Vorzeitiger Samenerguss: Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlung
1. Was ist die Diagnose von Vorzeitiger Samenerguss?
Ein vorzeitiger Samenerguss (Ejaculatio praecox) liegt vor, wenn ein Mann fast immer ungewollt innerhalb einer Minute nach dem Einführen des Penis zum Samenerguss kommt. Die Diagnose wird gestellt, wenn dieses Problem seit mehr als sechs Monaten besteht und stark belastend ist. Zudem müssen andere Erkrankungen, die den Samenerguss beeinflussen könnten, ausgeschlossen werden.
Ärztinnen und Ärzte stellen die Diagnose anhand einer ausführlichen Anamnese, in der sie nach der durchschnittlichen Zeitspanne bis zum Samenerguss, der Häufigkeit des Problems und der Belastung fragen. Weitere Untersuchungen, wie zum Beispiel eine körperliche Untersuchung oder Labortests, werden nur durchgeführt, wenn ein medizinisches Problem vermutet wird, wie beispielsweise eine Prostataentzündung.
2. Was sind die Ursachen von Vorzeitiger Samenerguss?
Die genauen Ursachen für einen vorzeitigen Samenerguss sind noch nicht vollständig erforscht. Es wird jedoch angenommen, dass sowohl biologische als auch psychologische Faktoren eine Rolle spielen können.
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Biologische Faktoren: Einige Fachleute vermuten, dass ein überempfindlicher Penis oder ein verändertes Zusammenspiel von Hormonen und Nerven zu vorzeitigen Samenergüssen führen kann. Auch Entzündungen der Prostata oder Erektionsstörungen können eine Rolle spielen.
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Psychologische Faktoren: Beziehungsprobleme, Versagensängste, Stress oder sexuelle Traumata können ebenfalls zu vorzeitigen Samenergüssen beitragen. Oft beeinflussen sich biologische und psychologische Faktoren gegenseitig.
Manche Männer haben seit Beginn ihres Sexuallebens mit vorzeitigen Samenergüssen zu tun, während sie bei anderen erst später auftreten. Letzteres wird als „erworbener“ vorzeitiger Samenerguss bezeichnet.
3. Welche Symptome treten bei Vorzeitiger Samenerguss auf?
Das Hauptsymptom eines vorzeitigen Samenergusses ist das ungewollte und wiederholte Eintreten des Samenergusses innerhalb von weniger als einer Minute nach dem Eindringen des Penis. Weitere Symptome können sein:
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Emotionale Belastung: Betroffene Männer fühlen sich oft frustriert, beschämt oder ängstlich, was zu einem verminderten Selbstwertgefühl führen kann.
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Beziehungsprobleme: Die Unzufriedenheit mit der sexuellen Leistung kann zu Spannungen in der Partnerschaft führen.
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Vermeidung von Sexualität: Manche Männer vermeiden sexuelle Aktivitäten aus Angst vor einem erneuten vorzeitigen Samenerguss.
4. Wie wird Vorzeitiger Samenerguss behandelt?
Die Behandlung eines vorzeitigen Samenergusses hängt von den individuellen Bedürfnissen und der Schwere des Problems ab. Es gibt verschiedene Behandlungsmöglichkeiten:
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Verhaltenstherapie und Übungen: Bestimmte Techniken, wie das „Start-Stop“-Verfahren oder das „Squeeze“-Verfahren, können helfen, den Samenerguss besser zu kontrollieren. Dabei wird der Penis bis kurz vor dem Höhepunkt stimuliert und dann die Stimulation gestoppt, um den Samenerguss hinauszuzögern.
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Medikamente: Es gibt sowohl orale Medikamente als auch lokal betäubende Mittel, die auf die Eichel aufgetragen werden. Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) wie Dapoxetin können die Zeit bis zum Samenerguss verlängern, haben aber möglicherweise Nebenwirkungen. Andere SSRI können „Off-Label“ verschrieben werden, sind jedoch nicht von den gesetzlichen Krankenkassen erstattungsfähig.
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Sexualtherapie: Eine Sexualtherapie kann helfen, das Selbstbewusstsein zu stärken und die Angst vor sexueller Unzulänglichkeit zu reduzieren. Sie kann auch Paaren helfen, ihre sexuelle Beziehung zu verbessern.
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Psychologische Unterstützung: Bei psychischen Ursachen, wie Versagensängsten oder Beziehungsproblemen, kann eine psychologische Beratung oder Therapie sinnvoll sein.
Es ist wichtig zu betonen, dass die Behandlung des vorzeitigen Samenergusses eine individuelle Entscheidung ist und nicht jeder Mann eine Behandlung benötigt. Für viele ist es bereits hilfreich, offen über das Problem zu sprechen und sich bewusst zu machen, dass vorzeitige Samenergüsse keine Seltenheit sind und keine Minderwertigkeit bedeuten.
Fazit
Vorzeitiger Samenerguss kann für betroffene Männer und ihre Partner eine Belastung darstellen, aber es gibt verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, die helfen können. Wichtig ist, das Problem offen anzusprechen und gegebenenfalls professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Sexualität ist vielfältig, und die Dauer des Geschlechtsverkehrs muss nicht im Mittelpunkt stehen. Vielmehr geht es um die allgemeine Zufriedenheit mit dem Liebesleben und der Partnerschaft.
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