Übermäßiger Haarwuchs (Hypertrichose)

1. Was ist die Diagnose von Übermäßiger Haarwuchs (Hypertrichose)?

Die Diagnose einer Hypertrichose, also eines übermäßigen Haarwuchses, wird in der Regel durch eine klinische Untersuchung gestellt. Der übermäßige Haarwuchs kann entweder den gesamten Körper betreffen (generalisierte Hypertrichose) oder auf bestimmte Bereiche beschränkt sein (lokalisierte Hypertrichose). Der Arzt oder die Ärztin wird zunächst feststellen, ob die Hypertrichose angeboren oder erworben ist. Dazu werden Fragen zur Familiengeschichte, zur Einnahme von Medikamenten und zu möglichen Begleitsymptomen gestellt.

Bei der körperlichen Untersuchung wird der Haartyp bestimmt, da die Haare bei einer Hypertrichose entweder als Terminalhaare (kräftige Haare), Vellushaare (helle, weiche Haare) oder Lanugohaare (feine, flaumige Haare) auftreten können. Bei Verdacht auf eine genetische Ursache oder ein Syndrom können weitere Untersuchungen wie genetische Tests, neurologische Untersuchungen oder bildgebende Verfahren wie Ultraschall, Röntgen oder Computertomographie (CT) durchgeführt werden.

2. Was sind die Ursachen von Übermäßiger Haarwuchs (Hypertrichose)?

Die Ursachen einer Hypertrichose sind vielfältig und hängen von der Art des übermäßigen Haarwuchses ab.

  • Angeborene Hypertrichose: Bei angeborenen Formen der Hypertrichose, wie der Hypertrichosis lanuginosa congenita, liegt häufig eine genetische Störung vor, die zu einer Fehlentwicklung der Haarfollikel führt. Diese Form der Hypertrichose kann mit anderen Fehlbildungen oder Syndromen wie dem Cornelia-de-Lange-Syndrom oder dem Rubinstein-Taybi-Syndrom einhergehen.

  • Erworbene Hypertrichose: Eine erworbene Hypertrichose kann durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden. Dazu gehören:

  • Medikamente: Bestimmte Medikamente wie Antibiotika (z.B. Streptomycin), entzündungshemmende Mittel (z.B. Kortison), Antiepileptika (z.B. Phenytoin) oder Immunsuppressiva (z.B. Cyclosporin) können eine Hypertrichose verursachen.
  • Hormonelle Veränderungen: Bei Kindern vor der Pubertät kann ein erhöhter Testosteronspiegel zu einer Hypertrichose führen.
  • Krebserkrankungen: In seltenen Fällen kann eine Hypertrichose, insbesondere mit Lanugohaaren, ein Hinweis auf eine Krebserkrankung wie Lungen- oder Darmkrebs sein.
  • Mechanische Reize: Wiederholte Verletzungen, Scheuerstellen oder Entzündungen können zu einer lokalen Hypertrichose führen, wie sie beispielsweise bei Menschen auftritt, die häufig Lasten auf dem Rücken tragen.

3. Welche Symptome treten bei Übermäßiger Haarwuchs (Hypertrichose) auf?

Das Hauptsymptom einer Hypertrichose ist der übermäßige Haarwuchs, der entweder den gesamten Körper (generalisierte Hypertrichose) oder nur bestimmte Bereiche (lokalisierte Hypertrichose) betreffen kann. Die Haare können unterschiedlich aussehen:

  • Terminalhaare: Kräftige Haare, die der Behaarung auf dem Kopf, unter den Armen oder im Genitalbereich ähneln.
  • Vellushaare: Helle, weiche und flaumige Haare.
  • Lanugohaare: Feine, flaumige Haare, die normalerweise nur bei Säuglingen vorkommen.

Bei angeborenen Formen der Hypertrichose können zusätzliche Symptome wie Zahnfehlbildungen, Verengungen des Magenausgangs oder Augenerkrankungen auftreten. Bei erworbenen Formen können die Symptome je nach Ursache variieren, beispielsweise können bei einer medikamenteninduzierten Hypertrichose weitere Nebenwirkungen der Medikamente auftreten.

4. Wie wird Übermäßiger Haarwuchs (Hypertrichose) behandelt?

Die Behandlung einer Hypertrichose hängt von der Ursache und dem Ausmaß des übermäßigen Haarwuchses ab. Rein medizinisch gesehen ist eine Hypertrichose oft harmlos und bedarf keiner Behandlung. Allerdings kann der übermäßige Haarwuchs für Betroffene psychisch belastend sein, sodass eine Behandlung gewünscht wird.

  • Enthaarungscremes: Diese Cremes entfernen die Haare oberflächlich, ohne die Haarwurzel zu zerstören. Die Haare wachsen daher schnell nach, und die Cremes können Hautreizungen verursachen.
  • Laserbehandlung: Eine fachärztliche Laserbehandlung ist eine effektive Methode, um Haare dauerhaft zu entfernen. Der Laser zerstört die Haarwurzeln, wodurch das Haarwachstum langfristig reduziert wird.
  • Elektroepilation: Bei dieser Methode werden die Haare mitsamt ihrer Wurzeln entfernt. Dies ist eine dauerhafte Lösung, sollte jedoch von Fachärzten durchgeführt werden, um Hautschäden zu vermeiden.
  • Medikamentenumstellung: Wenn die Hypertrichose durch Medikamente verursacht wird, kann das Absetzen oder Wechseln des Medikaments dazu führen, dass der übermäßige Haarwuchs zurückgeht.
  • Psychologische Unterstützung: Bei starken psychischen Belastungen durch die Hypertrichose kann eine psychologische Betreuung hilfreich sein, um den Umgang mit der Erkrankung zu erleichtern.

Bei angeborenen Formen der Hypertrichose begleitet der übermäßige Haarwuchs die Betroffenen in der Regel ein Leben lang. In solchen Fällen können die oben genannten Behandlungsmethoden helfen, die Behaarung zu reduzieren und die Lebensqualität zu verbessern.

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