Schilddrüsenunterfunktion: Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlung

Die Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) ist eine häufige Erkrankung, bei der die Schilddrüse zu wenige Hormone produziert. Diese Hormone sind essenziell für die Regulation des Stoffwechsels und zahlreicher Körperfunktionen. Eine Unterfunktion kann zu einer Vielzahl von Beschwerden führen, die jedoch durch eine gezielte Behandlung gut kontrolliert werden können. Im Folgenden werden die Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten der Schilddrüsenunterfunktion erläutert.


1. Was ist die Diagnose von Schilddrüsenunterfunktion?

Die Diagnose einer Schilddrüsenunterfunktion wird in der Regel durch eine Kombination aus klinischer Untersuchung und Bluttest gestellt. Der Arzt oder die Ärztin fragt zunächst nach den Beschwerden und tastet die Schilddrüse ab, um mögliche Vergrößerungen oder Knoten festzustellen.

Der entscheidende Schritt zur Diagnose ist die Blutuntersuchung. Dabei werden die Schilddrüsenhormone Thyroxin (T4) und Triiodthyronin (T3) sowie das Thyreoidea-stimulierende Hormon (TSH) gemessen. TSH wird von der Hirnanhangsdrüse produziert und regt die Schilddrüse zur Hormonproduktion an. Bei einer Schilddrüsenunterfunktion ist der TSH-Wert oft erhöht, da die Hirnanhangsdrüse versucht, die Schilddrüse stärker zu aktivieren. Gleichzeitig sind die T3- und T4-Werte typischerweise niedrig.

Ein erhöhter TSH-Wert allein reicht jedoch nicht immer aus, um eine behandlungsbedürftige Schilddrüsenunterfunktion zu diagnostizieren. Bei einer latenten Hypothyreose ist der TSH-Wert erhöht, aber die Schilddrüsenhormone sind noch im Normalbereich. Hier ist eine Behandlung nicht immer notwendig.


2. Was sind die Ursachen von Schilddrüsenunterfunktion?

Eine Schilddrüsenunterfunktion kann verschiedene Ursachen haben. Die häufigsten sind:

  • Hashimoto-Thyreoiditis: Eine Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem die Schilddrüse angreift und eine chronische Entzündung verursacht. Dies ist die häufigste Ursache einer Hypothyreose.
  • Entfernung der Schilddrüse oder Strahlentherapie: Nach einer Operation oder Bestrahlung der Schilddrüse (z. B. bei Schilddrüsenkrebs oder einer Überfunktion) kann es zu einer Unterfunktion kommen.
  • Jodmangel: Jod ist ein essenzielles Spurenelement für die Produktion von Schilddrüsenhormonen. Ein ausgeprägter Jodmangel kann zu einer Unterfunktion führen, ist in Industrieländern jedoch selten.
  • Medikamente: Bestimmte Arzneimittel, wie Lithium oder Medikamente zur Behandlung einer Schilddrüsenüberfunktion, können die Hormonproduktion hemmen.
  • Angeborene Schilddrüsenunterfunktion: In seltenen Fällen wird eine Hypothyreose vererbt oder entsteht während der Schwangerschaft durch Jodmangel oder Autoimmunerkrankungen der Mutter.
  • Erkrankungen der Hirnanhangsdrüse oder des Hypothalamus: Diese Hirnregionen steuern die Schilddrüse. Funktionsstörungen können zu einer sekundären Hypothyreose führen.

3. Welche Symptome treten bei Schilddrüsenunterfunktion auf?

Die Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion sind vielfältig und können den gesamten Körper betreffen. Sie entwickeln sich oft schleichend und werden manchmal mit altersbedingten Veränderungen verwechselt. Zu den häufigsten Symptomen gehören:

  • Allgemeine Beschwerden: Müdigkeit, Schwäche, Antriebslosigkeit und Kälteempfindlichkeit.
  • Psychische Symptome: Konzentrations- und Gedächtnisstörungen, Depressionen und Teilnahmslosigkeit.
  • Körperliche Veränderungen: Gewichtszunahme, trockene Haut, Haarausfall, heisere Stimme, vergrößerte Zunge und teigige Schwellungen im Gesicht.
  • Verdauungsprobleme: Verstopfung.
  • Herz-Kreislauf-System: Niedriger Puls und Atemnot bei Anstrengung.
  • Muskeln und Gelenke: Muskelschwäche, Gelenkschmerzen und verlangsamte Reflexe.
  • Sexuelle Gesundheit: Unregelmäßige Menstruation, eingeschränkte Fruchtbarkeit und Erektionsstörungen.

Bei Neugeborenen kann eine unbehandelte Schilddrüsenunterfunktion zu schwerwiegenden Entwicklungsstörungen führen. Daher wird in Deutschland bei allen Neugeborenen ein Screening durchgeführt.


4. Wie wird Schilddrüsenunterfunktion behandelt?

Die Behandlung einer Schilddrüsenunterfunktion zielt darauf ab, den Hormonmangel auszugleichen. Dies geschieht durch die tägliche Einnahme von Levothyroxin (L-Thyroxin), einem synthetischen Schilddrüsenhormon, das dem körpereigenen Thyroxin entspricht. Die Dosierung wird individuell angepasst und richtet sich nach Körpergewicht, Alter und Schwere der Unterfunktion.

  • Einnahme: Die Tabletten werden morgens auf nüchternen Magen eingenommen, um eine optimale Aufnahme zu gewährleisten.
  • Kontrolle: Nach 2 bis 3 Monaten wird der Hormonspiegel erneut gemessen, um die Dosierung anzupassen.
  • Dauer der Behandlung: Bei einer chronischen Schilddrüsenunterfunktion (z. B. durch Hashimoto) ist die Behandlung lebenslang notwendig. In anderen Fällen, wie nach einer vorübergehenden Entzündung, kann die Therapie irgendwann beendet werden.

Bei einer latenten Hypothyreose (erhöhter TSH-Wert ohne Symptome) ist eine Behandlung nicht immer erforderlich. Hier wird individuell entschieden, ob eine Therapie sinnvoll ist.


Fazit

Eine Schilddrüsenunterfunktion ist eine gut behandelbare Erkrankung, die jedoch ohne Therapie zu erheblichen Beschwerden führen kann. Durch die regelmäßige Einnahme von Schilddrüsenhormonen können die Symptome in der Regel vollständig behoben werden. Bei Verdacht auf eine Schilddrüsenunterfunktion sollte frühzeitig ein Arzt aufgesucht werden, um eine Diagnose zu stellen und die geeignete Behandlung einzuleiten.

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