Transitorische ischämische Attacke (TIA): Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlung

1. Was ist die Diagnose von Transitorische ischämische Attacke (TIA)?

Die Diagnose einer transitorischen ischämischen Attacke (TIA) basiert auf der vorübergehenden neurologischen Symptomatik, die durch eine kurzzeitige Minderdurchblutung des Gehirns, des Rückenmarks oder der Netzhaut verursacht wird. Früher wurde eine TIA definiert als eine neurologische Dysfunktion, die sich innerhalb von 24 Stunden vollständig zurückbildet. Heute wird jedoch eine gewebebasierte Definition bevorzugt, die auch bildgebende Verfahren wie die diffusionsgewichtete Magnetresonanztomografie (DW-MRI) einbezieht. Diese kann bereits nach einer Stunde ischämische Schäden im Gehirn nachweisen, auch wenn die Symptome verschwunden sind.

Die Diagnose umfasst:
Anamnese: Beschreibung der Symptome durch den Patienten oder Zeugen.
Klinische Untersuchung: Neurologische und kardiologische Untersuchungen, um die Ursache der Ischämie zu identifizieren.
Apparative Diagnostik:
Neurosonologie: Ultraschalluntersuchung der Hirngefäße.
Echokardiografie: Zur Suche nach kardialen Emboliequellen.
DW-MRI: Zum Nachweis akuter ischämischer Läsionen.
CT oder MRT: Zur Abgrenzung von anderen Ursachen neurologischer Symptome.

Ein wichtiges Instrument zur Risikoeinschätzung ist der ABCD2-Score, der das Schlaganfallrisiko innerhalb der ersten zwei Tage nach einer TIA abschätzt.


2. Was sind die Ursachen von Transitorische ischämische Attacke (TIA)?

Die häufigsten Ursachen einer TIA sind:
Arteriosklerose: Verengung oder Verschluss von Hirngefäßen durch Plaques oder Thromben.
Kardiale Embolien: Blutgerinnsel, die aus dem Herzen ins Gehirn geschwemmt werden, z. B. bei Vorhofflimmern, Herzklappenerkrankungen oder nach einem Herzinfarkt.
Mikroangiopathie: Verschlüsse kleiner Hirngefäße, oft infolge von Bluthochdruck oder Diabetes.
Seltenere Ursachen: Arteriitis, Gefäßspasmen, fibromuskuläre Dysplasie oder spontane Gefäßdissektionen.

Risikofaktoren für eine TIA sind:
– Arterielle Hypertonie
– Vorhofflimmern
– Diabetes mellitus
– Rauchen
– Adipositas
– Familiäre Vorbelastung
– Höheres Lebensalter


3. Symptome treten bei Transitorische ischämische Attacke (TIA) auf?

Die Symptome einer TIA setzen plötzlich ein und klingen meist innerhalb von Minuten bis maximal 24 Stunden wieder ab. Sie hängen davon ab, welche Hirnregion betroffen ist. Typische Symptome sind:
Motorische Ausfälle: Halbseitige Schwäche (Hemiparese), besonders im Arm und Gesicht.
Sensible Störungen: Taubheitsgefühl oder Kribbeln auf einer Körperseite.
Sprachstörungen: Aphasie (Sprachverständnis- oder Sprachproduktionsstörungen) oder Dysarthrie (verwaschene Sprache).
Sehstörungen: Plötzliche Erblindung auf einem Auge (Amaurosis fugax), Doppelbilder (Diplopie) oder Gesichtsfeldausfälle.
Gleichgewichtsstörungen: Schwindel, Gangunsicherheit oder Ataxie.
Bewusstseinstrübungen: Verwirrtheit oder Benommenheit.

Da die Symptome oft nur kurz anhalten, werden sie häufig unterschätzt. Dennoch ist eine TIA ein medizinischer Notfall, da sie ein Warnsignal für einen drohenden Schlaganfall darstellt.


4. Wie wird Transitorische ischämische Attacke (TIA) behandelt?

Die Behandlung einer TIA zielt darauf ab, das Risiko eines Schlaganfalls zu minimieren. Sie umfasst:

1. Behandlung der Risikofaktoren

  • Blutdruckkontrolle: Senkung auf einen Zielwert von < 140/90 mmHg.
  • Lipidsenkung: Einsatz von Statinen, um den LDL-Cholesterinwert auf unter 70 mg/dl zu senken.
  • Diabetesmanagement: Optimierung der Blutzuckereinstellung.
  • Lebensstiländerungen: Rauchstopp, Gewichtsreduktion, regelmäßige Bewegung und gesunde Ernährung.

2. Thrombozytenfunktionshemmer

  • Acetylsalicylsäure (ASS): Standardtherapie zur Hemmung der Blutgerinnung.
  • Kombinationstherapie: ASS plus Dipyridamol oder Clopidogrel bei hohem Schlaganfallrisiko.

3. Antikoagulation bei Vorhofflimmern

  • Direkte orale Antikoagulantien (DOAK): Dabigatran, Rivaroxaban, Apixaban oder Edoxaban zur Vorbeugung von Embolien.
  • Vitamin-K-Antagonisten (VKA): Alternativ bei bestimmten Herzklappenerkrankungen.

4. Revaskularisierung bei Gefäßstenosen

  • Karotisendarteriektomie: Operative Entfernung von Plaques bei hochgradigen Stenosen der A. carotis.
  • Angioplastie mit Stent: Bei intrakraniellen Stenosen oder wenn eine Operation nicht möglich ist.

5. Langfristige Nachsorge

  • Regelmäßige Kontrollen von Blutdruck, Blutzucker und Cholesterin.
  • Fortführung der medikamentösen Therapie zur Sekundärprävention.
  • Schulung der Patienten zur Erkennung von Warnsignalen eines Schlaganfalls.

Fazit

Eine transitorische ischämische Attacke (TIA) ist ein ernstzunehmender medizinischer Notfall, der sofortige Diagnostik und Behandlung erfordert. Durch frühzeitige Intervention können das Schlaganfallrisiko und mögliche bleibende Schäden deutlich reduziert werden. Patienten mit TIA sollten engmaschig überwacht und langfristig betreut werden, um das Risiko erneuter zerebraler Ischämien zu minimieren.

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