Nahrungsmittelallergie: Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlung

1. Was ist die Diagnose von Nahrungsmittelallergie?

Die Diagnose einer Nahrungsmittelallergie ist ein mehrstufiger Prozess, der darauf abzielt, das auslösende Allergen zu identifizieren. Ärztinnen und Ärzte verwenden verschiedene Methoden, um eine Nahrungsmittelallergie festzustellen:

  • Hauttest (Prick-Test): Dabei werden kleine Mengen potenzieller Allergene auf die Haut aufgetragen und die Haut leicht eingeritzt. Eine Rötung oder Quaddelbildung an der Teststelle deutet auf eine allergische Reaktion hin.

  • Bluttest: Hier wird das Blut auf spezifische IgE-Antikörper untersucht, die das Immunsystem als Reaktion auf bestimmte Nahrungsmittel produziert.

  • Provokationstest: Unter ärztlicher Aufsicht wird das verdächtige Nahrungsmittel verzehrt, um zu beobachten, ob allergische Symptome auftreten. Dieser Test wird nur durchgeführt, wenn andere Tests keine klaren Ergebnisse liefern.

  • Ernährungs- und Beschwerde-Tagebuch: Betroffene notieren über einen bestimmten Zeitraum, was sie essen und welche Symptome auftreten. Dies kann helfen, Zusammenhänge zwischen bestimmten Lebensmitteln und allergischen Reaktionen herzustellen.

  • Auslassdiät: Dabei werden verdächtige Lebensmittel für eine gewisse Zeit aus dem Speiseplan gestrichen, um zu sehen, ob die Symptome nachlassen.

Eine sorgfältige Diagnose ist entscheidend, um eine Nahrungsmittelallergie von anderen Unverträglichkeiten oder Erkrankungen zu unterscheiden.

2. Was sind die Ursachen von Nahrungsmittelallergie?

Eine Nahrungsmittelallergie entsteht, wenn das Immunsystem fälschlicherweise harmlose Eiweiße in Lebensmitteln als Bedrohung erkennt und darauf reagiert. Die genauen Ursachen sind noch nicht vollständig geklärt, aber es gibt einige bekannte Faktoren:

  • Genetische Veranlagung: Menschen mit einer familiären Vorgeschichte von Allergien haben ein höheres Risiko, selbst eine Nahrungsmittelallergie zu entwickeln.

  • Kreuzallergien: Bei einer Pollenallergie kann es zu einer Kreuzreaktion mit bestimmten Nahrungsmitteln kommen, da deren Eiweiße denen von Pollen ähneln. Beispielsweise können Birkenpollenallergiker auch auf Äpfel, Sellerie oder Nüsse reagieren.

  • Häufige Auslöser: Typische Allergene sind Erdnüsse, Walnüsse, Haselnüsse, Kuhmilch, Hühnereier, Soja, Weizen, Fisch, Meeresfrüchte und bestimmte Obst- und Gemüsesorten wie Sellerie oder Karotten.

Kinder reagieren häufig auf Nüsse, Kuhmilch, Soja, Weizen oder Hühnerei, während Erwachsene eher auf Nüsse, Soja, Sellerie oder Meeresfrüchte allergisch reagieren.

3. Welche Symptome treten bei Nahrungsmittelallergie auf?

Die Symptome einer Nahrungsmittelallergie können sehr unterschiedlich sein und verschiedene Organsysteme betreffen. Sie treten meist innerhalb von Minuten bis wenigen Stunden nach dem Verzehr des allergieauslösenden Lebensmittels auf. Häufige Symptome sind:

  • Hautreaktionen: Juckreiz, Rötungen, Quaddeln (Nesselsucht) oder Schwellungen der Haut.
  • Schwellungen der Mund- und Rachenschleimhaut: Dies kann zu einem Kribbeln oder Jucken im Mund führen.
  • Magen-Darm-Beschwerden: Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Durchfall.
  • Atemprobleme: Atemnot, Husten oder ein Engegefühl in der Brust.
  • Anaphylaktische Reaktion: In schweren Fällen kann es zu einer lebensbedrohlichen Reaktion kommen, die mehrere Organsysteme betrifft. Symptome sind unter anderem Blutdruckabfall, Bewusstlosigkeit, Schwellungen im Gesicht und Atemnot.

Bei leichten Allergien, wie beispielsweise auf Obst oder Gemüse, treten oft nur Hautausschläge auf. Allergien auf Nüsse oder Schalentiere können hingegen stärkere Reaktionen auslösen.

4. Wie wird Nahrungsmittelallergie behandelt?

Die Behandlung einer Nahrungsmittelallergie konzentriert sich vor allem auf die Vermeidung des auslösenden Lebensmittels. Darüber hinaus gibt es weitere Maßnahmen:

  • Allergenkarenz: Das bedeutet, das allergieauslösende Lebensmittel strikt zu meiden. Betroffene sollten Zutatenlisten auf Lebensmittelverpackungen sorgfältig lesen und im Restaurant nachfragen, ob allergene Stoffe enthalten sind.

  • Medikamente: Bei leichten Symptomen können Antihistaminika helfen, Juckreiz oder Hautausschläge zu lindern. Bei stärkeren Reaktionen können Kortisonpräparate eingesetzt werden.

  • Notfallset: Menschen mit einem Risiko für anaphylaktische Reaktionen sollten immer ein Notfallset bei sich tragen. Dieses enthält in der Regel ein Antihistaminikum, ein Kortisonpräparat und einen Adrenalin-Autoinjektor, der im Notfall eingesetzt werden kann, um lebensbedrohliche Symptome zu behandeln.

  • Desensibilisierung: In einigen Fällen, insbesondere bei Erdnussallergien, kann eine orale Immuntherapie (OIT) durchgeführt werden. Dabei wird der Körper schrittweise an das Allergen gewöhnt, um die allergische Reaktion zu reduzieren.

  • Langfristige Beobachtung: Bei Kindern, die auf Milcheiweiß, Weizen oder Soja allergisch sind, kann die Allergie mit der Zeit abklingen. Regelmäßige Kontrollen beim Arzt sind wichtig, um den Verlauf der Allergie zu überwachen.

Fazit

Eine Nahrungsmittelallergie kann die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen, aber mit der richtigen Diagnose und Behandlung können Betroffene ein weitgehend normales Leben führen. Wichtig ist, die auslösenden Lebensmittel zu meiden und im Falle einer schweren allergischen Reaktion schnell zu handeln. Bei Verdacht auf eine Nahrungsmittelallergie sollte immer eine ärztliche Abklärung erfolgen, um andere Ursachen für die Beschwerden auszuschließen.

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