoto-Thyreoiditis: Ursachen, Symptome, Diagnose und Behandlung

Die Hashimoto-Thyreoiditis ist eine chronische Autoimmunerkrankung der Schilddrüse, die zu einer fortschreitenden Zerstörung des Schilddrüsengewebes und einer Unterfunktion der Schilddrüse (Hypothyreose) führt. Sie ist die häufigste Ursache für eine Hypothyreose und betrifft vor allem Frauen im mittleren Lebensalter. Dieser Artikel gibt einen Überblick über die Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten der Hashimoto-Thyreoiditis.


1. Was ist die Diagnose von Hashimoto-Thyreoiditis?

Die Diagnose der Hashimoto-Thyreoiditis basiert auf einer Kombination aus klinischen Symptomen, Laboruntersuchungen und bildgebenden Verfahren.

Laborparameter

  • TSH (Thyreoidea-stimulierendes Hormon): Erhöht bei Hypothyreose.
  • fT4 (freies Thyroxin): Erniedrigt bei manifester Hypothyreose.
  • TPO-AK (Thyreoperoxidase-Antikörper): Bei etwa 90 % der Patienten nachweisbar.
  • TG-AK (Thyreoglobulin-Antikörper): Bei etwa 50 % der Patienten nachweisbar.

Apparative Diagnostik

  • Sonographie: Die Schilddrüse zeigt sich typischerweise echoarm und inhomogen, oft mit narbigen Arealen. Bei länger bestehender Erkrankung ist die Schilddrüse meist verkleinert.
  • Farbdoppleruntersuchung: In der Anfangsphase kann eine verstärkte Durchblutung sichtbar sein, später eine verminderte Vaskularisation.

Eine Szintigraphie oder Feinnadelpunktion ist nur in speziellen Fällen erforderlich, beispielsweise zur Abgrenzung von malignen Veränderungen.


2. Was sind die Ursachen von Hashimoto-Thyreoiditis?

Die Hashimoto-Thyreoiditis ist eine Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem fälschlicherweise das eigene Schilddrüsengewebe angreift. Die genauen Ursachen sind nicht vollständig geklärt, aber mehrere Faktoren spielen eine Rolle:

Genetische Prädisposition

  • Assoziation mit bestimmten HLA-Genen (z. B. HLA-DR5, HLA-DR3).
  • Familiäre Häufung von Autoimmunerkrankungen.

Umweltfaktoren

  • Jodüberversorgung: Übermäßige Jodzufuhr kann die Entstehung begünstigen.
  • Virusinfektionen: Möglicher Auslöser für die Autoimmunreaktion.
  • Stress: Kann das Immunsystem beeinflussen und die Krankheitsentstehung fördern.
  • Medikamente: Bestimmte Medikamente wie Interferon, Lithium oder Amiodaron können das Risiko erhöhen.

Hormonelle Einflüsse

  • Östrogene: Begünstigen die Entstehung der Erkrankung.
  • Geschlecht: Frauen sind deutlich häufiger betroffen (Verhältnis 9:1).

3. Welche Symptome treten bei Hashimoto-Thyreoiditis auf?

Die Symptome der Hashimoto-Thyreoiditis entwickeln sich schleichend und sind oft unspezifisch. Sie resultieren aus der fortschreitenden Unterfunktion der Schilddrüse (Hypothyreose).

Frühe Symptome

  • Müdigkeit und Erschöpfung.
  • Gewichtszunahme trotz normaler Ernährung.
  • Kälteintoleranz.
  • Trockene Haut und Haare, Haarausfall.
  • Depressive Verstimmungen.

Fortgeschrittene Symptome

  • Bradykardie (langsamer Herzschlag).
  • Myxödem (Schwellungen durch Flüssigkeitseinlagerungen).
  • Verlangsamte Reflexe.
  • Selten: Hashimoto-Enzephalopathie mit neurologischen Symptomen wie Krampfanfällen oder Bewusstseinsstörungen.

Sonderfall: Hashi-Toxikose

In seltenen Fällen kommt es zu einer vorübergehenden Überfunktion der Schilddrüse (Hyperthyreose), die durch die Freisetzung von Schilddrüsenhormonen aus zerstörtem Gewebe verursacht wird. Symptome können Nervosität, Herzrasen, Schwitzen und Gewichtsverlust sein.


4. Wie wird Hashimoto-Thyreoiditis behandelt?

Die Hashimoto-Thyreoiditis ist nicht heilbar, aber die Symptome können durch eine lebenslange Hormonsubstitution gut kontrolliert werden.

Hormonsubstitution

  • Levothyroxin (L-Thyroxin): Das synthetische Schilddrüsenhormon wird bei manifester Hypothyreose eingesetzt. Die Dosierung wird individuell angepasst und orientiert sich an den Laborwerten (TSH, fT4) sowie dem klinischen Zustand des Patienten.
  • Dosisanpassung: Bei schwerer Hypothyreose wird die Behandlung langsam und niedrig dosiert begonnen, um kardiale Nebenwirkungen zu vermeiden.

Verlaufskontrolle

  • Regelmäßige Kontrollen der Schilddrüsenwerte (TSH, fT4) sind erforderlich, um die Dosierung anzupassen.
  • Der TSH-Wert stabilisiert sich etwa 8–12 Wochen nach einer Dosisänderung.

Zusätzliche Maßnahmen

  • Selen und Jod: Es gibt keine ausreichende Evidenz, dass die Einnahme von Selen oder Jod einen Nutzen bei der Behandlung der Hashimoto-Thyreoiditis hat. Übermäßiger Jodkonsum sollte vermieden werden.
  • Lebensstil: Stressreduktion und eine ausgewogene Ernährung können das Wohlbefinden verbessern.

Fazit

Die Hashimoto-Thyreoiditis ist eine chronische Autoimmunerkrankung, die zu einer Schilddrüsenunterfunktion führt. Durch eine frühzeitige Diagnose und eine lebenslange Hormonsubstitution können die Symptome gut kontrolliert werden. Regelmäßige Kontrollen und eine individuelle Therapieanpassung sind entscheidend, um Komplikationen zu vermeiden und die Lebensqualität der Betroffenen zu erhalten.

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