Intestinale Fructoseintoleranz: Ursachen, Symptome und Behandlung
Die intestinale Fructoseintoleranz (IFI) ist eine häufige Form der Fruchtzuckerstoffwechselstörungen, die durch eine verminderte Aufnahme von Fructose im Dünndarm verursacht wird. Dieser Artikel beleuchtet die Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten dieser Erkrankung.
1. Was ist die Diagnose von Intestinaler Fructoseintoleranz?
Die Diagnose einer intestinalen Fructoseintoleranz wird häufig durch eine Kombination aus Anamnese, klinischen Symptomen und spezifischen Tests gestellt. Der H2-Atemtest (Fructosebelastungstest) ist das Standardverfahren zur Diagnose. Dabei wird nach einer zwölfstündigen Nahrungskarenz eine Fructoselösung getrunken, und der Wasserstoffgehalt in der Atemluft wird über mehrere Stunden gemessen. Ein Anstieg des Wasserstoffgehalts um mehr als 20 ppm gegenüber dem Ausgangswert deutet auf eine Fructosemalabsorption hin.
Wichtig ist, dass vor dem Test eine hereditäre Fructoseintoleranz (HFI) ausgeschlossen wird, da diese lebensbedrohlich sein kann. Die HFI wird durch einen Gentest diagnostiziert.
2. Was sind die Ursachen von Intestinaler Fructoseintoleranz?
Die Ursache der intestinalen Fructoseintoleranz liegt in einer verminderten Transportkapazität des Fructose-Transportproteins GLUT5 im Dünndarm. Dieses Protein ist für die Aufnahme von Fructose aus dem Darmlumen in die Enterozyten verantwortlich. Wenn GLUT5 nicht ausreichend aktiv ist, gelangt ein Großteil der Fructose unverdaut in den Dickdarm, wo sie von Bakterien fermentiert wird. Dies führt zu den typischen Symptomen.
Die verminderte GLUT5-Aktivität kann angeboren oder erworben sein. Erworbene Formen können durch Erkrankungen wie Zöliakie, Morbus Crohn oder durch die Einnahme bestimmter Medikamente verursacht werden. Auch die gleichzeitige Aufnahme von Sorbit (einem Zuckeralkohol) kann die Fructoseaufnahme weiter hemmen.
3. Symptome treten bei Intestinaler Fructoseintoleranz auf?
Die Symptome einer intestinalen Fructoseintoleranz sind vielfältig und hängen von der Menge der aufgenommenen Fructose, der individuellen Darmflora und der Transitzeit im Darm ab. Typische Leitsymptome sind:
- Blähungen (häufig übelriechend)
- Bauchschmerzen und -krämpfe
- Durchfall (oft wässrig oder breiig)
- Völlegefühl und Meteorismus (Blähbauch)
Bei regelmäßigem Verzehr fructosehaltiger Nahrungsmittel können auch Sekundärsymptome auftreten, wie:
– Übelkeit
– Reflux
– Müdigkeit
– Kopfschmerzen
– Depressive Verstimmungen (durch Tryptophandepletion und verminderte Serotoninsynthese)
Im Gegensatz zur hereditären Fructoseintoleranz entwickeln Patienten mit IFI keine Abneigung gegen Süßes, sondern oft einen „Süßhunger“.
4. Wie wird Intestinale Fructoseintoleranz behandelt?
Die Behandlung der intestinalen Fructoseintoleranz basiert auf einer fructosemodifizierten Ernährungsumstellung, die in drei Stufen erfolgt:
Stufe 1: Karenzphase (maximal zwei Wochen)
- Fructosearme Ernährung: Beschränkung der Fructoseaufnahme auf ein Minimum.
- Verzicht auf Zuckeralkohole wie Sorbit, Invertzucker und Isomalt.
- Unterstützung der Fructoseresorption durch gleichzeitige Aufnahme von Glukose (z. B. in Form von Saccharose).
Stufe 2: Testphase (bis zu sechs Wochen)
- Erweiterung der Nahrungsmittelauswahl: Wiedereinführung verschiedener Obstsorten, um die individuelle Fructoseverträglichkeit zu testen.
- Fett- und Proteinanreicherung: Erhöhung der physiologischen Verträglichkeit von Fructose.
Stufe 3: Dauerernährung
- Individuelle Ernährungsempfehlungen: Anpassung der Ernährung an die persönliche Verträglichkeit und Lebensgewohnheiten.
- Begleitung durch eine Ernährungsfachkraft: Um Nährstoffdefizite zu vermeiden und eine ausgewogene Ernährung sicherzustellen.
Neue Therapieansätze
- Enzymtherapie: Die Einnahme des Enzyms Xylose-Isomerase kann helfen, Fructose im Dünndarm in Glukose umzuwandeln und so die Symptome zu reduzieren.
- Probiotika: Bestimmte probiotische Stämme wie Lactobacillus fermentum könnten zukünftig dazu beitragen, Fructose im Dünndarm zu verstoffwechseln und Beschwerden zu vermeiden.
Prognose und Prophylaxe
Bei konsequenter Einhaltung der Ernährungsempfehlungen ist die Prognose für Patienten mit intestinaler Fructoseintoleranz gut. Oft nehmen die Symptome im Laufe des Lebens ab. Eine gezielte Prophylaxe gibt es nicht, aber eine ausgewogene Ernährung mit natürlichen Lebensmitteln kann die Darmgesundheit fördern und das Risiko für Beschwerden verringern.
Die intestinale Fructoseintoleranz ist eine behandelbare Erkrankung, die durch eine angepasste Ernährung und neue Therapieansätze gut kontrolliert werden kann. Betroffene sollten sich jedoch stets von Fachleuten beraten lassen, um eine optimale Versorgung zu gewährleisten.
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